Im mittelfränkischen Ansbach findet der beliebte Kinderfasching am Rosenmontag ohne Umzug statt. "Die Sicherheit steht im Mittelpunkt unserer Entscheidung", betont Oberbürgermeister Thomas Deffner (CSU).
In diesem Jahr wurden deutschlandweit bereits einige Faschingsumzüge abgesagt. Hintergrund sind insbesondere Sicherheitsbedenken nach gewalttätigen Vorfällen in der jüngeren Vergangenheit. Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg und einem weiteren Vorfall in München, bei dem ein Auto in eine Menschenmenge raste, wurden die Sicherheitsanforderungen für solche Veranstaltungen zum Teil erheblich verschärft.
In München wurden zum Beispiel alle städtischen Faschingsveranstaltungen aufgrund der Trauer um die Opfer des Anschlags abgesagt. Die Stadtverwaltung und die Karnevalsvereine entschieden, dass es unangebracht sei, die geplanten Feiern durchzuführen. Auch im mittelfränkischen Ansbach fällt ein entsprechender Umzug heuer aus. "Der beliebte Ansbacher Kinderfasching am Rosenmontag findet dieses Jahr ohne Faschingsumzug statt", kündigt die Stadt Ansbach am Donnerstag (20. Februar 2025) an.
Ansbacher Kinderfasching 2025 ohne Umzug: Stadt erklärt Absage von Veranstaltung
"Nach dem Anschlag auf eine Demonstration in München und der weiterhin auch in Ansbach bestehenden abstrakt hohen Gefährdungslage hat sich die Stadt Ansbach dazu entschieden, den Faschingsumzug der Kinder vom Martin-Luther-Platz zur Hofwiese abzusagen", heißt es in der Medieninformation der Kommune. Begründet wird der Schritt auch hier mit Blick auf den Sicherheitsaspekt.
"Unser Ziel ist es, den Kindern eine sichere, unbeschwerte Feier zu ermöglichen", wird Oberbürgermeister Thomas Deffner (CSU) in der Pressemitteilung zitiert. "Die Sicherheit steht im Mittelpunkt unserer Entscheidung."
Weiterhin stattfinden wird nach Angaben der Stadt Ansbach die Faschingsparty im Onoldiasaal. Dort können sich die Kinder am Rosenmontag ab 15 Uhr der Verlautbarung zufolge unter anderem auf "Toni Komisch" (auch als El Mago Masin bekannt), die Jugendgarde des TSV Obernzenn, magische Unterhaltung mit Zauberer Helmuto sowie Mitmachtänze mit der Tanzschule Meyerhöfer & Bernhard, Spiele, Bastelangebote und Kinderschminken freuen.
Erhöhte Sicherheitsanforderungen bei Faschingsumzügen sorgen für Probleme
Auch in Kempten im Allgäu und Erfurt wurden Umzüge aufgrund der aus Veranstaltersicht nicht erfüllbaren Sicherheitsanforderungen abgesagt. Die Kosten für die Sicherheitsvorkehrungen, wie das Aufstellen von Fahrzeugen oder Betonblöcken zur Absicherung der Umzugsstrecken, waren für viele Veranstalter zu hoch. Der Bund Deutscher Karneval äußerte sich besorgt über die hohen Kosten und die zusätzlichen Sicherheitsauflagen, die viele kleinere Vereine nicht stemmen können. Dies könnte in Zukunft zu weiteren Absagen führen, wodurch das Kulturgut des Karnevals in einigen Regionen bedroht sein könnte. Auch in Nürnberg und Bamberg macht man sich Gedanken: Sorgen höhere Auflagen für ein "Feste-Sterben"?
Der traditionelle Fastnachtszug in Aschaffenburg wird dieses Jahr ebenfalls nicht stattfinden. Die Entscheidung wurde gemeinsam von den Organisatoren und der Stadt getroffen, um auf die Opfer der tödlichen Messerattacke und ihre Angehörigen Rücksicht zu nehmen. Ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann kamen gewaltsam ums Leben, drei weitere Menschen erlitten schwere Verletzungen.