"Total unnötig": Flughafen Nürnberg erntet Kritik für neues Direktziel

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Der Flughafen Nürnberg bietet seit 4. November eine neue Direktverbindung an. Das Ziel wird sogar täglich angeflogen. Im Netz sorgt das Angebot teils für Unmut.

Erst vor kurzem beehrte ein seltener Gast den Nürnberger Flughafen, nun gibt es ein Comeback mit einer alten Bekannten: Die 2022 gestrichene Verbindung nach Hamburg wurde diese Woche wiederbelebt. Sieben Flüge pro Woche sollen den Flughafen Nürnberg künftig mit dem Airport Hamburg verbinden. Seit dem 4. November 2024 wird die Hansestadt im Norden Deutschlands wieder von Eurowings angeflogen. "Wir sind zuversichtlich, dass das gut anläuft und wieder gut angenommen wird", sagt Jan Beinßen, stellvertretender Pressesprecher des Flughafens Nürnberg - doch an der neuen Verbindung gibt es auch Kritik.

"Inlandsflüge würde ich sofort verbieten", schreibt ein Nutzer unter den Facebook-Post des Flughafens zur neuen Verbindung. "Wie war das mit den Inlandsflügen? Total nötig. Lieber mit der Bahn, Ökostrom", schreibt ein anderer. Die Kritik an Flugverbindungen innerhalb Deutschlands ist nicht neu. Immerhin wird dabei viel mehr CO₂ ausgestoßen, als bei vergleichbaren Fahrten mit der Bahn.

Flughafen Nürnberg rechnet mit Zuspruch für Hamburg-Verbindung

Doch es gibt auch positive Stimmen im Netz. "Davon werde ich doch gerne mal Gebrauch machen", heißt es da - und: "Spart viel Zeit und Stress." Auch Beinßen ist sich sicher, dass vor allem Privatpersonen die neue Verbindung nutzen werden. Schließlich wurde die Verbindung bis 2022 von den Reisenden sehr gut angenommen. "Wenn man zurückblickt bis vor Pandemiezeiten waren ungefähr zwei Drittel der Passagiere Business-Reisende", erklärt der stellvertretende Pressesprecher. Seitdem soll sich das Reiseverhalten verändert haben: Man gehe nun davon aus, dass 50 Prozent privat nach Hamburg fliegen wollen. Montags bis freitags und sonntags werden daher Flüge angeboten.

Doch zu welchem Preis? Einen einstündigen Flug von Nürnberg nach Hamburg gibt es im Januar online ab 58 Euro. Zum Vergleich: Mit dem ICE ist man in 4 Stunden und 20 Minuten am Hamburger Hauptbahnhof und zahlt zur gleichen Reisezeit 17,99 Euro, wenn man den Sparpreis der Deutschen Bahn nutzt. Und auch beim Blick auf die CO₂-Bilanz schneidet die Bahn besser ab: 0,08 kg CO₂e sollen dabei laut dem Rechner der Deutschen Bahn ausgestoßen werden. Für einen Flug seien es demnach 126,5 kg CO₂e - andere Portale schätzen den Ausstoß sogar höher. Zur Erklärung: Bei der Betrachtung von CO₂-Äquivalenten (CO₂e) werden neben Kohlenstoffdioxid auch andere Treibhausgase berücksichtigt. 

Ob sich ein Flug letztlich lohnt, muss also jeder für sich entscheiden. Egal ob mit Bus oder Bahn: Zu sehen gibt es in Hamburg einiges. Highlights für Touristen im ganzen Jahr verspricht der Head of Media Relations bei der Hamburg Marketing GmbH, Guido Neumann. Besonders im Winter sollen die Musicals und die Elbphilharmonie Besucher nach Hamburg locken. "Die Elbphilharmonie spielt logischerweise durch", fügt er hinzu.

Hamburg lockt mit 16 Weihnachtsmärkten und den Hamburg Cruise Days

Auch bei den Weihnachtsmärkten hat Hamburg eine große Auswahl: "Nicht ganz so wie der Christkindlesmarkt, nicht ganz so traditionell, aber dafür viel größer, wir haben 16 Weihnachtsmärkte in der ganzen Innenstadt." Diese starten ab dem 24. November. 

Im Sommer steht ein anderer Ort in Hamburg an erster Stelle. "Hafen, Hafen, Hafen", meint Guido Neumann. Besondere Hafenhighlights im Sommer seien der Hafengeburtstag im Mai und die Hamburg Cruise Days Anfang September. Der Hafengeburtstag ist das größte Volksfest Norddeutschlands mit rund 1,5 Millionen Besuchern. Bei den Hamburg Cruise Days können riesige Kreuzfahrtschiffe betrachtet werden.

Vorschaubild: © Ralf Welz / inFranken.de (Archivbild)