Schock für Brose, Bosch und Oeka Tech: Die Autozulieferer in der Region Bamberg reagieren auf neue Prognose, die den Standort als gefährdet einstuft. Wie beurteilen die Unternehmen selbst die Lage?
- Bosch, Brose & Co.: Ist der Standort Bamberg gefährdet?
- Neue Studie mit Schock-Prognose für Autozulieferer
- "Abhängig vom Verbrenner": Unternehmen beurteilen Zukunft in Bamberg
- Forderungen an die Politik: Das muss aus Sicht der Zulieferer jetzt passieren
Brose, Bosch, Oeka Tech und Schaeffler: In Bamberg und Umgebung ist die Wirtschaftskraft stark auf die Zulieferer der Automobilindustrie zurückzuführen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Bundesverkehrsministerium hatte vergangene Woche für Aufsehen in der Branche gesorgt: Demzufolge sei der Standort Bamberg in Zukunft besonders gefährdet - weil man hier stark "abhängig vom Verbrenner" sei. Elektromobilität spiele hingegen eine besonders geringe Rolle im Vergleich - laut Expertenmeinung ein großes Risiko. inFranken.de hat nachgefragt: Wie beurteilen die Unternehmen selbst die Zukunftschancen vor Ort?
Autozulieferer Bosch in Bamberg prophezeit sinkendes Beschäftigungsniveau
"Der Strukturwandel des Antriebsstrangs vom Verbrennermotor zur Elektromobilität ist eine große Herausforderung für die Automobilindustrie", heißt es von Bosch gegenüber inFranken.de. Sie habe "erhebliche Auswirkungen auf Automobilhersteller und deren Zulieferer", so ein Sprecher. "Das gilt auch für die Robert Bosch GmbH und den Fertigungsstandort Bamberg. "Was die "Wertschöpfung und damit die Beschäftigungswirkung", angehe, sei diese "für Verbrennerkomponenten höher als für die Elektromobilität", heißt es recht offen und unverschnörkelt.
Und das habe auch große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. "Daher wird das heutige Beschäftigungsniveau bei den konventionellen Antrieben sinken", prophezeit Bosch. Schon jetzt gebe es eine "rückläufige Auftragslage", auf die das Unternehmen "mit verschiedenen Maßnahmen reagiert" habe. "Seit Anfang 2021 ist eine Vereinbarung zur Standortsicherung in Kraft gesetzt, die neben einer Arbeitszeitabsenkung für die Beschäftigten Investitionen in bestehende und neue Erzeugnisse vorsieht", so der Sprecher.
Dadurch könnten "betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2026 ausgeschlossen werden". Man gehe in Bamberg "die Zukunft des Antriebs technologieoffen an", im Werk investiere man in die stationäre Brennstoffzelle und in Elektromobilität, um sich eine "Zukunftsperspektive" zu schaffen. Von der Politik fordert Bosch, "bei politischen Entscheidungen zur Zukunft der Mobilität die Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragen zu berücksichtigen".
Brose baut 280 Stellen in Region Bamberg ab
Brose sei mit seinen Produkten wie "hochintegrierten, gewichtsreduzierten Türmodulen oder Sitzstrukturen unabhängig von der Antriebsart der Fahrzeuge", schreibt das Unternehmen auf Anfrage von inFranken.de. Mit der E-Mobilität entstehe "ein aussichtsreiches Wachstumsfeld für klimaschonende Innovationen", schätzt der fränkische Konzern ein. Man traue sich zu, "die Reichweite von batterieelektrischen Fahrzeugen mithilfe eines ganzheitlichen Thermalmanagement-Systems um bis zu 15 Prozent zu erhöhen", heißt es in der Antwort. Gleichzeitig wird deutlich, dass Brose nicht mehr alleine auf den Automarkt vertraut: "Im E-Bike-Segment bringt Brose einen neuen funktionsintegrierten Antrieb auf den Markt."
Außerdem habe man neuerdings auch E-Scooter im Fokus. Und der Standort Bamberg? Brose hatte bereits vergangenes Jahr angekündigt, einen deutlichen Stellenabbau vorzunehmen. Eine "Anpassung der Personalkapazitäten" sei "unvermeidlich", um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und zu "profitablem Wachstum" zurückzukehren. 2020 hatte das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 17 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro verbucht. "In Deutschland werden in Produktion und Verwaltung rund 2000 Stellen bis Ende 2022 abgebaut, davon rund 280 in Bamberg/Hallstadt", schreibt Brose.
Manche Kommentare sollte man sich echt sparen.
Das kleinere Zulieferer,und Handwerkerfirmen wie Elektrikerfirmen, Bäcker,Friseur und noch mehr Arbeitsplätze daran hängen ist einigen hier noch nicht bewusst.Wenn in der Region kein Geld mehr ausgegeben wirds hier schnell Dunkel.
Und Die die hier Aufmerksam machen sind nicht die Firmenvorstände(bei denen zählen nur Zahlen) sondern die Mitarbeiter in Form von IGMetall und Betriebsräten.
ps: ich ziehe vor jeder Pflegekraft meinen Hut.SCHADE das hier über so einen Beruf mit langjähriger Erfahrung und Ausbildung auch noch gescherzt werden muss.
In diesem Sinne,manchmal erst denken dann schreiben.
Werter Bayernmann,
wo geht es Bitteschön um Pflegekäfte? Im Artikel geht es um Brose, Bosch & Co. Vermischen Sie da etwas? Ob der Kommentar von Joe-Bamberg lustig oder vielleicht doch ironisch-sarkastisch gemeint war, kann nur er entscheiden. Sie sollten diese Interpretierung nur für sich im stillen Kämmerlein und nicht in der Öffentlichkeit machen.
das ist kein Scherz! Wir MÜSSEN die bisher sträflich vernachlässigten Berufe auf ein vernünftiges Nievau heben! Nur so können wir den immer steigenden Bedarf an Mitarbeitern in Pflege, Betreuung und Krankenpflege auf Dauer befriedigen

Wir werden immer älter und damit auch mehr krank... da nutzt einem die Fertigung des 300 PS Elektro-Suvs herzlich wenig
also, demnach sollten sich doch schon mal ein paar Mitarbeiter aus der Traumwelt-Industrie z.B. mit dem Pflegerkittel und sozialer Arbeit in der Kohlenstoff-Welt vertraut machen
Es ist nicht zu fassen. Diese Unternehmen stellen sich hin und tun so, als wäre dieser Zustand über Nacht aufgetreten. Vielleicht hätten alle einfach mal auf den Markt sehen sollen? Genauer Zeitungen lesen? Nachrichten verfolgen?
Dann wäre ihnen aufgefallen, dass der Wandel schon seit Jahren stattfindet. Umweltwissenschaftler warnen seit Jahren. fridays for future gibt es nicht seit gestern. Die Allermeisten haben einfach die Zeichen verschlafen. Aber nun hinstellen und jammern.