Fränkischer Autozulieferer eröffnet zwei neue Werke - aber nicht in Deutschland

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Der Nürnberger Autozulieferer Leoni nimmt gleich zwei neue Werke in Betrieb - allerdings nicht hierzulande. Dafür gibt es der Firma zufolge mehrere Gründe.

Die Leoni AG hat zahlreiche Standorte im Ausland. Das aus Nürnberg stammende Unternehmen ist nach eigenen Angaben weltweit in 21 Ländern tätig und verfügt über ein globales Netzwerk aus Vertriebsniederlassungen, Entwicklungszentren und Produktionsstätten. In Afrika baut der Automobilzulieferer seine Präsenz momentan aus. In der marokkanischen Küstenstadt Agadir wurde Anfang des Jahres ein neues Werk eröffnet. Vor Ort sollen insgesamt rund 3000 Arbeitsplätze entstehen. Nach Ansicht des Zulieferers bietet Marokko eine gute "Verfügbarkeit von Fachkräften".

Auch in Ägypten baut die Gruppe ihr Produktionsnetzwerk weiter aus. In Anwesenheit des ägyptischen Premierministers hat Leoni sein Werk Badr 4 östlich von Kairo eingeweiht. Dies gab das fränkische Unternehmen am Mittwoch (17. Dezember 2025) in Form einer Pressemitteilung bekannt. Parallel dazu erfolgte die Grundsteinlegung für das Werk Badr 5 in unmittelbarer Nähe. 

Leoni expandiert: Nürnberger Unternehmen mit zwei neuen Werken in Ägypten

Seit 2024 befindet sich Leoni mehrheitlich im Besitz des chinesischen Konzerns Luxshare. Das Unternehmen aus Asien erwarb einen Anteil von 50,1 Prozent am fränkischen Kabel- und Bordnetzspezialisten. In Ägypten legt Leoni seinen Fokus derweil auf Automatisierungsprozesse. Das Unternehmen begründet die Expansion mit der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, sozialer Stabilität und einem investorenfreundlichen Umfeld, das technische und regulatorische Unterstützung bietet.

"Die beiden Werke, die sich in der Badr-Free-Zone befinden, werden eine Gesamtproduktionsfläche von etwa 35.000 Quadratmetern haben", heißt es in der Verlautbarung des Automobilzulieferers. "Wenn sie bis 2027 mit voller Kapazität laufen, wird Leoni seine Fertigungskapazität im Land verdoppelt haben." Die Wachstumsinitiative stehe im Einklang mit den industriellen Prioritäten Ägyptens, das ein nationales Programm zur Entwicklung der Automobilindustrie aufgelegt hat. Ziel des Programms sei der Aufbau eines integrierten Fertigungsökosystems, die Steigerung von Exporten und die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze.

Laut Mitteilung wird das neue Werk Badr 5 fortschrittliche Automatisierungslösungen und eine stärkere Interaktion zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. "Gemeinsam mit seinem Partner Luxshare erweitert Leoni die Grenzen standardisierter automatisierter Prozesse", berichtet das Unternehmen mit Sitz in Nürnberg. Dadurch könnten die Produktionsleistung gesteigert und neue Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter geschaffen werden, die künftig komplexere operative und technische Aufgaben übernähmen.

Rund zehn ägyptische Leoni-Standorte - insgesamt 5500 Mitarbeiter

Leoni ist laut Eigenaussage seit 1997 in Ägypten aktiv und beschäftigt dort rund 5500 Menschen. In seinen insgesamt rund zehn Werken produziert das Unternehmen Bordnetz-Systeme und Kabelsätze für die europäische Automobil- und Zuliefererindustrie. Zusammen mit den Standorten in Tunesien und Marokko bildet Ägypten demnach das größte Produktionszentrum von Leoni für Verkabelungssysteme in der EMEA-Region. EMEA steht für Europe, Middle East and Africa, also Europa, Naher Osten und Afrika.

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