Händler legen für Rarität plötzlich zusammen
"Das Münzmuseum wollte es gerne haben", verriet die Verkäuferin zum Abschluss. "Aber die wollen es billiger haben", vermutete Lichter. "Die wollen es umsonst haben", freute sich Christa umso mehr über die Händlerkarte.
Als er das Münztablett erblickte, war Wolfgang Pauritsch (r.) sofort begeistert. Deshalb wollte er Christian Vechtel (l.) als möglichen Konkurrenten vom Objekt fernhalten. "Setzen Sie sich hin, danke", verwies er seinen Kollegen zurück an dessen Platz. "Jetzt haben wir nicht die Zeit, das alles auszurechnen", ließ sich Pauritsch den Materialwert nennen. Nach ersten zögerlichen Geboten fragte Walter Lehnertz (l.) nach der Expertise. Als er den Schätzwert hörte, meinte er: "Das ist ein teurer Teller."
"Jetzt einfach so ins Blaue hinein ist das schwierig", kannte sich Fabian Kahl (m.) zu wenig mit Münzen aus. Pauritsch bot seinem Kollegen an: "Wenn du willst, mache ich mit dir was zusammen." Da klinkte sich auch Vechtel mit ein und schlug 9.000 Euro als gemeinsames Gebot vor.
Die nahm Christa gerne an, und so zückten gleich drei Händler ihre Geldbeutel und legten je 3.000 Euro auf den Tisch. "Spekulatius-Objekt ist das", sah Kahl ein gewisses Risiko. "Ich habe wirklich keine Ahnung, ich lerne gerne dazu", hoffte Pauritsch auf einen guten Weiterverkauf.
"Ich stelle die schön in den Laden"
Ebenfalls zum Verkauf angeboten wurde die Goldbrosche mit Opalen und Amethysten aus der Zeit um 1890 mit einem geschätzten Wert von 500 bis 600 Euro. Von Susanne Steiger bekam die Verkäuferin sogar 700 Euro, denn sie schwärmte: "Das ist echt ein Traum! Wunderschön! So ein toller Entwurf! So farbenfroh, so frisch, so fröhlich!"
Die beiden Gemälde von Carl Ludwig Fahrbach aus den Jahren 1881 und 1897 hatten einen Gesamtwert von 1.800 bis 2.200 Euro. Das Interesse war mäßig. Am Ende kauften Wolfgang Pauritsch und Fabian Kahl jeweils ein Bild: Pauritsch das kleine für 600 Euro, Kahl das große für 400 Euro.
Der "Electro Synchromatic 5700" von Schuco von Anfang der 1960er Jahre wurde mit 350 bis 500 Euro bewertet. Das guterhaltene Auto ließ sich Christian Vechtel nicht von seinen Kollegen wegschnappen, deshalb bezahlte er die gewünschten 450 Euro.
Die "Pfefferfresser" aus dem Jahr 1966, zwei Tukane in Bronze nach einem Entwurf von Anton Büschelberger, waren 1.700 bis 1.900 Euro wert. Die Vögel sicherte sich Christian Vechtel für 1.100 Euro: "Ich stelle die schön in den Laden. Das sieht richtig gut aus."