Der fränkische Sport-Riese Adidas hat vor wenigen Monaten die Tarifbindung verlassen. Arbeitnehmervertreter wollen das nicht auf sich sitzen lassen - und drohen mit radikalen Schritten.
Der Streit droht zu eskalieren: Nach der Ankündigung der Gewerkschaft IG BCE, Arbeitskampfmaßnahmen bei Adidas einzuleiten, hat der Sportartikelhersteller das Verlassen der Tarifbindung verteidigt. Adidas zahle freiwillig höhere Gehälter als dies der Tarif vorsehe und habe auch eine um 0,5 Punkte größere Erhöhung gewährt als die in der aktuellen Tarifrunde ausgehandelte, teilte das Unternehmen mit.
Die Gewerkschaft hatte das Verlassen des Tarifvertrages im Sommer scharf kritisiert und das Verhandeln eines Haustarifs angeboten. Darauf sei Adidas bisher nicht eingegangen. Die Gewerkschaft beschloss nun einen Arbeitskampf einzuleiten, wie ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis am Montag sagte. Zuletzt hatte Adidas wegen eines Streits mit mexikanischen Indigenen für Aufsehen gesorgt.
Streit mit Gewerkschaft eskaliert - wird jetzt bei Adidas gestreikt?
Adidas, das es bei einschlägigen Rankings häufig unter die Top Ten der attraktivsten Arbeitgeber schafft, sieht die angebotene Bezahlung dagegen als gut an. So stiegen die Gehälter für die 4.600 tariflich bei Adidas Beschäftigten in Deutschland ab Dezember 2025 je nach Entgeltgruppe zwischen 3 und 4,5 Prozent, hinzu kommen Einmalzahlungen und Regelungen für Auszubildende.
Adidas-Finanzvorstand Harm Ohlmeyer warf der Gewerkschaft deswegen "reinsten Populismus" vor. "Hier soll gezielt der Ruf von Adidas durch falsche Anschuldigungen beschädigt werden, um Gewerkschaftsziele zu erreichen", sagte Ohlmeyer. Adidas hatte den Austritt aus der Tarifbindung bereits im Sommer mit aus Sicht des Unternehmens mangelnder Flexibilität im Tarifgefüge begründet.
Die IG BCE hatte die Begründung im Sommer als "Unsinn" zurückgewiesen. Auf dem Gewerkschaftskongress in Hannover kündigte ihr Vorsitzender Vassiliadis nun an, Adidas mit Arbeitskampfmaßnahmen zurück in die Tarifbindung drängen zu wollen.
Die Gewerkschaft werde dafür ihr gesamtes internationales Netzwerk nutzen, genauso wie "die gesamte Bandbreite, die das Lieferkettengesetz bietet", sagte der Gewerkschaftsführer, ohne konkrete Angaben dazu zu machen. Zunächst sollen an den fränkischen Produktionsstandorten Uffenheim und Scheinfeld Tarifkommissionsmitglieder gewählt werden.
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