Starkregen und Hochwasser werden immer häufiger. Hier erfährst du, wie du dein Haus und deinen Garten optimal auf diese Herausforderungen vorbereiten kannst.
Wie gefährdet ist dein Zuhause bei Starkregen?
Welche Maßnahmen schützen vor Wasserschäden?
Wie kannst du deinen Garten gegen Wassermassen wappnen?
Immer häufiger kommt es zu plötzlich auftretendem Starkregen, der innerhalb kurzer Zeit Straßen überflutet, Keller volllaufen lässt und Gärten verwüstet. Diese Form von Extremwetter ist eine der deutlichsten Folgen des Klimawandels – und sie nimmt in Häufigkeit und Intensität zu. Deshalb ist es heute wichtiger denn je, sich rechtzeitig auf Starkregen vorzubereiten: Wer sein Zuhause, den Garten und seine Umgebung schützt, kann Schäden reduzieren oder sogar ganz vermeiden. Hier erfährst du, wie du Haus und Garten wirksam schützen kannst, bevor der nächste Starkregen vor der Tür steht.
Wie gefährdet ist dein Zuhause bei Starkregen?
Bevor Schutzmaßnahmen sinnvoll geplant werden können, ist es wichtig, zunächst die eigene Gefährdung durch Starkregen einzuschätzen. Besonders gefährdet sind zum Beispiel Grundstücke in Senken, Hanglagen oder in der Nähe kleiner Gewässer, aber auch städtische Wohngebiete mit versiegelten Flächen ohne ausreichende Entwässerung. Ein Blick in die örtlichen Starkregen-Gefahrenkarten lohnt sich: Diese Karten zeigen, wo sich bei starkem Regen Wassermassen sammeln oder abfließen würden. Häufig liegt das Risiko nicht nur am Haus selbst, sondern auch an umliegenden Grundstücken oder Straßen, von denen Wasser in Richtung des eigenen Grundstücks gedrückt wird.
Besonders kritisch sind Zugänge in unterirdische Räume wie Kellerabgänge, Lichtschächte oder ebenerdige Garageneinfahrten. Sie gelten als Einfallstore für eindringendes Wasser, wenn keine Vorkehrungen getroffen wurden. Auch Hauseingänge, die unter dem Straßenniveau liegen, sind gefährdet.
Ein oft übersehener Risikofaktor ist zudem das Fallrohrsystem: Wenn Regenrinnen verstopft oder zu klein sind, kann Wasser unkontrolliert überlaufen und an der Hauswand herunterlaufen – mit der Gefahr von Feuchtigkeitsschäden und Schimmel. Deshalb sollten Dachentwässerungen regelmäßig geprüft und gereinigt werden.
Welche Maßnahmen schützen vor Wasserschäden?
Ein zentrales Element der Starkregenvorsorge ist die bauliche Sicherung des Hauses gegen eindringendes Wasser. Besonders wichtig ist der Schutz des Kellers, denn vollgelaufene Kellerräume gehören zu den häufigsten Starkregenschäden. Eine der effektivsten Vorsorgemaßnahmen gegen Starkregen und Hochwasser ist der Einbau einer Rückstauklappe in die Abwasserleitung. Sie verhindert, dass Wasser aus dem Kanalnetz bei Überlastung zurück ins Haus gedrückt wird.
Kellerfenster und Lichtschächte sollten mit druckwasserdichten Abdeckungen gesichert werden. Alternativ können Lichtschächte mit einer erhöhten Umrandung versehen werden, sodass anströmendes Wasser abgeleitet wird. Auch Abdichtungsmaßnahmen an der Kellerwand wie bituminöse Anstriche oder moderne Dichtungssysteme tragen dazu bei, das Gebäude dauerhaft trocken zu halten. Für den Notfall ist es sinnvoll, mobile Barrieren oder Schottsysteme bereitzuhalten. Diese lassen sich bei akuter Starkregenwarnung vor Türen oder Fensteröffnungen einsetzen und blockieren das Wasser temporär. Wichtig ist, dass diese Systeme regelmäßig überprüft und leicht zugänglich gelagert werden.
Auch oberirdische Wasserwege spielen eine Rolle: Eine gut geplante Geländeneigung rund ums Haus kann helfen, Wasser vom Gebäude wegzuleiten. Achte darauf, dass Wege, Terrassen und Hofeinfahrten leicht vom Haus weg abschüssig verlaufen und keine Vertiefungen entstehen, in denen sich Wasser sammeln kann. Nicht zuletzt lohnt sich ein Blick auf die Versicherungssituation: Nur mit einer erweiterten Elementarschadenversicherung sind Schäden durch Starkregen abgedeckt. Ein Beratungsgespräch mit der eigenen Versicherung kann klären, ob ausreichender Schutz besteht oder ob nachgebessert werden muss.
Wie kannst du deinen Garten gegen Wassermassen wappnen?
Ein gut geplanter Garten kann bei Starkregen nicht nur geschützt werden, sondern ein Teil der Lösung sein. Entscheidend ist das Prinzip der dezentralen Regenwasserversickerung. Versiegelte Flächen wie Beton oder Pflaster sollten so weit wie möglich reduziert werden. Stattdessen helfen wasserdurchlässige Materialien wie Rasengittersteine, Kies oder Holzbohlenbeläge, das Wasser im Boden zu halten. Grünflächen wirken wie natürliche Schwämme: Ein gesunder, humusreicher Boden kann viel Wasser aufnehmen und speichern. Wer regelmäßig Kompost ausbringt oder Mulch-Schichten aufträgt, verbessert die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens zusätzlich. Auch Pflanzinseln mit tief wurzelnden Stauden oder Gehölzen helfen dabei, Regenwasser zu binden und Erosion zu verhindern.
Besonders effektiv sind sogenannte Regenmulden oder Versickerungsmulden, also gezielt angelegte Vertiefungen, in denen Wasser langsam versickern kann. Sie lassen sich optisch ansprechend in die Gartengestaltung integrieren und entlasten bei Starkregen die Kanalisation. Auch Rigolen – unterirdische Speicherräume mit Schotterfüllung – sind eine moderne Möglichkeit zur Regenwasserversickerung.
Für alle, die Regenwasser nutzen und gleichzeitig Schäden vermeiden wollen, lohnt sich die Anschaffung von Regenwassertanks oder Zisternen. Diese sammeln Wasser vom Dach und entlasten das Entwässerungssystem. Gleichzeitig liefern sie kostenloses Gießwasser für trockene Tage. Wichtig ist nur, dass die Anlagen mit einem Überlaufschutz ausgestattet sind. Nicht zu unterschätzen ist auch der Schutz empfindlicher Pflanzen und Gartenstrukturen: Hochbeete sollten leicht erhöht stehen und gut drainiert sein. Gartengeräte und Möbel müssen bei Unwetterwarnungen gesichert oder untergestellt werden. Und wer einen Teich besitzt, sollte kontrollieren, ob dieser bei starkem Zufluss überlaufen und umliegende Beete überschwemmen könnte.
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