- Die Funktionen der Leber
- Ursachen der Fettleber
- Mögliche Folgekrankheiten
- So gelingt die Vorbeugung
Die Fettleber ist eine Krankheit, die viele Menschen betrifft. Sie sollte deshalb aber keineswegs unterschätzt werden. Mithilfe des richtigen Wissens kannst du der Fettleber vorbeugen und die Symptome schnell erkennen, damit deine Leber gesund und funktionstüchtig bleibt.
Die Aufgaben der Leber
Grundsätzlich ist die Leber in unserem Körper dafür zuständig, den natürlichen Stoffwechsel zu regulieren. Sie besteht aus zwei großen und zwei kleineren Leberklappen. Die Leber ist als Organ nicht zu unterschätzen: Sie erfüllt eine Vielzahl an verschiedenen Funktionen, die für unser alltägliches Leben ausschlaggebend sind.
Zu den Hauptfunktionen der Leber gehören die Bildung von Gallenflüssigkeit, Aminosäuren und Eiweißstoffen, die Entgiftung von körpereigenen und körperfremden Substanzen (wie Alkohol, Medikamente oder Schadstoffe), die Speicherung und Bereitstellung von Vitaminen und Mineralstoffen sowie die Umwandlung von Fetten in Speicherfett.
Findet auf Dauer eine vermehrte Fetteinlagerung in den Leberzellen, Hepatozyten, statt, spricht man von einer sogenannten Fettleber. Die Leberfunktionen werden immer weiter eingeschränkt, sodass diese die lebenswichtigen Aufgaben nicht mehr durchführen kann. Es wird allgemein von etwa einem Drittel aller Erwachsenen in Industrieländern gesprochen, die an einer Fettleber erkranken. Doch nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder sind von der Fettleber betroffen.
Verfettung der Leber: Mögliche Ursachen
Die Ursachen für die Entwicklung einer Fettleber können ganz individuell sein. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen einer alkoholischen und einer nicht-alkoholischen Fettleber. Ist sie nicht-alkoholischen Ursprungs, ist sie in den meisten Fällen eine ungesunde Lebensweise schuld: Dazu gehört beispielsweise eine falsche Ernährung mit größtenteils verarbeiteten Lebensmitteln, zu viel Zucker oder zu vielen Kohlenhydraten. Auch eine mangelnde Bewegung und Übergewicht haben einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung einer Fettleber. Bei einer alkoholischen Fettleber ist der Ursprung auf einen Alkoholmissbrauch zurückzuführen.
Auch ein durch eine Unterernährung entstandener Eiweißmangel kann das Risiko auf eine Fettleber erhöhen. Ein gesteigertes Risiko besteht zudem während einer Schwangerschaft und dann, wenn eine teilweise Leberentfernung vorangegangen ist. Oftmals werden die ersten Symptome der Krankheit erst nach einigen Jahren entdeckt, was die Behandlung schwierig macht. In dieser Zeit lagert sich Fett in der Leber an, sodass diese anschwillt und nur noch erschwert arbeiten kann. Die Verfettung läuft dabei in drei Schritten ab: In der ersten Stufe spricht man von einer reinen Fettleber, die noch keine entzündliche Reaktion aufzeigt. Symptome können Konzentrationsstörungen oder Müdigkeit sein.
Im zweiten Schritt entwickelt etwa jeder zweite Betroffene eine entzündliche Reaktion, welche dann meist in einem dritten Schritt in einer Leberzirrhose mündet. Die Symptome der entzündeten Leber werden grundsätzlich schneller erkannt: Die Leberwerte steigen an, die Blutzucker- und Blutfettwerte sinken und es kann zu einer Gelbsucht kommen. In diesem Stadium ist die Leber nur noch eingeschränkt zur Stoffwechselkontrolle fähig.
Diese Krankheiten können aus der Fettleber resultieren
Dass du eine Fettleber frühestmöglich entdeckst, ist besonders wichtig. Nur so können weitreichende Folgen vermieden werden. Die Fettleber kann im ersten Stadium vollständig entfettet werden, indem kleinere Mengen entnommen werden. Leidest du an einer Fettleber, kann außerdem das Risiko für Leberentzündungen, Leberkrebs, Bluthochdruck, Herz- und Gefäßkrankheiten steigen. Hast du bereits Typ-2-Diabetes, kann eine Fettleber dessen Entwicklung zusätzlich beschleunigen.
Buchtipp: Der Ernährungskompass - Bestseller jetzt bei Amazon anschauenIn der zweiten und dritten Stufe kann die Fettleber weitere Folgen haben. In der zweiten Stufe spricht man hierbei von einer Fettleber mit einer Steatohepatitis. Die entzündlichen Leberschäden, die hierbei stehen, können einerseits alkoholischer Herkunft oder auch nichtalkoholischer Herkunft sein. Das Gewebe der Leber verhärtet sich und vernarbt zunehmend. Ein besonders häufiges Krankheitsbild, welches sich in der dritten Stufe aus der Fettleber entwickelt, ist die sogenannte Leberzirrhose. Diese Krankheit zeichnet sich dadurch aus, dass das gesunde Lebergewebe zugrunde geht; an den betroffenen Stellen bildet sich dann Bindegewebe. Die Leber kann ihre Funktion folglich immer schlechter erfüllen. Von einer Leberzirrhose sind etwa zehn Prozent aller Menschen mit einer Fettleber betroffen.
Bist du von der Leberzirrhose betroffen, ist die letzte Möglichkeit oft nur noch eine Lebertransplantation. In diesem Stadium der Krankheit kann die Leber nicht mehr arbeiten, da sie narbig verschrumpft ist und es kaum noch funktionsfähiges Lebergewebe gibt.
Fettleber vorbeugen: Das kannst du tun
Wichtig ist, grundsätzlich die Leber regelmäßig bei einem Arzt untersuchen zu lassen. Mithilfe von Abtasten, einer Blutabnahme oder einem Ultraschall kann die Fettleber auch in frühen Stadien diagnostiziert werden. Nach der Diagnose folgt die Behandlung. Diese erfolgt bei der Fettleber nicht mithilfe von Medikamenten, sondern nur durch eine Ernährungsumstellung.
Allgemein ist die Fetteinlagerung reversibel: Eine Änderung der Ernährungsweise kann also schon eine Rückbildung bewirken. Wichtig ist, dass du auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtest. Als leberwirksame Heilkräuter sind unter anderem Artischocken, Wermut oder Löwenzahn bekannt. Wichtig ist zudem, Lebensmittel zu essen, die einen hohen Gehalt an Inulin haben: Dieses stärkt die natürliche Leberfunktion. Zu erwähnen sind hier beispielsweise Chicorée, Schwarzwurzel oder Spargel. Wenige Kohlenhydrate zu essen kann in diesem Zuge ebenfalls empfehlenswert sein. Liegt bei dir ein Übergewicht vor, solltest du kalorienreduzierter essen und dich ausreichend bewegen, damit der Stoffwechsel sich wieder normalisieren kann.
Bei einer alkoholischen Fettleber sollte unbedingt sofort und langfristig auf Alkohol verzichtet werden. Nur so kann die Lunge sich wieder erholen. Bist du von einer Alkoholabhängigkeit betroffen, kann meist nur eine stationäre Entgiftung beim Kampf gegen die Fettleber helfen.
Tipp: Hier kannst du nachlesen, welche Diät dir beim Entgiften der Fettleber helfen kann.