Ergebnisse stehen fest: So schnitten die Kronacher Listen-Kandidaten ab

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Bei der vom FT mitausgerichteten Podiumsdiskussion zur Landtagswahl zeigten sowohl Michael Zwingmann (FW/links) als auch Ralf Pohl einen engagierten Auftritt. Für ein Landtagsmandat reichte es bei beiden jedoch weder über die Erststimmen noch über ihren Platz auf der Oberfranken-Liste. Foto: Matthias Hoch
Bei der vom FT mitausgerichteten Podiumsdiskussion zur Landtagswahl zeigten sowohl Michael Zwingmann (FW/links) als auch Ralf Pohl einen engagierten Auftritt. Für ein Landtagsmandat reichte es bei beiden jedoch weder über die Erststimmen noch über ihren Platz auf der Oberfranken-Liste. Foto: Matthias Hoch

Aus dem Stimmkreis Kronach/Lichtenfels hat es kein Kandidat über die Oberfranken-Liste in den bayerischen Landtag geschafft. Edith Memmel scheiterte deutlich klarer als vermutet.

Jetzt ist es amtlich: Jürgen Baumgärtner wird als einziger Politiker den Stimmkreis Kronach/Lichtenfels als Abgeordneter im bayerischen Landtag vertreten. Dass der Direktkandidat der CSU, der 41,19 Prozent der Erststimmen auf sich vereinte, weitere fünf Jahre zwischen München und seinem Heimatlandkreis Kronach pendeln darf, stand bereits früh am Wahlabend fest.

Ob er dort Einzelkämpfer bleibt oder über die Oberfranken-Liste noch ein Mitkonkurrent aus den Kreisen Kronach oder Lichtenfels ein Mandat erhält, war hingegen noch offen - bis der Landeswahlleiter Dienstagvormittag endlich das vorläufige Ergebnis aller oberfränkischen Stimmkreise vorlegte.

Memmel landet auf Platz 4

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Danach stand fest: Auch Edith Memmel hat es nicht geschafft. Angesichts des starken Gesamtergebnisses ihrer Grünen und von Listenplatz 3 ins Wahlrennen gestartet, wurden der 67-Jährigen bis zuletzt die besten Chancen eingeräumt, den Sprung ins Maximilianeum zu schaffen.

Allerdings werden aus Oberfranken nun nur zwei Grünen-Kandidaten jeweils einen der 38 Sitze einnehmen, den die 17,5 Prozent der Partei beschert haben. Mit insgesamt 11.454 Stimmen kam die in Mitwitz wohnende Memmel aber lediglich auf Platz 4 der grünen Oberfranken-Liste ins Ziel.

Wer ins Leere schaut

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Von der CSU wird es keiner der Listenkandidaten nach München schaffen - jedenfalls keiner, der nicht schon als Direktkandidat seinen Stimmkreis gewann. Der Grund: die hohen Stimmenverluste der Christsozialen gegenüber der vergangenen Landtagswahl. Denn 37,2 Prozent in Bayern ergeben für Oberfranken diesmal eben nur acht Sitze.

Und weil alle acht Stimmkreise (Bamberg-Land, Bamberg-Stadt, Bayreuth, Coburg, Forchheim, Hof, Kronach/Lichtenfels und Wunsiedel/Kulmbach) an die CSU gingen und ein erfolgreicher Direktkandidat für München gesetzt ist, schauen die übrigen Namen auf der Liste ins Leere.

Unter anderem der aus Heinersreuth bei Presseck stammende Ludwig Freiherr von Lerchenfeld. 2011 für die CSU in den Landtag nachgerückt, holte er 2013 das drittbeste Stimmenergebnis aller Listen-Kandidaten in Bayern - was er nun fünf Jahre später nicht wiederholen konnte. Mit 22.279 Zweitstimmen rutschte er von Platz 2 auf Platz 10 der Liste. Und damit aus dem Landtag.

Zuvor im Kreis Kronach wenig in Erscheinung getreten, meldete er sich vergangenes Jahr als lautstarker Gegner eines damals in der Diskussion stehenden Nationalparks Frankenwald zu Wort und übernahm den Vorsitz des Vereins "Unser Frankenwald". Dieses Engagement dürfte ein Grund dafür sein, dass er im Stimmkreis Kronach/Lichtenfels bemerkenswerte 3077 Stimmen holte.

Zwei Plätze zu wenig

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Als Zweiter auf der Oberfranken-Liste startete auch der AfD-Direktkandidat Detlef Rauh, dem angesichts der hohen Umfragewerte seiner Partei mehr als nur aussichtsreiche Chancen eingeräumt wurden. Dieser zweite Rang hätte ihm auch gereicht, schließlich werden zwei der 22 AfD-Abgeordneten aus Oberfranken kommen. Doch mit 12.724 Gesamtstimmen fiel Rauh auf Listenplatz 5 zurück.

Mit drei Abgeordneten ist die SPD dabei, die Freien Wähler mit zweien und die FDP mit einem. Während Michael Zwingmann (FW) auf Platz 4 landete, beendete SPD-Kandidat und Kreisvorsitzender Ralf Pohl die Wahl auf dem fünften Rang. Somit fehlten beiden zwei Plätze, um ein Mandat zu erhalten.

Harald Bischoff hätte laut des vorläufigen Ergebnisses über 6000 Stimmen mehr holen müssen, um den einzigen Sitz, der an die oberfränkischen Liberalen geht, einzunehmen.

18 Landtagsabgeordnete aus Oberfranken

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Mandate: Folgende Politiker werden Oberfranken in ihren Fraktionen in den kommenden fünf Jahren im bayerischen Landtag vertreten:

CSU: Melanie Huml (Bamberg-Stadt), Gudrun Brendel-Fischer (Bayreuth), Martin Mittag (Coburg), Alexander König (Hof), Martin Schöffel (Wunsiedel/ Kulmbach), Holger Dremel (Bamberg-Land), Michael Hofmann (Forchheim) und Jürgen Baumgärtner (Kronach/Lichtenfels).

Freie Wähler: Thorsten Glauber (Forchheim) und Rainer Ludwig (Wunsiedel/Kulmbach)

SPD: Inge Aures (Wunsiedel/ Kulmbach), Klaus Adelt (Hof) und Michael Busch (Coburg)

Grüne: Ursula Sowa (BA-Stadt) und Tim Pargent (Bayreuth)

AfD: Martin Böhm (Coburg), Jan Schiffers (BA-Stadt)

FDP: Sebastian Körber (Forchheim)