Ein Edeka-Kunde hat sein gekauftes Fleisch zu Hause nachgewogen und eine ärgerliche Feststellung gemacht. Seinem Unmut über den Vorfall machte der Mann auf Facebook Luft - doch für dieses Verhalten erntet der Fleisch-Freund nicht nur Zustimmung.
Ein simpler Fleisch-Einkauf in einer Edeka-Filiale am vergangenen Wochenende schlägt auf Facebook hohe Wellen. Der Grund: Der betroffene Kunde hat seine angebliche Benachteiligung in dem sozialen Netzwerk öffentlich gemacht.
Ein Verhalten, das in der jüngeren Vergangenheit vermehrt vorkommt. Ob im Dezember, als ein Mann nach einem Kaufland-Besuch über das ausgedünnte Sortiment wetterte ("Sagt doch einfach, wenn wir nicht mehr bei euch einkaufen sollen?"), ein über den Preis entsetzter Ketchup-Käufer im Januar ("Wann ist ma Ende der Fahnenstange?") oder der Toilettenpapier-Ärger eines Aldi-Kunden im Februar ("Brennt einem der halbe Auspuff") - immer häufiger posten Supermarkt-Kunden ihre Beschwerden auf Social Media.
Steak-Käufer beschwert sich bei Edeka: "Nur etwas mehr als 50 Prozent von dem, was mir berechnet wurde"
Auch im Fall des Steak-Kaufs in einer Dortmunder Edeka-Filiale am Samstag, 18. März 2023, war der Kunde so sauer, dass er den kompletten Vorgang auf Facebook schilderte. Was war passiert? Nach eigener Darstellung hatte der Mann "Tatar aus der Steakhüfte" gekauft. Der Rindfleisch-Preis pro Kilo (16,90 Euro) sei ihm angemessen erschienen, auf Nachfrage habe ihm die Mitarbeiterin versichert, dass dieser auch gelte, wenn das Steak durch den Fleischwolf gedreht würde. Also bestellte er ein Pfund Fleisch aus dem Wolf.
Das böse Erwachen folgte, als der Kunde das erworbene Tatar zuhause zubereiten wollte und dafür das gewolfte Rindfleisch auf die Waage legte. Diese zeigte "den Wert von 287 Gramm, obwohl ich 500 Gramm bezahlt habe", schreibt der erboste Mann in dem Post: "Das sind nur etwas mehr als 50% von dem, was mir berechnet wurde."
Der Tatar-Fan handelte umgehend: "Ich rief direkt den Marktleiter an, um den Vorfall zu klären." Der Filialchef habe ihm erklärt, dass es normal sei, wenn ein Rest im Fleischwolf bleibt, aber angeboten, die Preisdifferenz zu erstatten. Dies lohne sich für ihn aber nicht, da sein Wohnort relativ weit entfernt vom Edeka Dortmund-Brackel liege, argumentiert der Kunde. Stattdessen konfrontiert er Edeka mit der provokanten Frage "Ist solch ein Geschäftsgebaren bei euch normal?" - und schließt seinen Post mit einer ganz eigenen Beispielrechnung. Er sei "froh, dass ich nicht nur 200 Gramm bestellt habe. Sonst hätte noch 13 Gramm mitbringen müssen und hätte dann für 3,60 € eine leere Tüte bekommen".
Gegenwind für Kunden auf Facebook: "Hauptsache, man bringt sein Blabla an die Öffentlichkeit"
Der Supermarkt reagierte mit dem Angebot, der verärgerte Mann könne sich an den Kundenservice wenden. Woraufhin der Kunde nachlegte: "Es geht mir nicht um die Rückerstattung. Ich sehe das Problem eher darin, dass es sich hierbei um das normale Prozedere handelt." Er habe mit anderen Kaufleuten darüber gesprochen, "niemand konnte diese Handlungsweise nachvollziehen".
Doch für die Facebook-Community ist der Fall damit nicht erledigt. Stattdessen wird eifrig darüber diskutiert, wie viel Prozent vom Fleisch im Wolf hängen bleiben darf, wie Rindfleisch beschaffen ist ("Tatar enthält sehr viel sichtbares Bindegewebe/Fett") und ob man Fleisch nicht lieber fein schneiden sollte.