Wildflecken: Rhönexpress Bahn-Radweg ist eröffnet

1 Min
Junge Leute vom Mountainbike-Pool der Realschule und der Radsportgruppe des Gymnasiums testen den Rhönexpress Bahn-Radweg. Die Resonanz der Menschen aus der Region ist großartig. Foto: Ulrike Müller
Junge  Leute vom Mountainbike-Pool der Realschule und der Radsportgruppe des Gymnasiums testen den Rhönexpress Bahn-Radweg. Die Resonanz der Menschen aus der Region ist großartig. Foto: Ulrike Müller
Gerd Kleinhenz, Bürgermeister von Wildflecken, begrüßt die Gäste. Foto: Ulrike Müller
Gerd Kleinhenz, Bürgermeister von Wildflecken, begrüßt die Gäste. Foto: Ulrike Müller
 
Der Pfarrer segnet den neuen Radweg und bittet um unfallfreie Fahrt. Foto: Ulrike Müller
Der Pfarrer segnet den neuen Radweg und bittet um unfallfreie Fahrt. Foto: Ulrike Müller
 
Die Freude der vier Bürgermeister ist groß: Brigitte Meyerdierks, Roland Römmelt, Gerd Kleinhenz und Wilhelm Friedrich (im Hintergrund). Foto: Ulrike Müller
Die Freude der vier Bürgermeister ist groß: Brigitte Meyerdierks, Roland Römmelt, Gerd Kleinhenz und Wilhelm Friedrich (im Hintergrund). Foto: Ulrike Müller
 
Natürlich wird auch ein Band durchgeschnitten... Foto: Ulrike Müller
Natürlich wird auch ein Band durchgeschnitten... Foto: Ulrike Müller
 
Liesel Kleinheinz aus Wildflecken hat sich für den Namen "Rhönexpress" stark gemacht. Foto: Ulrike Müller
Liesel Kleinheinz aus Wildflecken hat sich für den Namen "Rhönexpress" stark gemacht. Foto: Ulrike Müller
 
Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz auf dem historischen Laufrad Foto: Ulrike Müller
Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz auf dem historischen Laufrad  Foto: Ulrike Müller
 
Ramona Müller aus Bad Brückenau testet das historische Laufrad. Der Asphalt ist so fein, dass er sich auch für Inlineskates eignet. Foto: Ulrike Müller
Ramona Müller aus Bad Brückenau testet das historische Laufrad. Der Asphalt ist so fein, dass er sich auch für Inlineskates eignet. Foto: Ulrike Müller
 
Das Deutsche Fahrradmuseum Bad Brückenau stellt Exponate am Wildfleckener Bahnhof aus. Foto: Ulrike Müller
Das Deutsche Fahrradmuseum Bad Brückenau stellt Exponate am Wildfleckener Bahnhof aus. Foto: Ulrike Müller
 
Das Deutsche Fahrradmuseum Bad Brückenau stellt Exponate am Wildfleckener Bahnhof aus. Foto: Ulrike Müller
Das Deutsche Fahrradmuseum Bad Brückenau stellt Exponate am Wildfleckener Bahnhof aus. Foto: Ulrike Müller
 
Etliche Bürger - auch junge Menschen - kommen zur Eröffnung des Rhönexpress Bahn-Radwegs. Foto: Ulrike Müller
Etliche Bürger - auch junge Menschen - kommen zur Eröffnung des Rhönexpress Bahn-Radwegs. Foto: Ulrike Müller
 
Walter Fürst vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übergibt einen Förderbescheid an Brigitte Meyerdierks, Vorsitzende der Rhönallianz. Foto: Ulrike Müller
Walter Fürst vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übergibt einen Förderbescheid an Brigitte Meyerdierks, Vorsitzende der Rhönallianz. Foto: Ulrike Müller
 
Damit unterstützen die EU und der Freistaat Bayern die Umsetzung eines Gestaltungskonzept für den neuen Radweg. Foto: Ulrike Müller
Damit unterstützen die EU und der Freistaat Bayern die Umsetzung eines Gestaltungskonzept für den neuen Radweg. Foto: Ulrike Müller
 
Es ist sehr heiß: Die Plätze im Schatten sind begehrt. Foto: Ulrike Müller
Es ist sehr heiß: Die Plätze im Schatten sind begehrt. Foto: Ulrike Müller
 

Schon länger nutzen Einheimische und Touristen den Rhönexpress Bahn-Radweg. Nun wird auch offiziell in die Pedalen getreten.

