Schon nach wenigen Tagen ohne Alkohol beginnen Leber, Herz und Magen sich zu erholen – so schnell reagiert Ihr Körper auf Abstinenz.
Bereits nach wenigen Tagen ohne Alkohol startet die Regeneration der Organe
Die Leber kann sich, je nach Schädigung, innerhalb von Wochen bis Monaten erholen
Herz und Blutdruck profitieren schon nach kurzer Zeit von Alkoholverzicht
Der Magen regeneriert sich oft innerhalb von Tagen, Beschwerden lassen nach
Alkohol gehört für viele Menschen zum Alltag, doch regelmäßiger Konsum belastet die Organe. Wer auf Alkohol verzichtet, gibt dem Körper die Chance, sich zu regenerieren. Schon nach kurzer Zeit zeigen sich erste positive Effekte auf Leber, Herz und Magen. Die Leber, als zentrales Entgiftungsorgan, erholt sich besonders schnell und kann sogar leichte Schäden rückgängig machen. Auch das Herz-Kreislauf-System und die Verdauung profitieren von der Abstinenz. Wer langfristig auf Alkohol verzichtet, senkt das Risiko für zahlreiche Erkrankungen und fühlt sich insgesamt fitter.
Alkoholverzicht: Expertin gibt 5 Tipps zum Durchhalten
Oviva-Expertin Veronika Albers gibt Tipps, wie du einen trockenen Monat oder auch länger durchhalten kannst. "Ein Monat ist ein guter Start. Aber um langfristige gesundheitliche Vorteile zu erzielen, ist es wichtig, den Alkoholkonsum langfristig zu reduzieren oder ganz einzustellen", heißt es in einer Mitteilung von Oviva. "Eine dauerhafte Abstinenz bietet zahlreiche langfristige Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit. Und kann generell zu einer höheren Lebensqualität führen."
Klare Ziele formulieren: Formuliere dir die Ziele vor. Dies hilft, sie in die Realität umzusetzen und dranzubleiben.
Spreche über deine Ziele: Das schafft Verbindlichkeit und stärkt die eigene Motivation, durchzuhalten.
Meide verführerische Situationen: Gerade in den ersten Tagen fällt es einem besonders schwer, Nein zu sagen. Da hilft es, verführerischen Situationen aus dem Weg zu gehen. Das Gute ist: Mit jedem abstinenten Tag wird es leichter.
Sich trotzdem etwas gönnen: Überlege dir, in welchen Situationen oder bei welchen Gelegenheiten du gerne zu einem Glas Alkohol greifst. Denke vorher an eine Alternative, die dir schmeckt.
Sei stolz auf dich: Beim Alkohol-Fasten kommt noch ein anderes Gefühl auf: der sogenannte Gesundheitsstolz. Man spürt, dass man seinem Körper etwas Gutes tut und ist stolz darauf, es durchzuhalten.
Alkohol ist keine "weiche Droge" - Nervengift laut Studie schlimmer als Heroin und Crack
Wie die Bundeszentrale für politische Bildung postuliert, gilt Alkohol gesellschaftlich als eher "weiche" Droge. In Deutschland trinken rund 50 Prozent der Menschen alkoholische Getränke. Ab einem bestimmten Alter ist es hier legal, Alkohol zu konsumieren – allerdings wird dabei oft vergessen, welche Risiken, Probleme und Störungen mit einem übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken einhergehen.
Wie schädlich Alkohol wirklich ist, zeigte in vollen Ausmaß zum ersten Mal eine Studie aus Großbritannien, die unter anderem vom früheren Drogen-Chefberater der britischen Regierung, David Nutts, durchgeführt wurde. Bereits im Jahr 2010 legte Nutts die Untersuchung mit den erschreckenden Ergebnissen vor. Der Wissenschaftler befasste sich sowohl mit der Schädlichkeit verschiedener Drogen für den Konsumenten als auch für die Gesellschaft insgesamt.
