Früher hui, heute pfui: Der Nürnberger Plärrer war nicht immer der hässlichste Platz Nürnbergs. Die Stadt könnte demnächst wieder an die große Vergangenheit des Plärrer mit seinem "Automaten-Restaurant" anknüpfen und den Platz aus seinem Dornröschenschlaf retten.
Umbau des Nürnberger Plärrer in Planung: Der Plärrer ist einer der größten Verkehrsknotenpunkte der Stadt Nürnberg und gleichzeitig wichtiges Drehkreuz für den ÖPNV. Das Problem: Der bekannteste Platz in Nürnberg ist gleichzeitig wohl der hässlichste Platz in Nürnberg. Dabei hat der Plärrer als moderne Verkehrsdrehscheibe früher sogar einmal richtig gut ausgesehen.
Das soll wieder so werden: Die Stadt Nürnberg spielt offensichtlich ganz konkret mit dem Gedanken, dem grauen Albtraum für urbane Ästheten wieder ein schöneres Aussehen zu verpassen. Die SPD tritt dabei sogar dafür ein, den historischen "Plärrer-Automaten" in neuer Form wiederzubeleben und damit nebenbei wohl auch an die glorreiche Vergangenheit der Sozialdemokraten zu erinnern und einen alten Fehler zu korrigieren.
Plärrer: Umgestaltung ist ein Riesenprojekt
Die Idee der Plärrer-Neugestaltung ist freilich nicht ganz neu. Schon 2015 hat die SPD vorgeschlagen, den mittlerweile ziemlich unschönen Platz mit seinen vielen Gleisen und Straßen wieder ein wenig aufzuhübschen und einen Ideenwettbewerb für die Neugestaltung zu starten. Allerdings wohl nicht nur aus gänzlich uneigennützigen Gründen.
Der amtierende SPD-Chef Thorsten Brehm will diese Geschichte nun offensichtlich trotz seiner kürzlichen Wahlniederlage als Oberbürgermeister-Kandidat einem versöhnlichen Ende für die Roten in Nürnberg zuführen und fordert ganz aktuell an diesem Freitag ein neues Bauwerk für den Plärrer, dass diese schmerzhafte Lücke aus der Geschichte der Stadt wieder füllen soll.
Plärrer nach Umbau wieder ein schöner Ort für Reisende?
Brehm denkt dabei offensichtlich an ein Café mit Kiosk, Toiletten und Unterstellmöglichkeiten für die Reisenden. Denn die müssen seit dem Abriss des "Plärrer-Automaten" häufig hungrig und ohne Briefmarken im Regen stehen.
Bis Freitagabend können Anwohner noch ihre Meinung zum Umbau des Plärrer angeben. Hier geht's zum Fragebogen.