SPD und Union planen die Zukunft der Rente. Sozialversicherungsbeiträge und Rentenniveau werden als potenzielle Kostentreiber angesehen.
Sie diskutieren und planen – die Sondierungsgespräche von Union und SPD sind dabei nicht bei allen gut angekommen. Zahlreiche Wirtschafts-Experten übten in den vergangenen Tagen immer wieder massive Kritik. Jetzt haben der Arbeitgeberverband BDA und die Deutsche Rentenversicherung (DRV) nachgelegt.
Für DRV-Präsidentin Gundula Roßbach liegt dabei gerade bei den vorgesehenen Maßnahmen im Bereich der Rente das große Problem – damit droht uns eine Kosten-Katastrophe.
Pläne von Union und SPD: Immer mehr Kosten drohen
Schon jetzt sind die Sozialversicherungsbeiträge für die meisten Menschen in Deutschland nur noch schwer zu ertragen. Für Rente, Krankenkasse, Pflege und Arbeitslosenversicherung müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aktuell schon satte 41,9 Prozent des Bruttolohns zahlen. Der BDA spricht dabei von einer enormen Belastung, die das Land in seiner Wettbewerbsfähigkeit ausbremst.
Gegenüber dem Deutschlandfunk hat sich Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, sehr deutlich zu seinen Erwartungen an die neue Bundesregierung geäußert. Das geplante Schuldenmachen würde demnach nur Sinn ergeben, wenn damit jetzt auch Reformen umgesetzt würden. Den politischen Willen dafür, so heißt es im Beitrag, habe man bislang aber nicht erkennen können.
Unzufriedenheit macht sich auch bei der Deutschen Rentenversicherung breit. Mit der Erneuerung der Mütterrente schaffen Union und SPD jährliche Mehrkosten von rund fünf Milliarden Euro, da ist sich Roßbach sicher. Sie spricht von einer "sehr teuren Umverteilung".
Mütterrente: So müssen Beiträge zwangsläufig steigen
Über die Finanzierung der neuen Mütterrente gibt es derweil keine genauen Angaben. Heißt: Im Zweifel würden Steuerzahler und Beitragszahler noch mehr belastet werden.
Der Beitragssatz droht ab 2027 auf ganze 19 Prozent zu springen. Aktuell kommen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gemeinsam auf 18,6 Prozent. Wie unter anderem auch der Merkur dazu schreibt, könnte durch die Vorhaben von Union und SPD der ursprüngliche Plan für eine Erhöhung auf 18,7 Prozent bis 2028 gekippt werden.