Darf der Hund mit ins Bett? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Während es die einen eklig finden, gibt es für andere nichts Schöneres. Eine Hundetrainerin verrät, wieso man sich das genau überlegen sollte.
Viele Hundehalter*innen freuen sich, wenn sie sich Abends mit ihrem Vierbeiner ins Bett kuscheln können. Andere verbieten ihren Hunden aufs Bett zu kommen, weil sie es eklig finden. Aber gibt es bei der Frage, ob der Hund ins Bett darf, überhaupt eine richtige Antwort? Die Hundetrainerin und Tierpsychologin Rita Kampmann rät zur Vorsicht.
"Man sollte sich überlegen, ob man das zulässt und dann konsequent bleiben", sagte Kampmann bei Bayern 1. Grundsätzlich spreche aber nichts dagegen, dass der Hund mit im Bett schläft. Halter*innen sollten es aber eben nicht einen Tag erlauben und dann wieder verbieten. Der Hund würde das nicht gar nicht verstehen. Klare Regeln sind bei den Tieren besonders wichtig.
Hund schläft mit im Bett: Eklig oder nicht?
Nun aber zu den Nachteilen, wenn man sich das Bett mit dem Hund teilt. An der Ekel-Befürchtung ist nämlich schon etwas dran. Hunde sind schließlich mit ihren Pfoten draußen unterwegs. Gleiches gilt für Katzen. Dreck von der Straße, Schlamm aus Wald und Wiese, all das bleibt ein Stück weit auf den Pfoten zurück und bringt Bakterien ins Bett, die dort normalerweise nicht hinkommen würden. Dazu kommen noch Tierhaare auf die Bettwäsche.
Wer den Hund im Bett schlafen lässt, sollte deshalb besonders auf Hygiene achten. Dazu gehört zum Beispiel, die Bettwäsche häufiger zu waschen als sonst. Eine Studie kam übrigens zu dem Ergebnis, dass Männerbärte teils schmutziger als Hundefell sind. Welche Schlüsse ihr daraus für euren Hund - oder euren Bart - zieht, bleibt euch überlassen.
Es gibt aber noch weitere mögliche Probleme, wenn der Hund die Schlafstätte teilt. Denn was ist, wenn noch eine Person dazukommt? Wenn der oder die neue Partner*in den Hund nicht im Bett haben will, bedeutet das eine Umstellung für den Vierbeiner. "Umerziehen ist möglich, kann aber Stress für den Hund bedeuten", erklärt Kampmann.
Hund auf Bett oder Sofa: Trainerin gibt Tipps - und einen Kompromissvorschlag
Gibt es Veränderung und der Hund bekommt gleichzeitig etwas weggenommen, könne das Tier das mit der neuen Situation verknüpfen. Das kann für Hund und Halter*in schwierig werden. Kampmann empfiehlt in so einem Fall, das Körbchen oder Hundebett dem Hund besonders schmackhaft zu machen. Legt sich der Vierbeiner auf seinen neuen Platz, sollte er ausgiebig gelobt werden.
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Alternativ schlägt die Hundetrainerin einen Kompromiss vor: "Man kann dem Hund auch einen 'legalen' Platz auf dem Bett oder Sofa schaffen, zum Beispiel mit einer Decke." Der Hund darf also nur auf "seiner" Decke liegen. Sollte er diese verlassen, kann man ihn sanft zurückschieben. Bleibt er darauf sitzen, bekommt er ein großes Lob.
Es bleibt wohl eine persönliche Einstellung, ob man Hunde im Bett mag oder nicht, aber ein gewisses Hygieneproblem gibt es nun mal. Ich hatte bereits mehrere Hunde, und wenn man beobachtet, dass dieser Hund nun mal nicht nur mit der Zunge über sein Fell oder die Schnauze fährt, sondern auch ab und an ausgiebig gewisse Körperöffnungen säubert um direkt danach Herrchen oder Frauchen mit der Zunge durchs Gesicht zu schlabbern, muss man sich eben Gedanken um die grundsätzliche Einstellung machen. Da bringt es wenig, die Kinder ständig zu ermahnen, sich ganz oft die Hände zu waschen, damit sie schön hygienisch herumlaufen , wenn sie vorher draußen spielen waren oder fremden Menschen die Hände gegeben haben, wenn Mamis Gesicht auch nicht sauberer ist als die Sohle der Straßenschuhe. Es ist meines Wissens noch niemand an einem "Hundekuss" gestorben, es kann aber für Partner schwer erträglich sein, die am liebsten mit einem Desinfektionsspray einmal täglich die Wohnung polieren. Ansonsten - jeder wie er/sie/es es mag. Ein eindeutiges Falsch oder Richtig gibt es wie in vielen anderen Fällen nicht.