Eine Fluggesellschaft plant ein neues Komfort-Modell, das unterschiedlich Reisebudgets ansprechen soll. Von Experten kommt Kritik.
Sich zurücklehnen, entspannen, vielleicht ein Nickerchen machen – selbst auf kurzen Flügen gehört eine verstellbare Sitzlehne für viele einfach dazu.
Doch genau dieser Standardkomfort könnte bald nicht mehr automatisch inklusive sein. Die kanadische Fluggesellschaft "WestJet" plant, für das Zurücklehnen künftig Geld zu verlangen.
Neue Fluggebühr: Premium-Lehne statt Standard-Service
Passagiere, die weiterhin die Lehne zurückstellen möchten, sollen in Zukunft tiefer in die Tasche greifen. Was für manche nach Satire klingt, ist Teil eines neuen "Komfort-Modells" der Airline.
Demnach werden zwölf neue Premium-Sitze eingeführt – mit neigbarer Rückenlehne, größerer Kopfstütze und ergonomischer Polsterung. Diese Plätze sind allerdings mit einem Aufpreis verbunden.
Direkt dahinter entsteht eine sogenannte Extended Comfort Section mit 36 Sitzen. Dort gibt es zwar mehr Beinfreiheit, aber die Rückenlehnen bleiben fix. Im hinteren Bereich bleibt alles beim Minimum: Standard-Economy ohne Extra-Sitzabstand und ohne Neigungsmöglichkeit.
Extra-Service zu Extra-Preisen
Laut Samantha Taylor, Vice President bei WestJet, sei die Kabine mit Blick auf unterschiedliche Reisebudgets überarbeitet worden. Das Ziel sei, mehr Auswahl zu bieten – so zumindest die Darstellung des Unternehmens.
Der eigentliche Effekt dieser Neuordnung: Durch den Verzicht auf verstellbare Lehnen im hinteren Bereich kann eine zusätzliche Sitzreihe eingebaut werden. Auf dem Papier klingt das nach Flexibilität. In der Realität bedeutet es vor allem engeres Sitzen, wenn man keinen Aufpreis bezahlt.