In den meisten deutschen Bundesländern wird ein Wasserentnahmeentgeld erhoben. Nun gibt es auch in Bayern Pläne, den sogenannten Wassercent einzuführen.
Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, wird in den meisten Bundesländern Deutschlands ein Wasserentnahmeentgeld erhoben - der sogenannte Wassercent. Bislang zahlen lediglich Bürgerinnen und Bürger, die in Hessen, Bayern und Thüringen leben, den Wassercent nicht.
Das soll sich bald ändern, zumindest für die Bevölkerung in Bayern. Auch hier soll die Gebühr, die für die Entnahme von Grund- und Oberflächenwasser erhoben wird, fällig werden.
Wassercent soll auch in Bayern kommen: Was das finanziell bedeutet
Jedes Bundesland hat einen eigenen Geldbetrag ermittelt, der als Wasserentnahmeentgeld abgeführt werden muss. Hier gibt es durchaus erhebliche Unterschiede. Die Abgabe wird pro Kubikmeter Wasser fällig. Beispiele:
- Baden-Württemberg: 10 Cent
- Berlin: 31 Cent
- Hamburg: 18,53 Cent
- Niedersachsen: 17 Cent
- Rheinland-Pfalz: 6 Cent
In Bayern sind 10 Cent pro Kubikmeter Wasser geplant. Das bedeutet aufs Jahr gerechnet nach Angaben der Freie-Wähler-Umweltexpertin Marina Jakob etwa vier bis fünf Euro Mehrkosten im Jahr für Haushalte in Bayern. Am günstigsten ist der Wassercent in Niedersachsen - hier werden 5 Cent verlangt.
Wie wird der Wassercent abgerechnet? Versorger in der Pflicht
Abgerechnet wird der Wassercent nicht extra durch eine Rechnung, sondern über die Wasserversorger. Diese werden dem Staat gegenüber zahlungspflichtig und können dann die Mehrkosten auf die Bezieher umlegen. Geplant wird optimistisch, dass der Wassercent bis 2027 in Bayern eingeführt wird.
Ausnahmen sind allerdings auch geplant: Bei der Fischzucht, Teichwirtschaft, bei Kur- und Heilbädern und bei Wasserentnahmen, die der Nutzung erneuerbarer Energien dienen, sollen keine Mehrkosten entstehen. Darüber berichtet der BR.