Im Zeiler Altenheim ist die Zahl der Infizierten kräftig gestiegen. Vier Bewohner sind im Krankenhaus.
Dirk Baumann, zuständig bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Bezirksverband Unterfranken, informierte am späten Donnerstagabend über die bedrückende Lage im Hans-Weinberger-Haus in Zeil:
"In unserer Senioreneinrichtung in Zeil am Main hat sich die Anzahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Bewohner und Mitarbeiter erhöht. Waren es vor genau einer Woche noch 14 infizierte Bewohner sowie zwei infizierte Mitarbeiter (vgl. Pressemeldung vom 12.11.2020) so stieg die Anzahl auf mittlerweile 43 bei den Bewohnern und auf 23 bei den Mitarbeitern an."
43 Bewohner und 23 Mitarbeiter infiziert: Corona-Ausbruch im Zeiler Altenheim
Vier Bewohner befinden sich derzeit mit akuten Symptomen in stationärer Behandlung im Krankenhaus, alle anderen haben nur leichte Krankheitssymptome", berichtet Ulrike Hahn, Leiterin des Fachbereichs Senioren und Reha beim AWO Bezirksverband Unterfranken.
Weitere Reihentestungen werden in regelmäßigen Abständen fortgeführt. Zudem werden alle Bewohner und Mitarbeiter täglich auf Symptome überprüft, wie etwa durch die Messung der Körpertemperatur.
Alle positiv getesteten Bewohner im Haus sind kohordenisoliert, so dass die positiv-getesteten Senioren getrennt von den negativ-getesteten Bewohnern untergebracht sind. Somit ist es nicht notwendig, dass die Bewohner in ihren Zimmern isoliert werden müssen. Alle betroffenen Personen können sich auf dem durch eine Schleuse getrennten Wohnbereich aufhalten.
So geht das Altenheim mit Corona-Fällen um
Diesen Wohnbereichen sind nur bestimmte Mitarbeiter zugeteilt, die sich um die Bewohner kümmern. Weiterhin gilt im Hans-Weinberger-Haus ein striktes Besuchsverbot.
Die Verantwortlichen sprechen davon, dass die Situation im Haus derzeit noch stabil sei, aber mit zunehmenden Erkrankungen unter den Mitarbeitern schwierig.
Hilfe und personelle Unterstützung kommt aus anderen umliegenden Einrichtungen der AWO. "Bei der AWO werden Werte wie Solidarität gelebt und stehen nicht nur auf dem Papier. Das zeigt sich gerade in dieser herausfordernden Situation. Die Mitarbeiter unterstützen sich gegenseitig und arbeiten in Zwölf-Stunden-Schichten freiwillig mehr um zu helfen", erklärt Hahn stolz auf ihre Mitarbeiter.
Gelernt hat die AWO aus den Erfahrungen vor und während der ersten Coronawelle im Frühjahr. Dort hatte es vor allem in Würzburg in einem Heim einen schweren Infektionsausbruch gegeben.
Am 14.11.2020 hieß es noch: "Awo-Heim in Zeil: 'Wir haben die Situation im Griff'" - Wie kann so etwas behauptet werden? Selbstüberschätzung?
Im Kreis Miltenberg ermittelt die Kripo wegen Corona-Massenausbruch in einem Altenheim.
https://www.infranken.de/lk/hassberge/awo-heim-in-zeil-wir-haben-die-situation-im-griff-art-5112404
https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/corona-massenausbruch-kripo-ermittelt-gegen-unterfaenkisches-pflegeheim-art-10530681