Großer Arbeitgeber in Franken will 400 weitere Jobs streichen - Produktion vermehrt im Ausland

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Schweinfurt: SKF will weitere 400 Stellen abbauen - Produktion vermehrt im Ausland
In Schweinfurt liegt der deutsche Hauptsitz des schwedischen Konzerns SKF. Foto: SKF (Archivbild)
Schweinfurt: SKF will weitere 400 Stellen abbauen - Produktion vermehrt im Ausland
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Neue Hiobsbotschaft für die Industrie im Raum Schweinfurt: SKF, einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region, plant einen Abbau von 400 weiteren Stellen. Die Produktion soll teils ins Ausland verlagert werden.

Derzeit häufen sich die Meldungen über Stellenstreichungen in der Region Schweinfurt-Main-Rhön. Die IG Metall äußerte sich kürzlich tief besorgt um Mitarbeiter von Schaeffler, ZF und weiteren Unternehmen. Einer der größten Arbeitgeber im Raum Schweinfurt ist der Wälzlagerhersteller SKF. Die SKF Gruppe beschäftigt laut eigenen Angaben in Deutschland rund 6000 Mitarbeiter. Den größten Produktionsstandort und Hauptsitz der SKF GmbH in Deutschland stelle Schweinfurt mit seinen circa 4000 Mitarbeitern dar.

Wegen Auslastungsproblemen im Großlager-Werk unter anderem für Windturbinen verkündete die Unternehmensleitung bereits vergangenes Jahr einen größeren Stellenabbau in Schweinfurt. Jetzt sollen hier bis Ende 2025 weitere 400 Stellen abgebaut werden, wie ein Pressesprecher gegenüber inFranken.de bestätigt.

SKF: Weitere 400 Stellen gehen in Schweinfurt verloren

Wie die IG Metall Schweinfurt am 8. März 2024 zusammenfasste, habe das Unternehmen für die Jahre 2024 und 2025 jeweils einen Überhang von 200 Mitarbeitern prognostiziert. Hintergrund für den Stellenabbau sei laut SKF eine niedrige Nachfrage bei Windkraft und eine niedrige Auslastung in der Komponentenfertigung. Ein weiterer Grund sei die teilweise Verlagerung der Produktion ins Ausland, wie der Pressesprecher bestätigt.

Im Hinblick darauf verlange die IG Metall Schweinfurt ein Bekenntnis von den Unternehmen der Industriebranche zur Region. "Verschiebungen von Fertigung in Niedriglohnländer lösen vielleicht Kostenprobleme, sind für unsere Region aber ein riesiges Problem", wurde der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Schweinfurt Thomas Höhn in einer Mitteilung zitiert.

Ein von SKF angebotenes Programm biete den Mitarbeitern die Möglichkeit, früher den Ruhestand anzutreten. Schweinfurt solle ein Standort mit profitablem Wachstum sein, darauf arbeite man im Rahmen des Transformationsprozesses jetzt hin.

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