Indoor-Vertical-Gardening: Ideen und Tipps für Wohnungen ohne Balkon

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du einen Indoor-Garden anlegen kannst.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du einen Indoor-Garden anlegen kannst.
CC0 / Pixabay / arodsje

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du in deiner Wohnung und auch ohne Balkon oder Garten dem Gärtnern nachgehen kannst. Welche sind das?

Gärtnern ohne Garten? Das ist möglich. Kräuter, Gemüse oder Salat kannst du auch in der Wohnung ziehen. Dabei solltest du jedoch einige Besonderheiten beachten, damit dein Indoor-Garden zu einem echten Erfolg wird.

Methoden zum Anbau

Insbesondere Rankgemüse kann gut in der Wohnung gezogen werden. Dazu eignet sich beispielsweise ein Blumenkasten mit Untersetzer, sodass vergossenes Wasser ablaufen kann. Den Kasten stellst du direkt vor das Fenster. Gespannte Fäden helfen dem Gemüse nach oben zu wachsen. Diese kannst du zum Beispiel mit einem Klebehaken direkt am Rahmen des Fensters befestigen. So lassen sich Erbsen oder Bohnen auch im Innenraum ziehen. Zudem kannst du große Töpfe nutzen, diese sollten mindestens zehn Liter Inhalt haben. Wenn du Stäbe in die Erde steckst, kannst du Tomaten mitten in deiner Wohnung anpflanzen. In kleineren Töpfen lassen sich direkt am Fenster Kräuter oder Radieschen ziehen. Im Innenraum wird besonders gerne vertikal gearbeitet, um Platz zu sparen. Dazu gibt es unter anderem Indoor-Hochbeete: Diese bestehen aus vier oder mehr Kästen, die übereinander platziert sind. Ebenso empfehlenswert sind Pflanztaschen*. Diese kannst du direkt an der Wand montieren, durch den Filzstoff wird keine Feuchtigkeit an die Wand abgegeben. Solche Matten gibt es mit bis zu 64 Taschen, sodass die komplette Wand begrünt werden kann. Alternativ kannst du natürlich auch ein Regal nutzen und die Pflanzen darin übereinander stellen.

Der Ertrag, den du beim Anbau von Gemüse auf der Fensterbank erzielst, ist geringer als in einem Nutzgarten. Doch durch das vertikale Gärtnern kannst du die Pflanzen auf verschiedenen Ebenen anbauen und erzielst einen relativ hohen Ertrag auf kleinem Raum. Dazu können auch hängende Methoden genutzt werden. Dabei lässt du mehrere Bretter mit Seilen von der Decke herunterhängen, auf denen die Pflanzen gedeihen können. Darunter platzierst du weitere Töpfe mit Pflanzen und hast den begrenzten Raum optimal ausgenutzt.

Wichtig ist der richtige Standort, da Pflanzen ausreichend Licht benötigen. Beobachte, welche Bereiche in deiner Wohnung den ganzen Tag über hell sind. Je näher die Pflanzen am Fenster stehen, desto besser. Südfenster sind für fast alle Pflanzen gut geeignet, Nordfenster eher für Sprossen, die kaum Licht benötigen. Oftmals befindet sich direkt unter dem Fenster die Heizung. Vor allem Gemüse kommt damit nicht gut klar, wenn es immer wieder von unten warm wird. Diese Pflanzen sollten im Winter auf ein anderes Fensterbrett umziehen. Die Topfgröße gilt es an das Entwicklungsstadium der Pflanze anzupassen: Zum Vorziehen reichen kleine Schalen aus, in denen mehrere Samen auf einmal gepflanzt werden. Später werden die Keimlinge in einzelne Töpfchen umgepflanzt und, sobald es auch da zu eng wird, ziehen sie in die großen Töpfe um. Beachte dabei, dass sich die Indoor-Pflanzen nicht wie in einem Beet unbegrenzt entwickeln können, Tomaten sollten daher beispielsweise bis zu dreimal in einer Saison umziehen. Auch mehrjährige Kräuter wie Lavendel, Thymian oder Rosmarin brauchen immer wieder einen neuen Topf. Aus welchem Material der Topf ist, kannst du frei entscheiden. Wichtig ist, dass die Töpfe ein Loch haben, damit Gießwasser abfließen kann. Denke an einen Unterteller, damit das Wasser nicht auf den Boden läuft. Achte darauf regelmäßig zu lüften, da die Luftfeuchtigkeit im Raum durch die Menge an Pflanzen erhöht sein kann, dadurch beugst du die Bildung von Schimmel vor.

