Bei Betrugsanrufen versuchen die Täter unter einem Vorwand immer, an sensible Daten zu kommen. Dafür nutzen sie jedoch nicht nur bewährte Maschen.
Telefonbetrug ist kein neues Phänomen, doch die Methoden der Täter werden laut der Anruferkennung und der Anti-Spam-App Clever Dialer immer raffinierter und aggressiver. Demnach registrierte Clever Dialer in diesem Jahr über 3,4 Millionen verdächtige Anrufe – Tendenz steigend.
Trickbetrüger entwickelten ständig neue Maschen, um an sensible Informationen wie Namen, Adressen und sogar Bankdaten zu gelangen. Ob falsche Gewinnspiele, Anrufe von angeblichen Behörden oder vermeintlich kostenlose Testangebote – altbekannte Tricks wie der Enkeltrick oder Schockanrufe würden zunehmend durch neue Betrugsmaschen ersetzt.
Betrugsmaschen zielen auf persönliche Daten ab
Typisch ist sei, dass die Anrufer gezielt Zeitdruck erzeugen: Sie drohen etwa, dass kostenlose Angebote automatisch kostenpflichtig werden, wenn persönliche Daten nicht sofort übermittelt werden. Besonders perfide sei, dass Betrüger zunehmend auch Kinder ins Visier nehmen würden, um an die Daten ihrer Eltern zu gelangen. So berichtete ein Nutzer von Clever Dialer berichtete im März, dass seine neunjährige Tochter von Betrügern angerufen worden sei.
Drei neue Maschen sind laut der Anti-Spam-App aktuell besonders verbreitet:
- Betrüger nutzen spezielle Telefonanlagen, die ständig neue Rufnummern mit leicht veränderten Endziffern generieren. Dadurch werden dieselben Personen innerhalb kurzer Zeit von mehreren ähnlichen Nummern kontaktiert – oft zu jeder Tages- und Nachtzeit. Besonders häufig stammen diese Anrufe aus Städten wie Hamburg oder Düsseldorf. Ziel ist es, persönliche Daten zu erfragen oder angebliche Vertragsbestätigungen einzufordern. Viele Betroffene empfinden diese Taktik als regelrechten Telefonterror.
- Eine weitere Masche besteht darin, dass Betrüger sich als Mitarbeiter von Verbraucherschutzorganisationen oder Inkassounternehmen ausgeben. Sie behaupten, persönliche Daten zu schützen oder zu löschen, verlangen aber genau diese Informationen. Solche Anrufe kommen häufig von niederländischen Rufnummern.
- Auch Energieversorger werden von Betrügern als Deckmantel genutzt. Die Täter geben sich als Mitarbeiter von Stromanbietern aus und fordern Zählerstände oder Vertragsdetails an, um den Eindruck eines notwendigen Datenabgleichs zu erwecken. In einigen Fällen verlangen sie sogar Fotos vom Stromzähler, um ihre Masche glaubhafter erscheinen zu lassen.
Wachsamkeit ist der beste Schutz vor Telefonbetrug
Um sich vor Telefonbetrug zu schützen, sollten Betroffene verdächtige Nummern sofort blockieren. Grundsätzlich gilt: Seriöse Organisationen fragen niemals telefonisch nach sensiblen Informationen. Persönliche Daten wie Kontonummern, Adressen oder Geburtsdaten sollten am Telefon nicht weitergegeben werden. Zudem solltest du ein bestimmtes Wort am Telefon niemals sagen. Ruft eine unbekannte Nummer an, lässt sich trotzdem herausfinden, wer dahinter steckt.
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