Nach Evakuierung: Weihnachtsmarkt öffnet wieder - Fahndung nach Jugendlichem

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Nach der Räumung am Vorabend ist ein Weihnachtsmarkt im südlichen Niedersachsen wieder geöffnet. Nach einem möglicherweise bewaffneten Jugendlichen wird gefahndet.

Ein Jugendlicher mit einer Langwaffe beschäftigt weiterhin die Polizei im südöstlichen Niedersachsen.

Nach der Räumung des Weihnachtsmarkts in der Gemeinde Duderstadt im Landkreis Göttingen suchen die Ermittler weiterhin nach einem Verdächtigen.

Update vom 13.12.25, 16.04 Uhr: Weihnachtsmarkt in Duderstadt nach Räumung wieder offen – Fahndung läuft

Der Weihnachtsmarkt in Duderstadt sei in Absprache mit den Veranstaltern wieder geöffnet, teilte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Dasselbe gelte für den üblichen Wochenmarkt.

Seit der Nacht habe sich der Stand der Ermittlungen jedoch nicht geändert, teilte die Sprecherin weiter mit. Mehrere Zeugen hatten angegeben, am Freitagabend einen Jugendlichen mit einer Langwaffe gesehen zu haben. Daraufhin wurde der Markt in Duderstadt geräumt. Der den Beschreibungen nach etwa 17 bis 20 Jahre alte Verdächtige wurde trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung bislang nicht gefunden. Zum Zeitpunkt der Räumung gegen 20.30 Uhr hielten sich rund 120 Menschen auf dem Weihnachtsmarkt auf. Die Polizei sperrte die Zufahrtswege und war mit mehreren Streifenwagen sowie einem Hubschrauber im Einsatz. Die Räumung verlief den Angaben nach ruhig und geordnet.

Unklar ist weiterhin, ob es sich bei der beobachteten Waffe um eine echte Schusswaffe oder um eine sogenannte Anscheinswaffe handelte. Die Ermittlungen dauern an. Laut der Sprecherin sei die Polizei vorsorglich mit verstärkten Kräften in Duderstadt präsent. Sie bat zudem darum, keine Gerüchte in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Besonders der islamistische Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche vor ziemlich genau neun Jahren mit insgesamt 13 Toten hat bei Sicherheitsbehörden zu erhöhter Wachsamkeit geführt. Seither werden Weihnachtsmärkte bundesweit mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen geschützt.

Erstmeldung vom 13.12.25, 10.24 Uhr: Weihnachtsmarkt evakuiert – Polizei sucht Bewaffneten

Ein möglicher Sicherheitsvorfall auf dem örtlichen Weihnachtsmarkt hat am Freitagabend, 12. Dezember 2025, für Aufruhr im südniedersächsischen Duderstadt gesorgt. Das teilt die Polizei in Göttingen mit.

Mehrere Zeugen meldeten laut der Polizeiangaben gegen 20.30 Uhr einen Mann, der mit einer mutmaßlichen Langwaffe auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt gesehen worden sein soll.

Die Polizei reagierte umgehend und räumte den Markt, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt etwa 120 Menschen aufhielten.

Weihnachtsmarkt mit 120 Besuchern geräumt - Fahndung nach dem Verdächtigen

Den Angaben zufolge verlief die Maßnahme ruhig und koordiniert, während Einsatzkräfte mit mehreren Streifenwagen und einem Hubschrauber vor Ort waren.

Bis in die Nacht wurden die Ermittlungen der Polizei intensiv fortgesetzt. Wie die Polizeiinspektion Göttingen weiter berichtete, gaben Zeugen übereinstimmend an, einen etwa 17 bis 20 Jahre alten Mann gesehen zu haben, der schwarz gekleidet war und eine Langwaffe getragen haben soll. Der Verdächtige wurde zuletzt gesehen, wie er sich von der Marktstraße in Richtung "Am Gropenmarkt" entfernte.

Daraufhin leiteten die Beamten unverzüglich eine groß angelegte Fahndung ein, bei der auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde. Trotz intensiver Bemühungen konnte der Verdächtige bisher nicht gefunden werden. Derzeit sei laut Polizei weiterhin unklar, ob es sich bei der Waffe um eine echte Schusswaffe oder eine sogenannte Anscheinswaffe handelt. Dabei handelt es sich um eine Waffe, die äußerlich einer echten Schusswaffe ähnelt, jedoch funktional keine Gefahr darstellt, da sie entweder unbrauchbar gemacht wurde oder nur Spielzeug ist.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

Dem Leiter der Polizeiinspektion, Marco Hansmann, zufolge wird die polizeiliche Präsenz in Duderstadt in den kommenden Tagen vorsorglich erhöht, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Er erklärte weiter, dass die geplanten Veranstaltungen in der Innenstadt, einschließlich des Weihnachtsmarktes, planmäßig stattfinden können. Es gäbe keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr.

Die Polizei rief mögliche Zeugen auf, sich mit Hinweisen zu dem mutmaßlich bewaffneten Mann oder verdächtigen Beobachtungen bei der Polizei Duderstadt unter der Telefonnummer 05527/8461-0 zu melden. Auch der Verdächtige selbst wurde gebeten, sich zu stellen. Spekulationen oder Gerüchte auf sozialen Medien gefährdeten möglicherweise die Ermittlung, unterstrich die Polizeiinspektion Göttingen darüber hinaus. Auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung würde weiter beeinträchtigt. Es wurde appelliert, sich mit Informationen direkt an die zuständigen Behörden zu wenden.

Duderstadt liegt im südlichen Niedersachsen, etwa 20 Kilometer östlich von Göttingen und nahe der Grenze zu Thüringen. Die Stadt zählt rund 21.000 Einwohner und ist Teil des Landkreises Göttingen. In der Nähe befindet sich der Nationalpark Harz, der ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber darstellt. Bekannt ist Duderstadt für beeindruckende Fachwerkhäuser, darunter das Westerturm-Ensemble, eines der Wahrzeichen der Stadt.

In Herford wurde erst vor kurzem ein 16-jähriger Junge in einer Seitenstraße am Rande des Weihnachtsmarktes bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt. Ermittler gehen von einem versuchten Tötungsdelikt aus und haben eine Mordkommission eingerichtet. Auf dem Rückweg vom Weihnachtsmarkt in Schwandorf wurde ein 10-jähriger Junge von einem Mann mit einem Messer bedroht, der Geld verlangte. Die Kriminalpolizei Amberg sucht weiterhin nach Zeugen.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Ansbach sorgte ein betrunkener Mann für Unruhe, indem er Besucher anpöbelte und versuchte, einen Sicherheitsmitarbeiter zu schlagen. Ein Vorfall ereignete sich auch auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, als eine Drohne unbefugt über den Hauptmarkt flog.

Vorschaubild: © Swen Pförtner/dpa