"Die blanke Hölle": Bamberger Traditionsmetzger klagt über Situation in Sandstraße - Schaufenster eingetreten

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Bamberger Traditionsmetzger klagt über Situation in Sandstraße: "Die blanke Hölle"
Die Bamberger Sandstraße ist für ihre Bars und Lokale bekannt.
Bamberger Traditionsmetzger klagt über Situation in Sandstraße: "Die blanke Hölle"
Ralf Welz
Bamberger Sandstraße: Ein eingetretenes Schaufenster im Nachbargebäude brachte für Metzgermeister Thomas Liebold das Fass zum Überlaufen.
Bamberg: Ein eingetretenes Schaufenster im Nachbargebäude brachte für Metzgermeister Thomas Liebold das Fass zum Überlaufen.
privat

Die Bamberger Sandstraße ist für ihre Bars und Lokale bekannt. Nun hat dort ein Betrunkener ein Schaufenster im Nachbarhaus einer Metzgerei eingetreten. Der Inhaber kritisiert die Situation in der Gastronomiemeile: "So schlimm war es noch nie", sagt er.

  • Bamberger Sandstraße: Betrunkener tritt Schaufenster neben Metzgerei Liebold ein
  • Rund 2000 Euro Schaden - Vandale wird von "Fruchtbar"-Security aufgehalten
  • "So schlimm war es noch nie": Inhaber von Traditionsbetrieb kritisiert Sandstraße-Situation 

In der Nacht auf Sonntag (22. August 2021) ist es in der Sandstraße in Bamberg zu einer Sachbeschädigung gekommen. Ein Betrunkener trat so lange auf eine Schaufensterscheibe ein, bis diese zerbrach. Der Inhaber der angrenzenden Metzgerei erklärt gegenüber inFranken.de, die Situation in der beliebten Gastronomiemeile sei derzeit schlimmer als je zuvor. 

Sandstraße Bamberg: Betrunkener tritt Schaufenster ein - und verletzt sich

Gegen 23.37 Uhr ging bei der Polizei Samstagnacht ein Anruf ein. Ein Betrunkener hatte in der Oberen Sandstraße eine Scheibe eingetreten. Anschließend war er selbst in die Glasscherben gefallen und hatte sich dabei den Rücken aufgeschnitten. Seine Flucht dauerte nicht lange: Er wurde von Security-Mitarbeitern aufgehalten. Das berichtet die Polizei gegenüber inFranken.de. Laut inFranken.de-Informationen handelte es sich dabei um Security-Kräfte der Bamberger Fruchtbar.

Durch die Zerstörung sei ein Schaden in Höhe von rund 2000 Euro entstanden, konstatiert Thomas Liebold. Er ist Metzgermeister und Inhaber der Metzgerei Liebold, die sich bereits seit 124 Jahren in der Oberen Sandstraße befindet. Sie liegt im Nebenhaus des Gebäudes mit der eingetretenen Fensterscheibe. Liebold selbst sei zum Tatzeitpunkt nicht vor Ort gewesen, er habe das Ganze erst am nächsten Morgen mitbekommen. 

Für Liebold steche zwar die Höhe des Schadens heraus, die Beschädigung an sich wundere ihn aber nicht: "Kaputtgemacht wird viel. Hauswände werden beschmiert, Bierflaschen werden mutwillig auf den Boden geworfen - sowas sehe ich gar nicht mehr." Allgemein sieht der Metzgermeister gerade einige Probleme in der Oberen Sandstraße: "Dadurch, dass die Untere Brücke gesperrt ist, haben wir ein wahnsinniges Personenaufkommen."

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Liebold ist überzeugt: "Eine normale Sandkerwa war geordneter als das, was wir jetzt haben." Das liege einerseits daran, dass bei der Sandkerwa prinzipiell mehr Securitys eingesetzt würden. Andererseits brächten sich aktuell viele Sandstraßenbesucher ihre eigene Getränke mit. Der offizielle Ausschankschluss sei zwar um 1 Uhr, die Menschen würden so aber noch länger auf der Straße verweilen. "Für die Anwohner ist das die blanke Hölle aktuell", erzählt der leidgeprüfte Anlieger. 

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Seine Kritik richtet sich jedoch nicht an die Feiernden selbst, vielmehr macht er die Politik dafür verantwortlich: "Meine persönliche Meinung ist: Die Clus und Bars müssen mit der 3G-Regel wieder komplett geöffnet werden". Irgendwann müsse es weitergehen. "Wir müssen ein bisschen was riskieren", meint Liebold. Bei Polizei und Security fehle schlichtweg das Personal sowie die finanziellen Mittel, um in der Sandstraße größer tätig zu werden. 

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