Haustiere und Kinder - welches Tier einen besonders positiven Einfluss auf Kinder hat

3 Min

Haustiere haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Diese Einflüsse stellen wir dir im Folgenden vor und erklären dir, worauf du achten solltest.

Haustiere, insbesondere Hunde, haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Das ist allerdings nur der Fall, wenn sich die Kinder auch tatsächlich intensiv mit dem Tier auseinandersetzen. Wir stellen dir im Folgenden die entwicklungsspezifischen Vorteile vor und erklären dir, wann sich ein Haustier empfiehlt.

Haustiere geben seelischen Halt

Haustiere haben einen direkten Einfluss auf den seelischen Halt von Kindern. So wurde beispielsweise in einer wissenschaftlichen Studie der Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, dass Scheidungskinder weniger leiden und geringere Verlustängste entwickeln, wenn die Kinder einen Hund haben. Die Tiere kompensieren Defizite und können im ersten Jahr nach der Trennung die Belastung vermindern. 

Hundespielzeug jetzt bei Amazon anschauen

Während Scheidungskinder ohne Haustier häufig an psychosomatischen Beschwerden leiden oder ein eher aggressives Verhalten entwickeln, sind die Stimmungsschwankungen bei Kindern mit Haustieren geringer. Das liegt daran, dass der Hund Stabilität bietet und eine konfliktfreie Beziehung im Leben des Kindes darstellt. Zudem wirkt sich ein Haustier auch auf die schulischen Leistungen des Kindes aus. Kinder, die einen eigenen Hund haben, sind häufig besser darin, nonverbale Kommunikation nachzuvollziehen, haben weniger soziale Probleme in der Schule und sind emotional stabiler.

Haustiere dienen Kindern in stressigen Situationen als Unterstützung. Das Stresshormom Cortisol wird verringert, was daran liegt, dass beim Kuscheln mit einem Tier das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird.

Tiere als Gesprächspartner und Tröster

Das Zusammenleben mit Haustieren wirkt auf das Selbstvertrauen und die Fähigkeit zu kommunizieren. Angststörungen sind bei Kindern weit verbreitet, durch ein Haustier oder auch ein Pferd, kann das Risiko um bis zu 10 Prozent verringert werden. Die Forschenden erklären das dadurch, dass die Kinder eine intensive emotionale Bindung zum Haustier entwickeln. Das steigert das Selbstwertgefühl, reduziert Schüchternheit und ebenso Trennungsangst. In der Summe entwickeln sich Angststörungen seltener. Immer mehr Therapeut*innen setzen in Therapien deshalb auch Tiere ein.

Bei Scheidungskindern dienen Haustiere als Gesprächspartner und Tröster. Verhaltensauffällige Kinder profitieren vom Zusammenleben mit einem Haustier, da das Tier im Gegensatz zu Menschen sie nicht enttäuscht, für das Kind da und verlässlich ist. Das Haustier wird zu einer unterstützenden Konstante.  Förderlich ist bei Haustieren vor allem, dass sie uns nicht bewerten. Noten, Äußerlichkeiten oder bestimmte Verhaltensweisen sind den Tieren egal. Ohne Vorbehalt wird Kontakt aufgenommen und genau das ist essenziell für eine gute emotionale Entwicklung eines Kindes. Auch manche Schulen arbeiten deshalb inzwischen mit Tieren, insbesondere Hunden.

Hunde vermitteln Kindern ein Gefühl von Verständnis, Zuwendung und Konfliktfreiheit. In einer Umfrage von Prof. Dr. Reinhold Bergler wurden von insgesamt 240 Kindern Aussagen rund um ihre Hunde gesammelt: 86 % der Kinder sagten aus, dass ihr Hund immer für sie da ist, 81 % sagen, dass er ihnen immer zuhört und 76 % fühlen sich in der Gegenwart des Hundes sicher. Viele Kinder wenden sich also an ihr Haustier, wenn sie sich emotional belastet fühlen.

Einfluss auf soziale Kompetenzen

Die Kinder übernehmen Verantwortung für das Tier, was eine wichtige Schlüsselkompetenz in der Entwicklung ist. Soziale Kompetenzen, wie Hilfsbereitschaft und Verantwortung, lassen sich durch das Zusammenleben mit einem Haustier fördern. Gehen die Kinder auf das Tier ein, werden sie mit Zuneigung belohnt. Zudem entwickeln die Kinder eine gewisse Sensibilität, die Signale des Tieres wahrzunehmen und darauf einzugehen. Gleichzeitig lernen Kinder früh, sich um ein Lebewesen zu kümmern, es mit Futter zu versorgen, die Bedürfnisse zu erkennen und eben auch zu erfüllen. Diese Vorteile in der Entwicklung eines Kindes sind natürlich kein Plädoyer dafür, dass in jedem Fall ein Haustier angeschafft werden sollte.

Viele Kinder haben frühzeitig einen Wunsch nach einem Haustier, dieser verfliegt jedoch schnell wieder. Ebenso muss damit gerechnet werden, dass das Kind wenig oder kein Interesse an einem Haustier haben kann oder schnell die Lust daran verliert. Bleibt der Wunsch über einen langen Zeitraum hinweg bestehen, können Eltern nachdenken. Du solltest dir als Elternteil jedoch darüber im Klaren sein, dass letztendlich du die Verantwortung für das Tier trägst. Zudem entstehen die oben genannten positiven Effekte nur, wenn das Kind einen engen Kontakt zum Tier pflegt. Leben beide lediglich im selben Haus, aber aneinander vorbei, ist dieser Einfluss kaum zu spüren.

Leite dein Kind daher an und lasse es schrittweise immer mehr Verantwortung übernehmen. Erläutere deinem Kind die arttypischen Verhaltensweisen des Tieres: So sind beispielsweise Meerschweinchen nicht gerade begeistert von Kuscheleinheiten, da sie Fluchttiere sind. Andere Tiere haben individuelle Körpersprachen, die ein Kind verstehen muss, um Missverständnisse zu vermeiden. Der respektvolle und verantwortungsbewusste Umgang mit den Haustieren muss erlernt werden, dazu sind nicht immer alle Kinder bereit.

Fazit

Es ist nicht für jedes Kind förderlich, ein Haustier anzuschaffen. Der Wunsch sollte vom Kind kommen und sich langfristig etabliert haben. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Kind wirklich intensiv mit dem Tier auseinandersetzt und somit auch von den positiven Einflüssen auf die Entwicklung profitiert. So geben Haustiere seelischen Halt, dienen als Gesprächspartner, verringern Stress und machen dadurch glücklicher. 

Du interessierst dich für Tiere? Dann kannst du hier weiterlesen:

Artikel enthält Affiliate Links
Vorschaubild: © CC0 / Pixabay / Muscat_Coach