Jeder einzelne Schluck Alkohol schadet der Gesundheit

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Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen mit knallharter Empfehlung für Alkoholkonsum
Das Ausmaß des Alkoholkonsums bestimmt die Sterbewahrscheinlichkeit.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen mit knallharter Empfehlung für Alkoholkonsum
AdobeStock/H_Ko

Schon das tägliche Feierabendbier kann eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen ist schon jeder einzelne Schluck Alkohol schädlich.

Die bisherige Empfehlung für den täglichen Alkoholkonsum lag bei maximal 24 Gramm Reinalkohol pro Trinktag bei Männern und 12 Gramm bei Frauen. Das macht ein, beziehungsweise zwei Bier aus.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) empfiehlt jetzt jedoch, dass man so wenig Alkohol wie möglich trinken sollte. Jeder einzelne Schluck Alkohol schade der Gesundheit. Denn bereits geringe Mengen fördern Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Alkohol trinken - Ausmaß des Konsums bestimmt Sterbewahrscheinlichkeit

Die DHS stellt fest, dass eine lineare Beziehung zwischen dem Ausmaß von Alkoholkonsum und Erkrankungs- und Sterbewahrscheinlichkeiten gibt und empfiehlt, am besten gar keinen Alkohol zu trinken. Denn es gebe keinen risikoarmen Alkoholkonsum.

Die lineare Beziehung zwischen Alkoholkonsum und Krankheiten zeige sich bei Männern in Form von Bluthochdruck und bei Frauen in Form von Brustkrebs. 

Die Weltgesundheitsorganisation sieht dies ähnlich und hat eine Erklärung veröffentlicht, deren Fazit lautet: Beim Alkoholkonsum gibt es keine gesundheitlich unbedenkliche Menge. Auch die Aufklärungsseite kenn-dein-limit.de schreibt: "Jeder Alkoholkonsum, auch in kleinen Mengen, begünstigt die Entstehung von Krankheiten. Das Risiko steigt mit der Menge Alkohol, die getrunken wird."

Risiken beginnen bereits beim ersten Tropfen Alkohol

"Von einer gesundheitlich unbedenklichen Menge an Alkoholkonsum kann nicht die Rede sein. Egal, wie viel man trinkt – das Risiko für die Gesundheit beginnt schon beim ersten Tropfen jedes alkoholischen Getränks. Das Einzige, was wir mit Sicherheit sagen können, ist: je mehr man trinkt, desto schädlicher die Wirkung – oder anders ausgedrückt: je weniger man trinkt, desto sicherer ist man", erklärt Dr. Carina Ferreira-Borges, Regionalbeauftragte für Alkohol und illegale Drogen beim WHO-Regionalbüro für Europa. 

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Besonders besorgniserregend: Europa weist von allen Regionen der WHO den höchsten Alkoholkonsum und den höchsten Anteil an Trinkern in der Bevölkerung auf. So sind in der Europäischen Region über 200 Millionen Menschen gefährdet, an einem alkoholbedingten Krebs zu erkranken.

Die neuesten verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass die Hälfte der dem Alkohol zurechenbaren Krebsfälle in der Europäischen Region der WHO durch "leichten" bis "moderaten" Alkoholkonsum – weniger als 1,5 Liter Wein oder weniger als 3,5 Liter Bier oder weniger als 450 Milliliter Spirituosen pro Woche – verursacht werden. 

Allgemeines Bewusstsein fehlt

"Obwohl als gesichert gilt, dass Alkoholkonsum Krebs verursachen kann, ist diese Tatsache in den meisten Ländern immer noch nicht allgemein bekannt. Wir brauchen konkret auf Krebs bezogene Gesundheitsinformationen auf Etiketten von alkoholischen Getränken, wie schon bei Tabakprodukten der Fall; wir brauchen ein ausreichend geschultes und befähigtes Gesundheitspersonal, das sich in der Lage fühlt, seine Patienten über Alkoholkonsum und Krebsrisiken aufzuklären; und wir brauchen ein allgemeines Bewusstsein für diese Thematik in den Ländern und in der Bevölkerung", erklärt Dr. Ferreira-Borges weiter.

An welchen Anzeichen du eine Alkoholsucht erkennen kannst, kannst du hier nachlesen.

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