Wechselt kurz vor dem Saisonstart vom FCN zum FCK: Jan Gyamerah zieht nach Kaiserslautern weiter. Wie reagieren die Nürnberg-Fans?
Daniel Karmann/dpa
Jan Gyamerah wechselt mit sofortiger Wirkung zum 1. FC Kaiserslautern. Für viele FCN-Fans kommt der Wechsel überraschend, schließlich war der Rechtsverteidiger letzte Saison Stammspieler und ein Anwärter auf die Kapitänsbinde. Die Reaktionen sind gespalten.
Die Meldung war dem 1. FC Nürnberg am Freitag (26. Juli 2024) ganze acht Zeilen wert. Jan Gyamerah wechselt zum 1. FC Kaiserslautern. Für viele Clubfans kommt der Abgang eines Leistungsträgers aus der vergangenen Saison überraschend. Entsprechend fielen die Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus. Viele Anhänger reagieren mit Unverständnis, einige sind sogar mächtig sauer.
In der Tat sind die Umstände des Wechsels etwas ungewöhnlich. Der 29-jährige Gyamerah hatte den Großteil der Vorbereitung verpasst, offiziell wegen anhaltender Rückenprobleme. Erst kürzlich war der Rechtsverteidiger, der in der Rückrunde oftmals als Kapitän auflief, auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Trotzdem liefen der Wechsel zum FCK und der obligatorische Medizincheck dort scheinbar ohne Probleme. Stand der Abgang also schon länger fest?
Überraschender Gyamerah-Abgang beim FCN: Viele Fans reagieren mit Unverständnis
Glaubt man einem Bericht der "Bild"-Zeitung, so sind sie beim FCN gar nicht so traurig, Gyamerah von der "payroll" zu bekommen, galt er doch als einer der Besserverdiener im Kader. Auch von seinem sportlichen Wert schien man wohl nicht vollends überzeugt zu sein. Trotzdem macht man mit dem Transfer - zu einem Ligakonkurrenten - eine weitere Lücke im Kader auf, die geschlossen werden will. Und das eine Woche vor Zweitligastart und nur wenige Stunden vor dem Testspiel-Highlight gegen Juventus Turin. Ungünstig.
Mit Unverständnis reagieren deshalb auch viele FCN-Anhänger auf den Gyamerah-Transfer. "Bitte was? [...] Ich habe gehofft, dass er diese Saison Kapitän wird. [...]" schreibt ein Nutzer bei X. "Ist das ein schlechter Witz?", fragt ein anderer unter dem FCN-Beitrag zum Wechsel. "Warum?", "Hä?", "Verstehe ich nicht" und "wtf?" sind weitere kurze Statements von Club-Anhängern bei X. Andere werden schon emotionaler: "Bin gebrochen. Alles gute Gyambo!", ist da zu lesen. Auch die Kommunikation der Franken wird unter dem Post kritisiert. "Reinste Verarsche vom @1_fc_nuernberg über Wochen #fcn Boaaaa, was sind das für Leute?!?! #chatzi", schreibt ein User, der die Informationen zu Gyamerahs Rückenverletzung offensichtlich für vorgeschoben hält.
Andere Nutzer haben mit dem Wechsel scheinbar kein Problem, im Gegenteil: "Absoluter Durchschnittsspieler, kein Verlust dieser Abgang", ist da zu lesen. Auf Facebook gibt es auch einige Befürworter des Transfers. "Die richtige Entscheidung. Hat nur gekämpft wenn er gerade Lust dazu hatte und seine Defensivleistung hat auch öfters zu wünschen übrig gelassen", schreibt ein "Top-Fan" der Facebook-Seite des 1. FC Nürnberg und sammelt für seinen Beitrag einige Likes ein. Noch mehr positive Reaktionen bekommt aber folgender Kommentar: "[...] ein Spieler der massgeblich an 64 Gegentoren beteiligt war und die komplette Vorbereitung net mitgemacht hat geht. Ja und? Reisende soll man nicht aufhalten. [...]". Und: "Richtig so, wir misten aus!", bekommt ebenfalls viele Likes bei Facebook.
Kader-Umbruch beim FCN: Abgang von Gyamerah "kein Verlust"?
Doch auch hier gibt es gegenteilige Stimmen. "Verstehe ich nicht... War einer der guten im Team!", schreibt ein Nutzer. Ein weiterer kommentiert ironisch: "Macht absolut Sinn. Einen der Besten aus letzter Saison abzugeben und damit noch einen Konkurrenten zu stärken." Und: "Ich denke man wird ihn schmerzhaft vermissen", ist ebenfalls zu lesen.
Die FCN-Anhänger sind also gespalten, was diesen, doch für viele überraschenden, Transfer angeht. Einige freuen sich darüber, dass der auch aus der Fanszene geforderte Kaderumbruch konsequent durchgezogen wird. Andere befürchten eine sportliche Schwächung durch den Gyamerah-Abgang. Sicherlich: Der 29-Jährige ist kein Unterschiedsspieler wie etwa der nach Frankfurt abgewanderte Can Uzun. Doch für die zweite Liga war und ist Gyamerah ein solider, zuverlässiger Verteidiger und hatte nicht zuletzt durch das (Ersatz-)Kapitänsamt letzte Saison auch ein gewisses Standing.
Jedenfalls in einem Punkt sind sich die Fans einig: Für Gyamerah muss Ersatz her. Nur mit Youngster Jannik Hofmann und Routinier Enrico Valentini in die Saison zu gehen, scheint zu gewagt zu sein. Vielleicht zaubert Neu-Coach Miroslav Klose aber auch eine interne Lösung aus dem Hut - oder der Club hat längst einen Ersatz an der Angel. Man darf gespannt sein.
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