Bei einer nächtlichen Großkontrolle wurden auf einem A3-Parkplatz bei Nürnberg zahlreiche Schwertransporte kontrolliert. Darunter war auch ein Kampfpanzer-Transport.
Das kommt auch nicht alle Tage vor: Wie die Polizei Mittelfranken am Montag (28. Juli 2025) mitteilte, wurde auf dem A3-Parkplatz Ludergraben bei Nürnberg vergangene Woche eine groß angelegte Schwerverkehrskontrolle durchgeführt. Auf Einladung der Verkehrspolizeiinspektion Feucht waren demnach Schwerverkehrsteams aus allen Bundesländern sowie aus Österreich für die nächtliche Großkontrolle angereist. Mit dabei waren auch Spezialisten des Bundesamts für Logistik und Mobilität, der Schleierfahndung und des Hauptzollamts sowie zur technischen Unterstützung das THW aus Schwabach und Lauf.
Der Parkplatz Ludergraben sei dafür bereits ab Mittag für den regulären Verkehr gesperrt und zu einer Kontrollstelle für Lkws umgewandelt worden. Ab dem frühen Abend wurden dann alle Lkws über 2,8 Tonnen ausgeleitet. Zehn Kontrollteams, aufgeteilt nach Fachgebieten, grenzüberschreitend besetzt und bestens vernetzt, übernahmen die Arbeit. In der Nacht seien so dann insgesamt fast 100 Fahrzeuge kontrolliert worden. Vor allem ein Schwertransport dürfte den Beamten dabei besonders in Erinnerung bleiben. Erst vor wenigen Tagen hatte die Verkehrspolizei Ansbach im Zuge einer Verkehrskontrolle ein hoffnungslos überladenes Fahrzeuggespann aus dem Verkehr gezogen.
Nächtliche Aktion auf A3-Parkplatz bei Nürnberg - Polizei kontrolliert Kampfpanzer-Transport
"Ein echter Hingucker war der rund 100 Tonnen schwere Schwertransport eines Kampfpanzers, der von mehreren Teams gleichzeitig inspiziert wurde", berichtet die Polizei Mittelfranken. "Zwar blieb es bei kleineren Verstößen, doch das Bild des Panzerwagens unter Flutlicht wird den Beamten sicher in Erinnerung bleiben", heißt es weiter.
Insgesamt seien im Laufe der Nacht bei über der Hälfte der 100 kontrollierten Transporte "relevante Verstöße" festgestellt worden. Fünf Lkws fielen dabei "besonders negativ" auf. "Hier mussten Straftaten wie der Gebrauch gefälschter Urkunden angezeigt werden", berichtet die Polizei. Zudem habe rund ein Fünftel der kontrollierten Fahrzeuge vor Ort Sicherheitsleistungen in Höhe von insgesamt knapp 30.000 Euro zahlen müssen. Die spätere Bußgeldsumme dürfte nach Einschätzung der Polizei sechsstellig werden.
Erfreulich sei jedoch, dass die meisten Fahrzeuge "technisch in gutem Zustand" waren und trotz der hohen Trefferquote fast alle ihre Fahrt nach der Kontrolle fortsetzen konnten. Auch bei der Kontrolle habe die Technik im Fokus gestanden: Sogenannte digitale Tachographen, Onboard-Diagnosen und Abgasanalysen lieferten demnach "zum Teil deutliche Hinweise auf Manipulationen oder Grenzwertüberschreitungen". Dass der Individualverkehr auf der A3 ungestört weiterlaufen konnte, runde das "erfolgreiche Bild der Aktion" ab.
"Signal an die schwarzen Schafe im Straßenverkehr": Polizei zieht nach Großkontrolle positives Fazit
"Diese Nacht war ein voller Erfolg", zeigt sich Polizeidirektor und Einsatzleiter Stephan Pfeiffer zufrieden. "Nicht nur wegen der Feststellungen, sondern auch wegen des intensiven Austauschs unter den Spezialisten", so Pfeiffer. "Solche Einsätze sind gelebte Netzwerkarbeit und weit effektiver als jeder Lehrgang."
Die nächtliche Großkontrolle sei laut der Polizei Mittelfranken "eine Nachtschicht mit Wirkung" gewesen. "Für mehr Sicherheit auf unseren Straßen und als starkes Signal an die schwarzen Schafe im Schwerverkehr", so die Polizei. Erst vergangene Woche hatte die Polizei bei einer Kontrolle auf der A3 im Kreis Aschaffenburg ein Baby und ein Kleinkind im Kofferraum eines Fahrzeugs entdeckt.