FCN gegen den FCK - Traditionalisten dürften beim Blick auf den Spielplan am Freitagabend mal wieder mit der Zunge schnalzen. 13 Meistertitel holten die beiden Teams zusammen. Einen klaren Favoriten gibt es dieses Mal nicht, dafür einige Wiedersehen. Im Fokus steht natürlich Nürnbergs Trainer Klose.
Keine Frage, für Miroslav Klose wird das Aufeinandertreffen mit "seinem" 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend im Max-Morlock-Stadion kein gewöhnliches Spiel - hier seht ihr es live in TV und Stream. Der 46-jährige Klose wurde einst beim FCK zum Profi. 44 Tore erzielte der ehemalige Mittelstürmer in 120 Bundesliga-Spielen für die Roten Teufel. Später kamen für Werder und den FC Bayern noch ein paar Spiele und Törchen dazu, bevor es den Weltklasse-Stürmer auf seine alten Tage als Spieler noch einmal ins Ausland zu Lazio Rom zog.
Aber beim FCK nahm die Welt-Karriere damals ihren Anfang, und zwar im April 2000. Otto Rehhagel brachte den 21 Jahre alten Klose beim 1:0 über Eintracht Frankfurt in der 76. Spielminute für Jörgen Pettersson ins Spiel - der Rest ist Geschichte.
FCN gegen den FCK: Klose gegen seinen Ex-Klub - setzt sich Nürnberg oben fest?
Am Freitagabend trifft Klose nun erstmals als Trainer auf den FCK. "Natürlich ist das eine besondere Partie für mich - immerhin habe ich fünf Jahre dort gespielt. Es werden viele von meiner Familie, die noch in Kaiserslautern leben, im Stadion sein. Ich freue mich riesig auf dieses Flutlichtspiel", sagte Klose im Vorfeld. Eine genaue Zahl, wie viele Freunde und Verwandte aus Kaiserslautern am Freitag im Stadion sein werden, wollte Klose nicht verraten, nur so viel: "ein halber Block ist gefüllt", sagte der FCN-Trainer am Donnerstag. Seine "teuflischen" Vergangenheit ist freilich kein Geheimnis. "Ich bin dort aufgewachsen, die ganze Familie, Freunde und Bekannte - alle waren FCK-Fans". Das sei alles aber Vergangenheit. Am Freitag zählt nur ein Club-Sieg.
Die Voraussetzungen dafür waren schon mal schlechter. Der FCN reitet weiterhin auf einer kleinen Erfolgswelle - das Pokal-Aus bei der klassenhöheren TSG Hoffenheim hat keine wirkliche Delle hinterlassen. Schon in der Liga zeigte sich der FCN jüngst beim Hamburger SV dominant. Nur dem gegnerischen Torhüter war es zu verdanken, dass der HSV einen Punkt gegen den FCN behalten konnte. Vor dem Duell in Hamburg gab es drei Siege in Serie für den FCN. Zwei gegnerische Trainer mussten nach den Spielen gegen Nürnberg gehen. Gegen den FCK gilt es nun, den Aufwind mitzunehmen und den positiven Trend zu bestätigen. Vor dem eigenen Publikum sollte ein Heimsieg zumindest möglich sein, auch wenn der Club nicht unbedingt als eindeutiger Favorit ins Spiel geht.
Der FCK kommt aus einer ganz ähnlichen Ausgangslage nach Nürnberg. Im Pokal gabs eine Niederlage gegen einen Bundesligisten (1:2 in Stuttgart), in der Liga zuletzt ein 2:2-Remis zu Hause gegen Magdeburg. Vor dem Pokalspiel feierte der FCK aber zwei Siege in Folge - und das gegen die Topteams Paderborn und Düsseldorf. In der Tabelle kletterten die Pfälzer dadurch auf Rang 10, der FCN (6.) hat nur einen Punkt mehr. So eng geht es gerade zu in Liga zwei. Der Club kann mit einem Sieg sogar bis auf Tabellenplatz 2 klettern. Dafür müsste allerdings der HSV das Parallelspiel bei Eintracht Braunschweig verlieren.
