Mit Körpereinsatz, Eloquenz, Stift und Papier versuchen Spieler von „Activity“ seit mittlerweile mehr als 30 Jahren unter dem Druck der Sanduhr, Begriffe darzustellen. Nach zahlreichen Adaptionen gibt es mit „Activity: Das gibt’s ja gar nicht“ eine neue Version des Partyspiel-Klassikers. Wir haben ausprobiert, was hier anders läuft und ob sich die Anschaffung lohnt.
- Activity: Das gibt's ja gar nicht: Rezension des Wortspiels für gesellige Runden
- So spielt sich die neueste Version des Party-Klassikers
- Infos, Bewertung und Fazit
Es gibt wohl keinen Spielefreund oder Partygänger, der „Activity“ nicht kennt. Der Piatnik-Verlag brachte 1990 mit dem „Ur-Aktivity“ einen Dauerbrenner auf den Markt, der bis heute international erfolgreich ist. Die Regeln des Party-Klassikers sind einfach: Je nach Karte müssen Begriffe gemalt, mit Worten erklärt oder pantomimisch dargestellt werden und das Team muss sie erraten. Das ist bei der neuen Version „Activity: Das gibt's ja gar nicht“ nicht anders. Doch worin unterscheidet sich die 2023-Variante von all den Vorgängern?
Wie spielt sich „Activity: Das gibt's ja gar nicht“?
Wer am Zug ist, muss einen Begriff darstellen, der so nicht existiert. Dieser Begriff besteht aus zwei zusammengesetzten Hauptwörtern, wobei der zweite Teil des ersten Worts identisch mit dem ersten Teil des zweiten Wortes ist. Zu schwierig zu verstehen? Ist doch ganz einfach. Wenn das gesuchte Wort beispielsweise Mineralwassermelone ist, so ist es zusammengesetzt aus Mineralwasser und Wassermelone. Noch mehr Beispiele gefällig? Das Wort Krisenstabmixer steht zwar nicht im Duden, ist aber für geübte Activity-Spieler bestimmt problemlos zu erklären, wenn sie es in Krisenstab und Stabmixer zerlegen. Niemand weiß, wie man einen Fadenkreuzgang malen soll – aber ein Fadenkreuz und ein Kreuzgang sollten machbar sein.
Gespielt wird nach bewährter Activity-Manier in Teams, wobei immer ein Mitglied dir Rolle des Erklärers für seine Farben übernimmt. Dieser aktive Spieler kann die Karte geheim anschauen und sich erst einmal einen der drei Begriffe aussuchen. Die Sanduhr wird umgedreht und los geht’s. Ist das gesuchte Wort erraten, stellt der Spieler den nächsten Begriff auf seiner Karte dar, die Reihenfolge ist dabei ihm selbst überlassen. Und merkt er, dass sein Team sich total auf dem Holzweg befindet, darf er auch während der Runde den Begriff wechseln und später, falls noch Zeit ist, darauf zurückkommen. Wer zuerst auf Feld 24 ankommt, hat die Partie gewonnen.
Kaum zu glauben, dass es immer noch neue Varianten gibt, wie sich „Activity“ spielen lässt. Und ja, „Activity: Das gibt's ja gar nicht“ unterscheidet sich tatsächlich von der Standardausgabe, auch wenn das „Malen, Sprechen, Pantomime“ weiterhin im Mittelpunkt des Spaßes steht.
Bewertung: Das Activity zum Um-die-Ecke-denken
Was uns am besten am neuesten „Activity“ gefallen hat: Wer am Zug ist, kann sich seine Lieblingsform der Darstellung zunächst aussuchen, muss aber alle drei Erklärmöglichkeiten durchexerzieren, falls sein Team schnell genug beim Raten ist. Aus unserer Sicht ein geschickter Clou, weil er den Ablauf insgesamt fairer macht und durch die Auswahlmöglichkeit dennoch Raum für persönliche Vorlieben lässt. In anderen „Activitys“ war es oft so, dass die einen immer nur zu Stift und Papier greifen mussten, wenn sie endlich wieder an der Reihe waren. Andere jammerten, dass sie angeblich „immer“ aufstehen und mit ihrem gesamten Körpereinsatz die gesuchten Begriffe pantomimisch darstellen mussten.
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Alleinstellungsmerkmal von „Das gibt’s ja gar nicht“ sind natürlich die teils abenteuerlichen Wortkonstruktionen. Wir geben gerne zu, dass wir beim ersten Überfliegen einiger Karten skeptisch waren, ob das Erklären von Sauwetterleuchten oder Darstellen von Marathonlaufsteg nicht doch zu schwierig ist. Und noch lieber gestehen wir ein, dass die Sorge unbegründet war – und die Prise Kombinationsgabe und Um-die-Ecke-denken den gewohnten Abläufen eine witzige neue Facette hinzufügt.