Am Dienstag, 11. Dezember, stehen zwei Experten unseren Lesern Rede und Antwort zum richtigen Finanzierungs-Mix beim Bauen und Renovieren.
In diesen Zeiten des historischen Zinstiefs fragt sich so mancher: Wie und wo kann ich eigentlich noch Geld anlegen? Oft genug lautet die Antwort: In Immobilien. Die zukunftsträchtige Investition eignet sich nicht nur für Menschen, die Erspartes einbringen wollen, sondern auch für jene, die lieber in den eigenen vier Wänden wohnen möchten. Wie man diese am besten finanziert, erklären zwei Experten bei einer Telefonaktion dieser Zeitung.
So erreichen Sie unsere Experten:
Am Dienstag, 11. Dezember, stehen von 16 bis 18 Uhr Daniel Wazanini und Michael Fritsche unseren Lesern Rede und Antwort. Daniel Wazanini ist Finanzierungsexperte vom Verband der Privaten Bausparkassen. Er ist bei unserer Telefonaktion am 11. Dezember von 16 bis 18 Uhr unter der Durchwahl 0951/188-221 zu erreichen.
Michael C. Fritsche ist Bauherrenberater vom Verband Privater Bauherren. Er steht für die Fragen unserer Leser am 11. Dezember von 16 bis 18 Uhr an unserem Redaktionstelefon unter der Nummer 0951/188-226 zur Verfügung. Die beiden Experten wissen aus ihrer täglichen Beratung: "Das historische Zinstief und die hohe Nachfrage bei Sachwerten machen die selbst genutzte Immobilie immer beliebter, aber auch teurer." Beim Bau und Erwerb des Eigenheims hätten der Bauherr bzw. Eigentümer eine Menge Dinge zu beachten. Angefangen bei der Baufinanzierung: Mit dem richtigen Finanzierungs-Mix, unter anderem mittels staatlicher Förderung und Baudarlehen, sei der Interessent auf der sicheren Seite.
Genügend Eigenkapital muss sein
Die Bausparkassen oder Banken beziehen für die Finanzierung das vorhandene Eigenkapital, zum Beispiel einen zuteilungsreifen Bausparvertrag und natürlich das Einkommen (nach Abzug aller Lebenshaltungskosten) ein. "Eigenkapital muss zwar nicht zwingend vorhanden sein, doch auch im Sinne des Interessenten sollten wenigstens 20 Prozent der Objektkosten aus eigener Tasche zur Verfügung stehen", erklären die Experten.
Für eine solide Finanzierung gelte die Faustformel: 20 bis 30 Prozent Eigenkapital, 20 bis 30 Prozent Bauspardarlehen und 40 bis 60 Prozent Hypothekendarlehen. Staatliche Förderung und Förderprogramme unterstützen den Bau- oder Kaufwilligen außerdem.
Auch Bausparvertrag wird bezuschusst
Für den Neubau oder die Sanierung des Eigenheims gebe es nicht nur Fördermittel durch Bund und Länder. "Bezuschusst wird zudem der gute alte Bausparvertrag", erklären Wazanini und Fritsche. "Sei es durch die Wohnungsbauprämie, die Arbeitnehmersparzulage oder die so genannte Eigenheimrente, besser bekannt als Wohn-Riester." Doch der Reihe nach: Für die Wohnungsbauprämie erhält der Bausparer auf seinen jährlichen Sparbetrag von maximal 512 Euro, Ehepaare 1024 Euro, eine Wohnungsbauprämie in Höhe von 8,8 Prozent. Andererseits die Arbeitnehmersparzulage: Arbeitnehmer können eine Sparzulage in Höhe von neun Prozent auf vermögenswirksame Leistungen beanspruchen. Der Arbeitgeber überweist dabei bis zu 470 Euro pro Jahr auf das Bausparkonto des Arbeitnehmers. Für die Eigenheimrente dürfen Riester-Bausparer das gesamte angesparte Bausparkapital vollständig für den Kauf, Bau oder für die Entschuldung einer selbst bewohnten Immobilie verwenden. Auch eine Teilentnahme bis zu 75 Prozent des Bausparvermögens ist zulässig. Als Folge werden mit den Riester-Zulagen auch Immobiliendarlehen getilgt. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, besser bekannt als KfW, vergibt Fördergelder. Erhältlich ist ein Förderkredit von der KfW-Bank mit bis zu 100 000 Euro, wenn das Gebäude zu einem Effizienzhaus saniert wird und einen bestimmten energetischen Standard erreicht. "Die Anträge sind", darauf weisen Wazanini und Fritsche hin, "stets vor Sanierungsbeginn über die Bausparkasse oder Hausbank zu stellen". Alternativ bezuschusst die KfW energetische Einzelmaßnahmen, zum Beispiel den Austausch der Heizung, mit bis zu 18 750 Euro. Mit den KfW-Förderprogrammen "Energieeffizient Sanieren" und "Altersgerecht Umbauen" können Hausbesitzer doppelt profitieren und sowohl in den Schutz gegen Wohnungseinbruch als auch in barrierereduzierende oder energieeffiziente Maßnahmen investieren.
"Voraussetzung ist, dass die Arbeiten in unmittelbarem Zusammenhang mit einer altersgerechten oder energetischen Verbesserungen stehen", betonen die Experten. Erhältlich seien zinsgünstige Kredite oder ein Investitionszuschuss.