Tadellose Heimbilanz für den FCN gegen den 1. FC Kaiserslautern in Liga 2
Mit einem Sieg würde sich der Club in jedem Fall im oberen Tabellendrittel festsetzen. Klose richtet seinen Blick dennoch "in erster Linie nach unten", wie er verriet. "Nach oben sind für mich alle Türen offen und ich werde sie auch nicht verschließen." Die eigenen starken Leistungen der vergangenen Wochen zu bestätigen, das sei aber schwer. In der ausgeglichenen zweiten Liga könne es "schnell in beide Richtungen gehen".
Freitagabend erwartet die Fans im Max-Morlock-Stadion jedenfalls mal wieder ein echtes Traditionsduell. Zusammen kommen Nürnberg und Kaiserslautern auf 13 Meistertitel und über 2500 Bundesliga-Spiele. In der zweiten Liga hat der FCN übrigens eine tadellose Heimbilanz gegen die Roten Teufel. Noch nie hat der Club ein Heimspiel gegen den FCK verloren, in sieben Duellen gabs fünf Siege und zwei Unentschieden.
Jetzt kommt das große "Aber". Nürnbergs letzter Sieg gegen den FCK liegt über sieben (!) Jahre zurück, im Juli 2017 gab es in der 2. Bundesliga einen 3:0-Heimerfolg. Seitdem behielt der FCK in sieben Begegnungen meist die Oberhand. In der Vorsaison gab es inklusive DFB-Pokal drei Duelle. In der Liga holte der FCN nur einen der möglichen sechs Punkte (1:3 und 1:1). Im Pokal-Achtelfinale setzte sich der FCK zu Hause mit 2:0 durch. Auch die Gesamtbilanz beider Teams spricht für den FCK: 73 Spiele, 32 Siege für Kaiserslautern, 26 für Nürnberg, 15 Remis.
Ex-FCN-Profis Gyamerah und Wekesser kehren nach Nürnberg zurück
All diese Zahlen, die Tabellensituation und auch die aktuelle Form sorgen dafür, dass man im Vorfeld der Partie keinen wirklichen Favoriten ausmachen kann. Nicht nur für Klose, sondern auch für FCK-Trainer Markus Anfang wird das Spiel übrigens ein Wiedersehen. Anfang und Klose spielten von 2002 bis 2004 gemeinsam beim FCK. "Ich freue mich, ihn mal wieder zu sehen und freue mich umso mehr, wenn wir die drei Punkte mitnehmen", sagte Anfang, der in den vergangenen Jahren laut eigener Aussage aber "keinen engeren Kontakt" mit dem Nürnberg-Coach hatte.
Auch Klose äußerte sich zum Wiedersehen: "Markus und ich kennen und schätzen uns. Es wird nicht leicht für uns! Immerhin hat der FCK zuletzt gegen Düsseldorf und Paderborn gewonnen. Aber wir müssen unseren Weg weitergehen, egal wie der Gegner heißt." Anfang seinerseits warnte seinerseits vor der starken FCN-Offensive: "Die Nürnberger haben zuletzt gezeigt, dass sie Tore schießen können."
Stichwort Startelf: Beim FCN drängen sich gegen Kaiserslautern keine größeren Änderungen auf. Neue Verletzte sind nicht dazu kommen, Klose scheint seine "erste 11" inzwischen gefunden zu haben. Das sorgt bei so manchem Spieler allerdings auch für Frustration. Auf der linken Seite durfte im Pokal statt Danilo Soares mal Berkay Yilmaz ran. In der Liga stand der Brasilianer wieder in der ersten Elf. So wird es aller Voraussicht nach auch gegen Kaiserslautern sein, auch wenn Klose betont, dass beide - Soares und Yilmaz - ihre Sache derzeit "fantastisch" machen. "Es kann jeder Spiel, das ist ein 50:50-Duell", sagte Klose.
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