In einer einberufenen Pressekonferenz pocht die Stadtspitze auf die vereinbarte Schließung des Ankerzentrums Bamberg. Die CSU spricht danach von einer besonderen Verantwortung des OBs und des Bürgermeisters.
Das Ankerzentrum Bamberg kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus. Erst vor einigen Tagen berichtete die Polizei von einer bayernweiten Diebes-Serie - in der Flüchtlingsunterkunft in Bamberg wurde sie dann fündig. Doch damit nicht genug: Die Polizei ist regelmäßig im Ankerzentrum im Einsatz. Dort kommt es immer wieder zu schrecklichen Gewalttaten, im Sommer sogar zu einer versuchten Tötung.
Mitte Oktober dann der große Termin: In einer eigens einberufenen Pressekonferenz fordert die Stadt Bamberg das"unwiderrufliche Ende" des Ankerzentrums Bamberg. 2015 bei der Etablierung des Ankerzentrums als zentrale Erstaufnahmeeinrichtung habe es geheißen, der Betrieb sei auf höchstens zehn Jahre befristet. Damit müsse das Ankerzentrum Ende 2025 schließen. "Wir erwarten Vertragstreue und damit das Ende des Betriebs zum Ablauf des nächsten Jahres", teilten Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp (Grüne) mit. "Die Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt vertrauen darauf, dass der Freistaat sein Wort hält und die damals geschlossene schriftliche Vereinbarung erfüllt", sagte Starke laut Mitteilung. Rund eine Woche später meldet sich jetzt auch die CSU Bamberg mit einer Pressemitteilung zu Wort. Sie "sieht keinen einzigen Grund, das Ankerzentrum über den vertraglich vereinbarten Termin hinaus zu verlängern", betont der CSU-Kreisgeschäftsführer Christian Schiener.
Bamberger CSU mit Vorwurf: OB und Bürgermeister hätten nicht rechtzeitig nach Ersatz-Unterkünften gesucht
"Die CSU steht zu ihrem Wort, dass das Ankerzentrum zum 31.12.2025 geschlossen wird. Die Menschen in Bamberg Ost haben das Ankerzentrum seit nunmehr fast zehn Jahren mit all seinen negativen Auswirkungen ertragen", so auch der CSU-Vorsitzende Prof. Gerhard Seitz. In den vergangenen Jahren habe die CSU Bamberg die Stadt regelmäßig aufgefordert, sich rechtzeitig auf den unwiderruflich festgelegten Schließungstermin vorzubereiten.
"Die CSU wird keinem wie auch immer gearteten Kuhhandel zustimmen, der nicht die Schließung des Ankerzentrums zum Inhalt hat", so Schiener. Eine Reduzierung der Einrichtung könne nach Angaben der CSU Bamberg, wie die vergangenen Jahre deutlich gemacht hätten, weder vom Bund noch vom Land noch von der Stadt Bamberg garantiert werden. "Auch bei diesem Ankerzentrum sollte die maximale Auslastung bei 1500 Personen liegen. Letztlich waren jedoch bis zu 3000 Personen im Ankerzentrum untergebracht", kritisiert Markus Habermeyer, stv. Vorsitzender der CSU Bamberg-Ost.
Sollte die Schließung des Ankerzentrums aufgrund fehlender Unterbringungsmöglichkeiten nicht möglich sein, trage nach Ansicht der CSU Bamberg ausschließlich der Oberbürgermeister und der Bürgermeister die Verantwortung, da sie nicht bereits vor Jahren mit der schwierigen Suche nach Unterkünften begonnen hätten. "Die Menschen im Bamberger Osten haben sich auf die Zusagen der Stadt verlassen, und die CSU gedenkt, genau diese Zusagen einzuhalten", betont CSU-Stadtrat Andreas Dechant aus Bamberg-Ost.
Innenminister Herrmann (CSU): "Dialog über das Ankerzentrum fortsetzen"
Nach der Pressekonferenz der Stadt Bamberg teilte das Innenministerium auf dpa-Anfrage mit, es habe im Sommer einen "persönlichen Meinungsaustausch" zwischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Starke gegeben.
Der OB habe damals angekündigt, der Stadtrat werde in der zweiten Jahreshälfte ein Konzept zur dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen beraten. Dieses Konzept wolle man zum Anlass nehmen, um "den Dialog über das Ankerzentrum fortzusetzen".
Beitrag vom 27.10 hier bei infranken.de:
"Verletzte bei "massiver Schlägerei" in Bamberger Gemeinschaftsunterkunft - Täter hat Rasierklingen im Mund"
Sowas kann man wirklich keinem einzigen Bamberger Bürger zumuten, wenn die Unterbringung von 1000 "Schutzsuchenden" dezentral, also im Falle einer Schließung der AEO, erfolgt. Oder wären die zur Gewalt bereiten Männer dann friedlicher gestimmt, vielleicht noch per Einzelunterbringung ?
Das wird nix, es brodelt überall im Lande, nur noch Zoff und Unsicherheit wohin man schaut, unfähige Politiker, egal in welcher Partei. Ehrlich, mir graut vor der Zukunft - ich bin froh, nicht mehr jung zu sein.
Das ist die entscheidende Frage, werter @newsticker, denn die Alternative ist der Weiterbetrieb der AEO. Welche Gebäude auf der Insel hätten Platz für die Schutzsuchenden ? Priesterseminar am Heinrichsdamm, neue Residenz am Domplatz oder Studenten rücken in ihren Wohnheimen zusammen ? Bin selbst gespannt, wie die Situation sich in gut einem Jahr darstellt.
Ich würde daher den Vorschlag machen wollen, mal abzuwarten, was da im November die Amis machen und wen sie zum neuen Präsidenten küren werden; wenns richtig blöd kommt können die Bamberger vielleicht das Thema AEO viel weiter hinten anstellen.
Wo soll für ca. 1000 Leute Wohnraum herkommen? Vor allem in vorwiegend Ein- oder Zweifamilienhäusern im Westen?
Wenn es nach den Vorstellungen der CSU Bamberg geht, werde aus dem jetzigen Ankerzentrum der Grundstein für ein lebendiges Quartier "Eine familiengerechte, bezahlbare und attraktive Wohnlage...
genauso wie das Lagarde Areal - Erst Kaufen dann an irgendwelchen windigen Bauunternehmen weiter verscherbeln - bisschen Gewinn dabei einstreichen und dann haben wir wieder die Marktüblichen 11-14 € Quadratmeter Preise! (Lagarde machts vor).
Zum Schluss war wieder keiner Schuld und alle beteiligenden werden Heilig gesprochen.
Der Aufschrei der Empörung in den privilegierten Wohngebieten der Stadt wird im ganzen Landkreis hörbar sein, wenn dort "Schutzsuchende Migranten" untergebracht werden. Bisher sah man von dort wohl eher mit einem milden Lächeln des Bedauerns auf die Bamberger Bürger im Osten der Stadt herunter, vielleicht wird ab 2026 von da draußen zurück gelächelt. Die Entwicklung bleibt auf alle Fälle spannend, denn aufgrund der derzeitigen geopolitischen Zustände und den ganz in der Nähe stattfindenden Kriegen in der Ukraine und im Libanon nebst Gazastreifen wird der Flüchtlingsstrom künftig eher noch zu- und keinesfalls abnehmen. Es sei denn, EU und Berlin raffen sich auf und machen endlich Politik für Europa und Deutschland, wie es ihren Aufgaben entspricht und wie die Mehrheit der Bürger es von ihnen verlangen.