Nach "Quiet Quitting" ist jetzt das "Quiet Firing" in aller Munde. Wie beim Quiet Quitting geht es beim "stillen Feuern" nicht um eine direkte Kündigung, sondern vielmehr scheinen Arbeitgeber*innen, ihre Angestellten "leise" aus dem Unternehmen drängen zu wollen. Wir zeigen euch Anzeichen des leisen Entlassens.
- Quiet Quitting: Trend der "stillen Kündigung"
- Quiet Firing: "Stilles Feuern" vonseiten der Arbeitgeber*innen
- Warnzeichen: So erkennst du Quiet Firing
Nachdem mit dem "Quiet Quitting" eine Bewegung mit dem Ziel einer besseren Work-Life-Balance und weniger Fixierung auf die Karriere im Trend war, scheint jetzt das Gegenphänomen des "Quiet Firing" die Runde zu machen. Beim Quiet Quitting machen Arbeitnehmer*innen nur noch "Dienst nach Vorschrift" und gehen nicht über die Pflicht hinaus.
Quiet Firing: Wenn Arbeitgeber still feuern
Die "stille Entlassung" dagegen beleuchtet die Seite der Arbeitgeber*innen und meint, dass Chef*innen ihre Mitarbeiter*innen so schlecht behandeln, dass sie von selbst kündigen, anstatt dass sie die Angestellten feuern. So definiert es die Nachrichtenseite Business Insider. Die US-amerikanische Onlinezeitung The Huffington Post beschreibt fünf Warnsignale, anhand derer man erkennen kann, wenn Arbeitgeber*innen "still" feuern.
#1 Chef*innen meiden Gespräche mit Angestellten
Ein erstes Anzeichen von Quiet Firing könnte auftreten, wenn Arbeitnehmer*innen das Gefühl haben, dass Chefs Gespräche mit ihnen vermeiden, erklärt Gorick Ng, Karriereberater am Harvard College und Fakultätsmitglied an der University of California, gegenüber der Huffington Post. Kein Feedback oder Lob zu erhalten, seien einem LinkedIn-Beitrag der Personalvermittlerin Bonnie Dilber zufolge auch typische Signale von stillem Feuern. "Die Hauptaufgabe eines Chefs oder einer Chefin ist es, dafür zu sorgen, dass die Menschen in ihren Teams glücklich und erfolgreich sind und ihnen Hindernisse und Blockaden aus dem Weg zu räumen. Wenn sich der oder die Vorgesetzte nicht die Zeit nimmt, die Arbeit der Mitarbeitenden zu verstehen ... dann gibt es ein Problem", erklärte sie im Gespräch mit der Huffington Post.
#2 Arbeitgeber*innen geben Angebote an andere Kolleg*innen
Ein weiteres Signal für eine stille Entlassung ist Ng zufolge, wenn Projekte an andere Teammitglieder gegeben werden, obwohl man selbst auch Interesse hatte. „Umleitung ist, wenn Ihr Vorgesetzter, der Ihnen zuvor versprochen hatte, Ihnen einen bestimmten Auftrag zu erteilen, die Arbeit plötzlich an jemand anderen umleitet“, sagte Ng der Huffington Post. „Er oder sie hat vielleicht die Meinung geändert, aber er oder sie könnte auch denken: ‚Ich vertraue dir nicht. Ich übergebe dieses hochkarätige Projekt jemandem, von dem ich weiß, dass er diesen Job machen wird und es gut machen wird.‘“
#3 Keine Beförderungen und keine oder nur geringe Gehaltserhöhungen
Wenn man selbst nur geringe Gehaltserhöhungen bekommt, während Kolleg*innen viel mehr erhalten, könnte dies ein Indiz für Quiet Firing sein. Aber auch, wenn man das Gefühl hat, bei Beförderungen stets übergangen zu werden. Dilber empfiehlt, ein direktes Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten darüber zuführen, was er oder sie erwartet, um eine höhere Gehaltserhöhung oder einen höheren Posten zu erhalten. „Es ist die Aufgabe Ihres Arbeitgebers, Ihnen das proaktiv zu sagen.“
#4 Sinnlose Beschäftigungen
Wenn man mit Aufgaben beschäftigt wird, die nicht unbedingt notwendig wären, sondern nur zum Zeitvertreib dienen, kann auch das ein Zeichen für ein leises Entlassen sein. Besonders wenn man auf vermeintliche Fortbildungen geschickt wird, obwohl man die Kompetenzen bereits besitzt. Auch rein subjektives Feedback ist der Huffington Post zufolge ein Signal für "Wir möchten, dass Sie aufhören."