Welche Pflanzen lassen sich im Haus anbauen?

Du kannst in deiner Wohnung problemlos Blattgemüse und Salat anbauen. Dafür eignen sich sogenannte Microgreens. Das sind Keimlinge, die je nach Pflanzenart bereits zwei bis drei Blätter ausgebildet haben. Platzsparende Sorten sind Radieschen, Feldsalat und Ruccola. Für Radieschen benötigst du lediglich einen Topf mit einer Tiefe von etwa zehn Zentimetern. Salat wächst in einer flachen Blumenschale und das sogar das ganze Jahr über. Auch Pak Choi oder Mangold lassen sich ideal in einem Topf anbauen. Ungeeignet sind Gemüsepflanzen, die sehr groß werden und zu weiträumig ranken. Verzichten solltest du daher auf Zucchini, Kürbis oder Tomatensorten, die besonders ausladend sind.

Auch Zwiebeln und Knoblauch wachsen perfekt in der Wohnung. Dazu kannst du etwas ältere und bereits austreibende Knoblauchzehen oder Zwiebeln nutzen, die du eventuell schon zu Hause hast. Die treibenden Pflanzen kannst du einfach in einen Topf mit Erde stecken und sie wachsen automatisch nach.

Darüber hinaus kannst du einige Obstsorten zu Hause anbauen, besonders gut gefällt es hier Himbeeren, Heidelbeeren oder Erdbeeren. Da die Pflanzen in einem Topf nur begrenzten Zugang zu Nährstoffen haben, solltest du sie jedoch regelmäßig düngen. Alle zwei Wochen empfiehlt sich organischer Dünger. Ein Klassiker für den Anbau im Haus ist die Zitruspflanze. Eine reiche Ernte kannst du dabei jedoch nicht erwarten. 

Vorteile von Pflanzen in der Wohnung

Es gibt viele Vorteile, die du durch das Anpflanzen in deiner Wohnung hast: Zum einen kannst du deinem Hobby nachgehen, obwohl du weder Garten noch Balkon hast. Zudem lassen sich auch innen frische Gemüse- und Obstarten anbauen, die du verzehren kannst. Gleichzeitig verleihen die vielen Pflanzen deiner Wohnung Farbe und Lebendigkeit. Der Indoor-Garden wird so zu einem echten Hingucker und kann als Dekoelement eingesetzt werden.

Das ist insbesondere der Fall, wenn du auf Pflanzenwände setzt. Dabei wird eine komplette Wand mit Pflanzen gestaltet. Dazu kannst du die bereits genannten Pflanzensäcke nutzen, Regale oder du montierst Kisten an der Wand, die dann mit Pflanzen ausgestattet werden. Dazu gibt es viele bereits fertige Produkte zu kaufen, du kannst natürlich auch selbst kreativ werden und eigene Lösungen entwickeln. Zudem gibt es verschiedene Arten von Blumenampeln, um die Pflanzen auch in der Höhe gedeihen zu lassen.

Die Pflanzen wirken positiv auf die Luftqualität im Raum. So haben australische Wissenschaftler*innen der University of Technology Sydney (UTS) in verschiedenen Tests festgestellt, dass Grünpflanzen die Schadstoffbelastung der Raumluft um mehr als 50 % senken können. Efeu, Drachenbaum oder das Einblatt sind hier sehr effektiv. 

Fazit

Überlege dir im Vorfeld, ob dein Indoor-Garten eher der Dekoration dient oder auch Nutzpflanzen angebaut werden sollen. Setze auf verschiedene vertikale Lösungen in unterschiedlicher Höhe und platziere die Pflanzen möglichst nah am Fenster. Achte auf eine regelmäßige Düngung und ausreichend Wasser. Auf dieser Grundlage wirst du auch beim Gärtnern in deiner Wohnung große Freude haben und für echte Hingucker sorgen.

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