Kritiker warnen vor steigenden Kosten für die Beitragszahler der Deutschen Rentenversicherung.
"Wertschätzung und Anerkennung" für alle Mütter. Von Union und SPD wurde mit diesen Worten im Sondierungspapier die für die Parteien wichtige Veränderung der sogenannten Mütterrente hervorgehoben. Für die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung (DRV), Gundula Roßbach der absolut falsche Ansatz.
Für sie ist es eine "sehr teure Umverteilung". Was Roßbach von den Ideen hält, wird im Interview mit dem Berliner Tagesspiegel mehr als deutlich: "Ich staune über die Pläne zur Mütterrente."
Neue Mütterrente: Finanzierung bleibt offen
Hintergrund: CDU, CSU und SPD haben im Rahmen der Sondierungsgespräche vereinbart, dass man die Mütterrente mit drei Rentenpunkten für alle – unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder – gewährleisten möchte. Damit sollen auch für vor 1992 geborene Kinder drei Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden statt wie bisher maximal zweieinhalb. Das Vorhaben war ein Wunsch der CSU.
Laut der DRV-Präsidentin würde das ganze Vorhaben wohl rund fünf Milliarden Euro pro Jahr kosten. Wie sich die neue Mütterrente finanzieren soll, dazu stehe demnach aber nichts im Sondierungspapier.
Roßbach gegenüber dem Tagesspielgel: "Wenn jetzt eine solche neue Leistung dazukommt, der keine Beiträge gegenüberstehen, muss sie der Fairness halber unbedingt vollständig aus Steuermitteln finanziert werden."
Sie sieht die große Gefahr den massiv steigenden Kosten für Beitragszahler. Kommt das Geld nicht aus Steuermitteln, müsse zwangsläufig der Beitragssatz in der Rentenversicherung um 0,25 Prozentpunkte steigen. Roßbach: "Dann würden wir schon im Jahr 2027 bei einem Beitragssatz von mehr als 19 Prozent landen." Bei den profitierenden Müttern würden aber dennoch nur rund 20 Euro im Monat ankommen.
- Der Sozialverband VdK Deutschland hat auf Nachfrage von inFranken.de erklärt, dass man sich in den kommenden Tagen zur Debatte um die Mütterrente mit einem offiziellen Statement äußern werde.
Aktuelle Regelung bei der Mütterrente
Zur aktuellen Regelung bei der Mütterrente heißt es bei der Deutschen Rentenversicherung: