Stefanos Tzimas hat einen Lauf. Sieben Tore in elf Pflichtspielen machen den 18-Jährigen zum Toptorjäger beim FCN. Nürnberg besitzt eine Kaufoption für den griechischen Stürmer. Die ist zwar utopisch hoch, doch der Club scheint tatsächlich an dem Millionen-Deal zu arbeiten.
Stefanos Tzimas ist inzwischen mehr als angekommen beim 1. FC Nürnberg. Seit Ablauf seiner Rotsperre ist der 18-jährige Grieche beim FCN gesetzt. Zugute kam dem jungen Torjäger die Systemänderungen, die FCN-Trainer Miroslav Klose nach dem Stotter-Start in der Liga umgesetzt hat. Im Zweiersturm mit Mahir Emreli funktioniert Tzimas immer besser, traf in seinen inzwischen elf Pflichtspielen siebenmal und legte zudem einen Treffer auf. Zweimal traf der Grieche alleine im Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth.
Natürlich macht man sich beim FCN schon länger Gedanken, wie es weitergeht mit dem Toptorjäger. So ist der Stand: Tzimas ist von PAOK Saloniki bis Saisonende an den Club ausgeliehen, sein Vertrag bei PAOK läuft noch bis 2028. Der FCN besitzt eine Kaufoption für den U21-Nationalspieler, die ist aber - für FCN-Verhältnisse - so astronomisch hoch, dass sie vom Club nicht zu stemmen ist. Selbst bei einem möglichen Aufstieg nicht. Laut übereinstimmender Medienberichte liegt die Klausel bei 18 Millionen Euro (das ist das Zehnfache von Tzimas' derzeitigem Marktwert laut transfermarkt.de), dazu kommen noch mögliche Boni on top. "Wir brauchen sehr, sehr viel Kreativität", sagte Sportvorstand Joti Chatzialexiou dem TV-Sender Sky schon vor einer Weile zu einer möglichen Weiterverpflichtung von Tzimas.
FCN vor Mega-Deal: Zieht der Club die Klausel für Stefanos Tzimas?
"Die Summe ist horrend", räumte Chatzialexiou ein. Man habe aber in der Personalie den "Finger drauf". Mal zum Vergleich: Der Wert des gesamten FCN-Kaders liegt laut transfermakt.de bei knapp 29 Millionen Euro. Mehr als 18 Millionen für nur einen Spieler zu zahlen, können sich wohl nur wenige Klubs in Deutschland leisten. Der FCN gehört definitiv nicht dazu. Laut der "Bild"-Zeitung ist die Kaufoption so hoch, weil im Sommer bereits ein Angebot im zweistelligen Millionenbereich aus der Premier League für Tzimas eingegangen und von PAOK abgelehnt worden war.
Wie also kann der Club Tzimas halten, ohne die geforderte Ablöse bezahlen zu können? Denkbar sind zwei Modelle. Der FCN könnte versuchen, die Leihe mit PAOK zu verlängern. Tzimas ist bis 2028 an den griechischen Klub gebunden. Sollte der Torjäger in Nürnberg weiterhin so gute Leistungen zeigen, wäre es auch für PAOK womöglich sinnvoll, die Leihe auszudehnen, und damit Tzimas' Entwicklung weiter zu fördern. Mit jedem weiteren Treffer von Tzimas wird dieses Modell aber unwahrscheinlicher, längst sind prominentere Vereine auf den Ballermann aufmerksam geworden.
Der zweite Weg ist etwas komplizierter, scheint aber immer wahrscheinlicher zu werden, wenn man Transfer-Experte Florian Plettenberg glauben mag. Dieses Modell funktioniert nur mit einem "Verbündeten" und sieht folgendermaßen aus: Die Nürnberger tun sich mit einem finanzkräftigen Tzimas-Interessenten zusammen. Dieser Verein würde dann einen Betrag oberhalb der 18-Millionen-Ablöse für Tzimas zahlen, dafür müsste der Interessent nicht mehr mit PAOK verhandeln. Der FCN könnte dann noch eine Rückleihe in den Deal mit einbauen. Dadurch würde Tzimas zumindest etwas länger in Nürnberg bleiben und der FCN auch noch ein Transferplus generieren. Der Deal funktioniert natürlich auch ohne eine Rückleihe, wobei das natürlich der Königsweg für den FCN wäre.
Finanzstarker Verbündeter für den FCN gesucht - Interesse an Tzimas aus der Premier League?
Mögliche Partner für dieses Unterfangen könnte dem Vernehmen nach aus England kommen. West Ham United sei interessiert, berichtete das britische Portal TBR bereits Ende Oktober. Der Premier-League-Klub beobachte die Situation um das FCN-Talent genau, auch weil der erst kürzlich zu den "Hammers" gewechselte Nationalstürmer Niclas Füllkrug (31) dort bislang keine große Hilfe ist. West Ham rechnet bei Tzimas vor allem mit Konkurrenz aus Spanien und Frankreich, aber auch aus der eigenen Liga gibt es wohl weitere Interessenten. Es dürfte also noch weitere "Verbündete" für den Club geben, was die Ablöse eigentlich nur nach oben treiben würde - gut für den FCN, der das Transferplus so vergrößern könnte.
Vorbild für einen solchen Deal könnte Zweitliga-Konkurrent Fortuna Düsseldorf sein. Christos Tzolis (22), der ursprünglich ebenfalls in Saloniki ausgebildet wurde, erwarb die Fortuna für 3,5 Millionen Euro und bereits drei Tage später verkaufte der Verein ihn mit einem beachtlichen Gewinn von 2,5 Millionen Euro weiter an den FC Brügge. Bei Tzimas könnte es ähnlich laufen, nur dass die Summen um einiges höher sind.