Für Liesel Kleinheinz ist es ein großer Tag. Die Wildfleckenerin hat den Namen des Rhönexpress Bahn-Radwegs vorgeschlagen. Aber eigentlich, so betont sie, habe sie ihn nicht erfunden, sondern nur wiederbelebt. Als Schülerin ist sie mit der Eisenbahn zur Schule nach Bad Brückenau gefahren. "Das Bähnle hieß schon immer Rhönexpress", sagt sie.

Zwischenzeitlich wollten die Planer dem neuen Radweg die Abkürzung "Rhöx" verpassen - was vor allem die Narren beim Fasching zu Höchstleistungen anspornte. Dieses Unwort fällt bei der Eröffnung am Freitagnachmittag nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Bürgermeister und Jugendliche des Mountainbike-Pools der Bad Brückenauer Realschule - auch die Radsportgruppe des Gymnasiums und das Team Schwarze Berge aus Geroda sind vertreten - tragen T-Shirt mit Logo und Namen des neuen Radwegs.

Bitte um unfallfreies Fahren

Es ist ein Bürgerfest. Das Deutsche Fahrradmuseum hat einige Exponate mitgebracht, ein örtlicher Fahrradhändler stellt für die Ausfahrt zur Eröffnung des Stadtfestes in Bad Brückenau Gefährte zur Verfügung. Bürger testen ein hölzernes Laufrad. Die Ehrengäste durchschneiden ein Band, die Kirche bittet um Segen und unfallfreie Fahrt. Für die vier Bürgermeister an der Strecke ist das Fest der Abschluss zäher Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und Fördermittelgebern. Die Freude darüber, dass das Projekt endlich umgesetzt wurde, ist ihnen anzusehen.

Einen "Meilenstein für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden im Sinntal", nennt Wildfleckens Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) den Radweg. Die Geschichte der Bahn soll an der Strecke entlang erzählt werden. Für die Umsetzung dieser Idee übergab Walter Fürst vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bad Neustadt die Förderzusage in Höhe von 95.868 Euro. Insgesamt rechnet die Rhönallianz mit Kosten von rund 190.000 Euro für die Inszenierung des Weges. So wird die Erinnerung an die Sinntalbahn zumindest ein wenig bewahrt.

Bahnbetrieb seit dem Jahr 1891

Ein Rückblick: Eröffnet wurde die Bahnstrecke von Jossa nach Bad Brückenau am 9. Oktober 1891. Die Verlängerung nach Wildflecken folgte im Jahr 1908. Mit dem Siegeszug des Automobils nahm die Bedeutung der Eisenbahn jedoch schleichend ab. Im Jahr 1988 gab die Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr auf der Strecke offiziell auf. Güterverkehr rollte noch bis 2002 auf den Gleisen.

Stillgelegt wurde die Strecke am 31. März 2005. Erste Überlegungen, auf der Trasse einen Radweg anzulegen, habe es schon im Jahr 2002 gegeben, erinnert sich Wolfgang Illek aus Wildflecken, der sich stark für den Radweg eingesetzt hat. Zwei Jahre später sei man in die Arbeit eingestiegen. Doch die Verwirklichung verzögerte sich mehrfach, da unterschiedliche Interessensgruppen den Bahnbetrieb reaktivieren wollten. Erst im Herbst 2016 wurde die Freistellung der Strecke vom Eisenbahnzweck rechtskräftig, der Rückbau der Schienen durch die Firma Meißner Gleisrückbau begann unmittelbar.

Übrigens, ein Redakteur unserer Zeitung hat den neuen Radweg getestet.