Für ihren mutigen Einsatz bei einer Messerattacke in Ansbach wurden Justus Schneller und Dwayne Mensah ausgezeichnet. Innenminister Herrmann (CSU) ehrte sie mit der Courage-Medaille.
Für ihr beherztes Einschreiten hat Innenminister Joachim Herrmann (CSU) 33 Menschen die sogenannte "Courage-Medaille" verliehen. Mit der Auszeichnung werden Verdienste um die innere Sicherheit gewürdigt. Für ihren mutigen Einsatz wurden unter anderem Justus Schneller und Dwayne Mensah belobigt. Die beiden jungen Männer waren im Zuge einer Messerattacke im mittelfränkischen Ansbach vor rund zwei Jahren kurzerhand zu Helden geworden. Ein 30 Jahre alter Afghane hatte am 8. September 2022 am Ansbacher Bahnhof offenbar wahllos Passanten angegriffen.
Hierbei griff er auch den damals 17-jährigen Schneller mit zwei Fleischermessern in der Nähe des Ansbacher Bahnhofs an. Der zum damaligen Zeitpunkt 20 Jahre alte Mensah konnte den Angreifer schließlich abdrängen. Der Täter wurde kurz darauf von Polizisten erschossen. Laut Minister Herrmann wurden durch die selbstlosen Taten vermutlich Leben gerettet. "Sie beide konnten durch ihr entschlossenes Einschreiten die vehementen Angriffe des Täters bis zum Eintreffen der ersten Einsatzkräfte abwehren und andere sowie einander vor schwerwiegenderen oder gar tödlichen Verletzungen bewahren", erklärte der CSU-Politiker. "Das verdient höchsten Respekt."
Messerangriff in Ansbach: Junge Männer erhalten "Courage-Medaille" für ihre Heldentaten
Infolge des Messerangriffs in Ansbach wurden seinerzeit Untersuchungen wegen eines möglichen terroristischen Hintergrunds eingeleitet. Laut Zeugenaussagen hatte der Täter mehrfach "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen. Als der 30-Jährige auf die inzwischen zum Tatort geeilten Polizisten losging, töteten diese ihn mit Schüssen aus ihren Dienstpistolen. Im Oktober 2023 teilte die Generalstaatsanwaltschaft München letztlich mit, dass keine Anhaltspunkte für Terrorismus gefunden worden seien.
Wie Bayerns Innenminister in seiner Würdigung am Mittwoch (11. September 2024) schilderte, umriss der Angreifer zunächst Justus Schneller hinterrücks um und würgte ihn. Der Täter setzte sich danach auf den am Boden liegenden Jugendlichen und drückte ihm ein langes Küchenmesser gegen den Oberkörper. "Nur durch massive Gegenwehr konnten Sie eine Stichverletzung verhindern und machten lautstark auf sich aufmerksam", erklärte Herrmann bei der Medaillenüberreichung an Schneller gewandt.
Die Rufe wurden demnach von Dwayne Mensah gehört. Der damals 20-Jährige eilte laut dem Minister "trotz der offensichtlich gefährlichen Situation" kurzerhand hinzu. Mensah habe den Täter schließlich von Schneller weggestoßen. "Dadurch richtete sich nun die Aggression des Täters gegen Sie selbst", hielt Herrmann, an Mensah gewandt, fest. Daraufhin habe sich ein Handgemenge entwickelt. Um zu verhindern, dass der Täter zusticht, griff der 20-Jährige in die Messerklinge und verletzte sich dabei. Der zuvor attackierte Justus Schneller kam nun seinerseits wiederum dem Verletzten zu Hilfe und schlug Herrmann zufolge unter anderem mit einer Flasche auf den Angreifer ein.
Herrmann zollt "höchsten Respekt": 20-Jähriger rettete Jugendlichem womöglich das Leben
Schon kurz nach der verheerenden Tat in Ansbach hatte der bayerische Innenminister das mutige Eingreifen hervorgehoben. "Ganz besonders beeindruckt bin ich von dem 20-jährigen Mann, der dem zunächst angegriffenen 17-jährigen Jugendlichen selbstlos zu Hilfe geeilt ist", sagte Herrmann seinerzeit der Bild-Zeitung. Der 20-Jährige habe dem Jugendlichen womöglich das Leben gerettet.
Der 17-Jährige habe zu diesem Zeitpunkt die massiven Messerangriffe in Todesangst gerade noch abwehren können, erklärte Herrmann. "Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, einen mit Messern bewaffneten Mann in die Flucht zu schlagen, obwohl man sich selbst in Lebensgefahr bringt und verletzt wird. Ich hoffe, dass sich beide möglichst bald von ihren Verletzungen und traumatischen Erlebnissen erholen können", so der CSU-Politiker damals.