"Herausfordernde Zeiten": Tiergarten Nürnberg erhöht Eintrittspreise

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Ab Februar 2026 steigen die Eintrittspreise im Tiergarten Nürnberg. Damit reagiert die Stadt auf gestiegene Kosten. Auch die Öffnungszeiten werden angepasst.

Der Tiergarten der Stadt Nürnberg erhöht ab Sonntag, 1. Februar 2026, die Gebühren für Tageskarten. Die Gebühren für Dauerkarten bleiben gleich. Diese Anpassung ist Teil der stadtweiten Anstrengungen, den Haushalt zu entlasten – und zugleich nötig, um steigende Unterhalts­- und Entwicklungskosten abzufedern. Der Stadtrat hat der geplanten Gebührenerhöhung in seiner Sitzung am 10. Dezember 2025 zugestimmt.

"Wir erleben sehr herausfordernde Zeiten, durch die wir nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung gut hindurchkommen werden", sagt Bürgermeister Christian Vogel. "Wie alle anderen städtischen Einrichtungen wird auch unser Tiergarten im Rahmen der Möglichkeiten dazu beitragen, den städtischen Haushalt zu entlasten." Hierfür werden ab 2026 auch die Öffnungszeiten angepasst: In der Hauptsaison vom 29. März bis zum 4. Oktober hat der Tiergarten täglich von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet – zwei Stunden kürzer als bisher. Dadurch spart die Stadt pro Jahr circa 40.000 Euro ein.

Bei den Eintrittsgebühren wird es auch zukünftig umfangreiche Ermäßigungen für Bürgerinnen und Bürger geben: Erwachsene Nürnberg-Pass-­Inhaber zahlen 8,20 Euro für den Tiergartenbesuch, bei Kindern mit Nürnberg­-Pass fällt eine Eintrittsgebühr von 4,40 Euro an. Der reguläre Eintritt für Erwachsene erhöht sich um einen Euro von bisher 20 auf 21 Euro, der für Jugendliche um 80 Cent von 15 auf 15,80 Euro. Für Kinder gilt ab Februar 2026 ein Eintrittspreis von 9,80 statt wie bisher 9,40 Euro. Ein begrenztes Kontingent von ermäßigten Online­-Kinderaktionskarten gibt es weiterhin – diese kosten dann 6 Euro. Die Gebühr für eine Familienkarte erhöht sich von 45 auf 47,50 Euro, eine Teilfamilienkarte kostet ab Februar 2026 mit 26,50 Euro 1,50 Euro mehr als bisher. Die Gebühren für Dauerkarten bleiben unverändert: Sie kosten weiterhin 94 Euro für Erwachsene, 65 Euro für Jugendliche und 41 Euro für Kinder.

Blick auf soziale Ausgewogenheit

Bürgermeister Christian Vogel erläutert: "Wie bei allen anderen Sparmaßnahmen haben wir auch beim Tiergarten sehr großen Wert darauf gelegt, sie so gerecht wie möglich zu gestalten. Niemand soll dadurch zurückbleiben und es liegt uns sehr am Herzen, dass alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, im Tiergarten der Natur nahezukommen. Ich denke, das ist uns mit der jetzt gefundenen Lösung gelungen."

Mit den durch die Gebührenerhöhung erwarteten Mehreinnahmen trägt der Tiergarten einen Teil seiner Personalkosten und muss die Sanierung der Infrastruktur stemmen, die streckenweise noch aus den 1930er­-Jahren stammt. Daran arbeiten Tiergartenmitarbeiterinnen und ­-mitarbeiter bereits seit vielen Jahren, doch zur Qualitätssicherung im Bereich Besucherservice und Tierhaltung, zur Erhaltung der Bausubstanz und zur Aufrechterhaltung der Betriebssicherheit muss der Tiergarten inzwischen verstärkt auf externe Vergaben und Outsourcing von Dienstleistungen setzen.

"Als öffentliche Einrichtung sehen wir uns in der Verantwortung, sorgsam mit den Mitteln der Stadt umzugehen und dabei ein Ort zu bleiben, der allen Bürgerinnen und Bürgern offen steht", sagt Tiergartendirektor Dr. Dag Encke. "Zugleich stehen wir als Zoo vor der Herausforderung, unseren Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt weiter zu steigern und vorbildlich zu wirtschaften, was Klima­ und Umweltschutz betrifft. Auch wenn wir dies – wie viele andere auch – derzeit unter erschwerten Bedingungen tun, sind wir sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam all diese Aufgaben gut meistern werden."

Weiterentwicklung des Tiergartens

Seit der letzten Gebührenerhöhung im Jahr 2024 hat der Tiergarten das Angebot für Gäste stetig weiterentwickelt. Beispiele hierfür sind die Eröffnung des Klimawaldpfads, der durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg ermöglicht wurde. In unmittelbarer Nähe zum Klimawaldpfad entstand eine neue Anlage für Waldrentiere, eine Groß­-Voliere für Alpenkrähen und Alpen-Steinhühner, zwei Freiland-­Terrarien für Kreuzottern und heimische Amphibien sowie ein neuer Spielplatz an der Waldschänke und ein neu gestalteter Besucherbereich dort.

Im Zuge der Lagunensanierung wird die dortige Technik modernisiert, um den Besucherservice zu verbessern. Neu entstanden ist zudem eine Meerschweinchenwelt im Kinderzoo, Takine und Blauschafe teilen sich seit 2025 die neu gestaltete Anlage im vorderen Bereich der sogenannten Mittelspange. Ebenso haben Tiergartenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter das Innengehege der Gorillas neu gestaltet.

Wachsende Anforderungen an Artenschutz-­, Bildungs­- und Forschungsarbeit

All diese Änderungen stehen im Zeichen der Bemühungen des Tiergartens, sich mit seinen wertvollen Bau­ und Tierbeständen weiterzuentwickeln, sich unter Bewahrung seines Landschaftscharakters zu modernisieren und als städtische Freizeiteinrichtung die Bedürfnisse seiner Besucher zufriedenzustellen. Der Tiergarten will den wachsenden Herausforderungen für den Arten­- und Naturschutz gerecht werden. Darüber hinaus werden ihm als Bildungs-­ und Forschungseinrichtung immer wichtigere Aufgaben zuteil. Dafür bedarf er eines Jahresbudgets, das Kostensteigerungen ausgleicht und angemessene Entwicklungen zum Erhalt seiner Attraktivität ermöglicht.

Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung. 

Vorschaubild: © Thomas Hahn