Das Resultat: Seine Modellierungen zeigten, dass Heroin, Crack-Kokain und Crystal Meth die schädlichsten Drogen für Individuen waren. Im Gegensatz dazu erwiesen sich Alkohol, Heroin und Crack-Kokain als am schädlichsten für andere Personen. Insgesamt stellte sich Alkohol als die schädlichste Droge heraus, mit einer Gesamtschadensbewertung von 72, gefolgt von Heroin (55) und Crack (54). "Insgesamt ist Alkohol die schädlichste Droge, weil er so weit verbreitet ist. Crack-Kokain macht stärker abhängig als Alkohol, aber weil Alkohol so weit verbreitet ist, gibt es Hunderttausende von Menschen, die täglich Heißhunger auf Alkohol haben - und diese Menschen würden alles Mögliche tun, um ihn zu bekommen", erklärte Nutts gegenüber der BBC.
Alkohol-Abstinenz: Das sind die konkreten Auswirkungen auf Leber, Herz und Magen
Alkohol ist ein Zellgift, welches grundsätzlich jedes Organ deines Körpers angreifen kann. Einige Organe reagieren empfindlicher auf den Alkohol als andere. Besonders beeinflusst wird das Gehirn. Konsumierst du Alkohol, wirkt sich dies auf verschiedene Botenstoffe im Gehirn aus. Folglich sind deine Wahrnehmung und dein Reaktionsvermögen eingeschränkt. Mögliche körperliche Folgen sind langfristig unter anderem Nervenschädigungen, Erkrankungen der Leber wie die Fettleber oder Leberzirrhose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzmuskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen oder Schwächungen des Immunsystems.
Für die körperliche Gesundheit ist es am besten, gar keinen Alkohol zu trinken. Entscheidest du dich dafür, keinen Alkohol zu trinken, wirkt sich dies auch auf deinen Körper aus. Besonders Herz, Magen und Leber profitieren schon davon, wenn du nur einen Monat auf Alkohol verzichtest. Im Magen sorgt Alkohol nämlich dafür, dass mehr Magensäure produziert wird. Das wiederum kann bei häufigem Alkoholkonsum zu Entzündungen führen. Nach etwa ein bis zwei Monaten ohne Alkohol erholt sich der Magen wieder. Auch das Herz kann sich durch einen alkoholfreien Monat erholen. Alkohol kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen und Herzrasen führen.
Verzichtest du auf Alkohol, kann dein Herz wieder in den richtigen Rhythmus kommen. Die Leber profitiertam meisten von einem Monat ohne Alkohol. Sie ist unter anderem für die Entgiftung des Körpers zuständig und wird durch den Abbau des Alkohols stark belastet. Muss sie ständig Alkohol abbauen, lagert sie ihn schließlich in Form von Fett ein. Langfristig kann sich daraus eine sogenannte Fettleber entwickeln. Allerdings kann sich die Fettleber auch wieder zurückbilden, sodass sich schon nach einem Monat bessere Blutwerte erkennen lassen.
Tipps für einen bewussten Alkoholkonsum: Diese Regeln solltest du befolgen
Trinke nicht täglich Alkohol, da sich daraus schnell eine Gewöhnung und Abhängigkeit entwickeln kann.
Trinkst du einmal Alkohol, versuche, die Menge möglichst gering zu halten. Je mehr du trinkst, umso stärker belastet dies deinen Körper.
Vermeide es, dich zu betrinken.
Bist du schwanger, musst noch Auto fahren, arbeiten oder nimmst Medikamente, solltest du vollständig auf Alkohol verzichten.
Sei stolz auf dich, dass du es schaffst, durchzuhalten.
Möchtest du nicht von jetzt auf gleich gänzlich auf Alkohol verzichten, könntest du langsam anfangen. Steige mehr und mehr auf alkoholfreie Alternativen um. Es gibt beispielsweise eine Menge alkoholfreier Cocktails sowie Limonaden, die du stattdessen hin und wieder trinken könntest. Hast du bereits mehrere erfolglose Versuche hinter dir, weniger oder nichts mehr zu trinken, ist dies ein Hinweis auf eine Sucht. Vermutest du, zu viel zu trinken, könntest du den Alkohol-Selbsttest von Kenn-dein-Limit ausfüllen. Ein erster Schritt aus der Sucht ist es, sie sich einzugestehen. Hilfsangebote findest du beispielsweise über das Suchthilfeverzeichnis der DHS. Scheue dich nicht, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
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