Das Bosch-Werk in Bamberg hat von Bund und Freistaat Bayern eine Fördersumme von fast 60 Millionen Euro erhalten. Am Standort geht künftig eine besondere Produktion in Serie - diese Dimension gebe es europaweit noch nicht, heißt es.
- Bosch-Standort in Bamberg wird europaweiter Wasserstoff-Vorreiter
- 57 Millionen Euro vom Staat - Habeck lobt "Transformation" bei Autozulieferer
- Besondere Produktion geht in Serie - "erstes europäisches Großunternehmen"
- "Schlüsseltechnologie": Das ist das Geheimnis der "Power Units"
Das Bosch-Werk in Bamberg soll in Kürze eine europaweite Vorreiterstellung einnehmen. Wie die Bayerische Staatskanzlei mitteilt, plane der Autozulieferer den "Aufbau einer Großserienfertigung von stationären Brennstoffzellensystemen" mit Wasserstoff-Technologie. In Bamberg sollen Teile dieser "Power Units" künftig produziert werden, wie das Unternehmen bekannt gab. Ende 2022 hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor über 4000 Beschäftigten über den Wandel in der Automobilbranche gesprochen - und bekräftigt, man wolle Bosch als "starken Partner" beim Thema Wasserstoff. Gleichzeitig ist die Sorge über ein baldiges Aus des klassischen Verbrenners in Bamberg groß - denn die Region ist stark von der Zuliefererindustrie abhängig. Nun fördern Bund und Freistaat den Standort in Bamberg mit einer gigantischen Summe.
"Starkes Signal für Standort": Im Bamberger Bosch-Werk werden künftig Wasserstoff-Systeme produziert
Wie die Bayerische Staatskanzlei mitteilt, werde das Projekt deutschlandweit als IPCEI ("Important Project of Common European Interest") mit insgesamt über 160 Millionen Euro unterstützt. Der Bosch-Standort Bamberg werde davon mit rund 57 Millionen Euro gefördert, die sich aus Geldern von Bund und Freistaat zusammensetzen. "Wasserstoff ist der Energieträger der Zukunft. Dafür sollen stationäre Brennstoffzellen einen entscheidenden Beitrag leisten. Deshalb unterstützt der Freistaat die Brennstoffzellen-Forschung von Bosch in Bamberg mit 17 Millionen Euro", wird Melanie Huml (CSU) zitiert. Weniger gut läuft es derzeit beim Magna-Werk in Dorfprozelten - hier werden enorm Stellen abgebaut.
30 Prozent der gesamten bundesweiten Förderung übernehmen demnach die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Saarland, 70 Prozent der Bund. "Die Entwicklungsarbeiten werden insbesondere in Stuttgart-Feuerbach stattfinden. Die Industrialisierung und Fertigung der einzelnen Stufen finden in Bamberg, Homburg und Wernau statt", heißt es aus der Staatskanzlei. Die "Power Units" könnten mit Wasserstoff "Strom in dezentralen Kraftwerken in Städten, Fabriken, in Gewerbe- und Handelsbetrieben, Rechenzentren oder auch im Schiffsbereich erzeugen".
Bei einem Besuch am Forschungscampus Renningen bei Stuttgart habe Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) den Bescheid persönlich übergeben, berichtet das Unternehmen. "Jetzt kann eine hochinnovative Schlüsseltechnologie für den Wasserstoffhochlauf am Standort Deutschland in Serie gehen", wird Habeck zitiert. Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) sprach laut einer Pressemitteilung von Bosch als "erstem europäisches Großunternehmen", das "in die Massenfertigung von hocheffizienten Festoxid-Brennstoffzellen einsteigen kann". CSU-Politikerin Huml nennt die Förderung "ein starkes Signal für den Klimaschutz und für den Bosch-Standort Bamberg". Mehr Nachrichten aus Bamberg findet ihr hier.
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