Mit dem Register sollen der Langzeitverlauf der Erkrankung besser verstanden und Betroffene, pflegende Angehörige sowie Ehrenamtliche unterstützt werden.
Namen vergessen, Erinnerung verblasst, Schlüssel verlegt, Termin verbummelt: Solche Situation kennt wohl jeder und murmelt etwas von beginnender Demenz vor sich hin. Doch hin und wieder schusslig zu sein ist natürlich nicht gleichzusetzen mit der Alzheimer-Krankheit. Um diese noch besser erforschen zu können, wurde jetzt an der Uniklinik Erlangen ein Demenzregister eingerichtet.
Dort werden ab sofort in einem Digitalen Demenzregister flächendeckend Langzeitdaten zur Behandlung, Versorgung und zur Nutzung bestehender Angebote erfasst. Dadurch erhofft sich Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) deutliche Fortschritte beim Umgang mit Demenz. Demenz sei "eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", mit dem Register sollen der Langzeitverlauf der Erkrankung besser verstanden und Betroffene, pflegende Angehörige sowie Ehrenamtliche unterstützt werden. Man investiere bis Ende 2020 gut 2,2 Millionen Euro in das Projekt.
Würde und Selbstbestimmung
Neben der Langzeitdatenerfassung soll das Digitale Demenzregister für Bayern auch eine Plattform für verschiedene Informations- und Unterstützungsangebote sein. Es soll durch die Einrichtung "einer digitalen Partizipationsplattform" auch dazu beitragen, das Interesse der Bürger für die Teilnahme an Demenz-Studien zu wecken.
Derzeit leben in Bayern laut Ministerium mehr als 240 000 Menschen mit einer Demenz, bis zum Jahr 2030 wird sich die Zahl auf 300 000 erhöhen. Ziel der bayerischen Demenzstrategie ist es laut Huml, die Würde und Selbstbestimmung der Betroffenen trotz Erkrankung zu bewahren.
Heilen lässt sich die Krankheit nicht, aber durch die richtige Therapie kann der Verlauf verzögert werden.
Für Alzheimer gibt es mehrere mögliche Anzeichen: Ich bin in letzter Zeit sehr schusselig. Ständig vergesse ich beispielsweise, wohin ich gerade gehen wollte und ob ich die Brille ins Wohnzimmer oder in die Küche gelegt habe.
Ich mache viele kleine Fehler im Alltag, die mir früher nicht passiert sind: Ich habe Mühe, mich beim Einkauf in meinem Supermarkt zurechtzufinden. Ich vergesse, die Suppe zu salzen. Ich kann mich beim Ausfüllen von Formularen nicht mehr konzentrieren. Ich lese die Zeitung und weiß aufgrund meiner Vergesslichkeit am Ende eines längeren Artikels schon nicht mehr, worum es am Anfang ging.