"Starkes Zeichen": Fränkische Edeka-Kunden sorgen für Begeisterung

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Edeka-Kunden sorgen in Bayreuth für Begeisterung - "starkes Zeichen"
Peter Zilles, Vorsitzender der Tafel Bayern e. V., Patrik Schneider, Marktbetreiber, Ingrid Heinritzi, Martin, 1 ...
Edeka-Kunden sorgen in Bayreuth für Begeisterung - "starkes Zeichen"
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In Bayreuth haben Edeka-Kunden mit einer besonderen Aktion für Freude gesorgt. Auch vom Oberbürgermeister gibt es Lob.

Mit den sinkenden Temperaturen wächst bei vielen Menschen offenkundig die Sorge, ob die Lebensmittelvorräte bis zum Monatsende reichen. Damit steigt auch die Nachfrage bei den Tafeln in Deutschland - doch die Lage bleibt angespannt. Die anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheiten und die Belastungen durch Krisen wie die Corona-Pandemie sowie die gestiegene Inflation hätten die Nachfrage nach kostenlosen Lebensmitteln deutlich erhöht, berichtet der Dachverband Tafel Deutschland. Auch die Bayreuther Tafel erlebt seit Monaten eine steigende Nachfrage. Dank Unterstützung zahlreicher Edeka-Kunden dürfen sich die örtlichen Tafel-Verantwortlichen nun jedoch über eine Rekordspende freuen.

Gemeinsam mit seinem Team sammelte der selbstständige Einzelhändler Patrick Schneider in seinen sieben Edeka-Schneider-Märkten insgesamt 300 Spendentüten - so viele wie noch nie bei einer Übergabe - und überreichte sie an die Bayreuther Tafel. Die Spendentüten, die Supermarktkunden für fünf Euro im Markt erwerben konnten, sind mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln bestückt. Dies geht aus einer Mitteilung der Edeka-Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen hervor. Die Tüten sollen demnach dabei helfen, Engpässe zuverlässig zu überbrücken und dafür sorgen, dass Bedürftige in der Region nicht leer ausgehen.

Tafel Bayreuth erhält 300 Edeka-Spendentüten - OB lobt Solidarität

Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) betont in der Verlautbarung den Stellenwert von Solidarität. "Bayreuth hält zusammen - das zeigt diese Spendenaktion eindrucksvoll. Wenn Handel, Ehrenamt und Bürgerschaft an einem Strang ziehen, entsteht ganz konkret Hilfe für Menschen in unserer Stadt. Dafür danke ich Herrn Schneider, seinem Team, den vielen 'helfenden Händen' bei der Tafel Bayreuth und allen, die eine Tüte gespendet haben", so der OB.

Auch bei der Tafel ist die Erleichterung groß. "Die Situation ist anspruchsvoller denn je", wird Peter Zilles, Vorsitzender der Tafel Bayern e. V., in der Pressemitteilung zitiert. "Gerade haltbare Produkte sind bei uns selten und enorm wichtig." Laut der Vorstandsvorsitzenden der Tafel Bayreuth, Ingrid Heinritzi-Martin, sind die Edeka-Märkte von Patrick Schneider seit vielen Jahren eine verlässliche Stütze. 

Edeka-Marktbetreiber Schneider lobt derweil die Beteiligung seiner Kundschaft: "Die 300 Tüten sind ein starkes Zeichen. Ohne das Engagement der Kunden hätte es diesen Rekord nicht gegeben. "Das motiviert uns, weiterzumachen", betont der Kaufmann.

Edeka, Rewe & Co. erleichtern Tafel-Arbeit - 1,5 Millionen nutzen Angebot

Die "Tafel" ist eine gemeinnützige Organisation, die überschüssige, noch verwertbare Lebensmittel sammelt und an bedürftige Menschen verteilt. Auf diese Weise sollen zum einen Armut bekämpft und zum anderen Lebensmittelverschwendung reduzieren werden. Nach Angaben des Dachverbands Tafel Deutschland gibt es bundesweit über 960 eigenständige Tafeln, die durch Spenden und ehrenamtliche Arbeit finanziert werden und ihre Angebote an Menschen unterhalb der Armutsgrenze richten. 

Laut Tafel Deutschland nutzen rund 1,5 Millionen Menschen die Angebote der Tafeln. Besonders betroffen sind Bürgergeldempfänger (48 Prozent), Menschen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten (18 Prozent), und ältere Menschen, die unter Altersarmut leiden (ebenfalls Prozent). Dem Verband zufolge engagieren sich im Jahr 2025 deutschlandweit etwa 75.000 Ehrenamtliche in 974 Tafeln, die gerettete Lebensmittel an Bedürftige weitergeben und soziale Projekte wie Bildungs- und Freizeitangebote organisieren.

Vonseiten der Tafeln wird auch die Rolle von Großspendern wie etwa Edeka und Rewe hervorgehoben, die durch Lebensmittelspenden die Arbeit der Tafeln erleichtern. Die Verantwortlichen der Tafeln fordern indessen eine "soziale Zeitenwende" und appellieren an Politik und Gesellschaft für einen verstärkten Einsatz zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit. Ab Dezember könnten viele Rentner derweil eine böse Überraschung erleben - die neue Regelung trifft Millionen Senioren. 

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