Urlauberin strandet am Flughafen Nürnberg: Heimreise wird zur Odyssee

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Urlauberin erlebt Odyssee mit Stopp am Flughafen Nürnberg
Für die Passagiere eines Condor-Fluges wird der Flughafen Nürnberg zur unerwarteten Zwischenstation - die Heimreise wird damit zur Odyssee. (Symbolbild)
Urlauberin erlebt Odyssee mit Stopp am Flughafen Nürnberg
NEWS5 / Sven Grundmann

Einen unerwarteten Zwischenstopp legen die Passagiere eines Condor-Fluges am Flughafen Nürnberg ein. Für eine Urlauberin wird dieser Stopp zum regelrechten Albtraum.

Drohnen-Sichtungen sorgen an Flughäfen vermehrt für erhebliche Störungen im Flugverkehr. Erst am vergangenen Wochenende wurde der Flughafen München wegen "verdächtiger Wahrnehmungen" kurzzeitig gesperrt. Und dabei handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall: Bereits Anfang des Monats kam es zu einem plötzlichen Drohnen-Alarm am Airport der bayerischen Landeshauptstadt.

Die Folgen für die Passagiere sind enorm: Flüge werden umgeleitet oder gestrichen. An eine entspannte Reise in den Urlaub ist dann nicht mehr zu denken. Auch für Astrid Lenz endeten ihre Ferien in einem Chaos an einem Flughafen, an dem sie gar nicht ankommen wollte, wie das Nachrichtenportal Merkur jüngst berichtet.

Wegen Drohnen-Alarm: Passagiere landen ohne Transfer am Flughafen Nürnberg

Nach einer Woche Ibiza sollte es für Modelagentin Astrid Lenz wieder nach Hause nach Haar im Kreis München gehen. Am 2. Oktober flog die 62-Jährige mit dem Condor-Flug DE 1577 also zurück nach München. Doch ihre Rückreise endete anders als erwartet: In München wurde ein Drohnen-Alarm ausgerufen und ihr Flugzeug nach Nürnberg umgeleitet, wie Lenz im Beitrag des Nachrichtenportals berichtet.

Die planmäßige Ankunft war eigentlich für 22.20 Uhr im Erdinger Moos vorgesehen. Aufgrund der Umleitung landete die Maschine mit 176 Passagieren hingegen mehr als eine halbe Stunde später am Nürnberger Flughafen. Was zunächst noch nach einem außerplanmäßigen Stopp aussah, sollte sich kurze Zeit später zu einer echten Mammutaufgabe für die betroffenen Passagiere herausstellen.

"Die Condor hat uns vor Ort gegen 0 Uhr mitgeteilt, dass wir uns selbst um den Transport nach München kümmern müssen. Es wurde kein Transfer bereitgestellt", berichtet die Betroffene. Auch ein Hotelzimmer sei nicht bereitgestellt worden.

Passagiere müssen Weiterreise "selbstständig organisieren"

Auf Anfrage des Münchner Merkur erklärt ein Sprecher der Condor-Airline, die Passagiere seien gebeten worden, "die Weiterreise nach München als Zielort des Fluges selbstständig zu organisieren". Außerdem fügt der Sprecher hinzu: "Entsprechende Auslagen für die eigenständige Weiterreise zum Zielort des Fluges werden gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen sowie den internen Erstattungsrichtlinien geprüft und bei Anspruch erstattet."

Für Astrid Lenz und viele weitere Passagiere bedeutete das ein logistisches Chaos und eine lange Weiterreise. Denn wie Lenz berichtet, seien keine Züge mehr gefahren und sie selbst besäße keinen Führerschein, um sich ein Auto zu mieten. Für sie blieb nur der Taxistand, von wo aus ihre Reise weiterging.

Doch das blieb nicht die einzige Herausforderung, denn "unser Gepäck wurde nicht ausgeladen. Es sollte angeblich nach München zurückfliegen und uns dann nach Hause geliefert werden", berichtet die 62-Jährige. Ohne Koffer und mit fünf weiteren gestrandeten Fluggästen ging es um 1 Uhr nachts per Taxi von Nürnberg weiter in Richtung München.

Teure Heimreise: Passagierin zahlt über 100 Euro Taxi-Kosten

Die rund eineinhalbstündige Fahrt kostete die Insassen insgesamt 600 Euro. Lenz' Anteil der Fahrtkosten betrug damit 100 Euro - für eine Fahrt, die sie so nie antreten wollte. Doch ihre Reise war hier noch nicht zu Ende. Ein zweites Taxi musste her, das die 62-Jährige in ihr Zuhause nach Haar brachte.  Das kostete Lenz weitere 60 Euro. Erst gegen 3 Uhr war die gestrandete Passagierin an diesem Tag zu Hause, etliche Stunden später als ursprünglich geplant.

Doch neben der Heimreise tat sich ein weiteres Problem auf: Ihr Gepäck, das zu ihr nach Hause geschickt werden sollte, kam auch nach Tagen nicht an. Als Astrid Lenz ihren Koffer schließlich selbstständig am Flughafen abholen wollte, war dieser stark beschädigt und eine große Delle prangte in dem lila Hartschalenkoffer. 

Die Rechnungen für die außerplanmäßige Rückreise habe Lenz bei der Fluggesellschaft eingereicht. Diese wollte jedoch nicht alle Kosten übernehmen. Die Fahrt mit dem Taxi nach Haar wollte die Airline nicht bezahlen, "da der Flughafen München angeblich das Endziel war." Erst nach Anfrage des Nachrichtenportals Merkur kündigte Condor eine Übernahme aller Kosten aus "Kulanz" an.