Kinderdepots: Eltern verlieren Zugriff mit 18. Geburtstag - wenn sie nicht handeln

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Wer seinem Kind frühzeitig ein finanzielles Polster aufbauen will, kann das beispielsweise in Form von Kinderdepots tun. Mit dem 18. Geburtstag ändern sich jedoch die Zugriffsrechte - wenn die Eltern nicht handeln.

Vermögen aufbauen, sich fürs Alter absichern - diese Themen beschäftigen uns oft bis zur Rente. Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs spielen dabei eine wichtige Rolle. Einer Studie zufolge verschenken deutsche Sparer aufgrund von Anlage-Fehlern jedoch immer noch Milliarden. Beachtet man einige Tipps, lässt sich bis zur Rente allerdings ein beträchtliches Vermögen aufbauen - und damit kann man schon im Kindesalter beginnen.

Viele Eltern setzen daher auf Kinderdepots: Dabei handelt es sich laut dem Handelsblatt um speziell für junge Sparer eingerichtete Depots, die den Kindern frühzeitig ein finanzielles Polster aufbauen sollen. Typischerweise geschieht das in Form von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs. Mit dem 18. Geburtstag ändern sich die Spielregeln für diese jedoch. 

Stichtag 18. Geburtstag: Das ändert sich beim Kinderdepot

Ab diesem Zeitpunkt entscheiden die jungen Erwachsenen nämlich selbst, was mit ihrem Depot geschieht. Eltern verlieren automatisch ihre Verfügungsberechtigung – es sei denn, es gibt eine spezielle Vereinbarung. Das teilt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) mit. Sobald das Kind volljährig wird, gehen die Rechte am Depot vollständig auf den Nachwuchs über.

Das bedeutet, dass nur noch das Kind Käufe und Verkäufe tätigen kann. Eltern haben dann keinen Zugriff mehr und erhalten auch keine Informationen über das Depot, sofern keine andere Regelung mit der Bank getroffen wurde. Die Zugangsdaten für das Depot oder das Online-Banking werden dem Kind in der Regel kurz vor dem 18. Geburtstag per Post zugeschickt. Sollte dies nicht geschehen, empfiehlt sich eine Nachfrage bei der Bank. Zudem muss sich das Kind selbst legitimieren und gegebenenfalls den Depotvertrag neu unterschreiben.

Der 18. Geburtstag ist ein guter Zeitpunkt, um mit dem Kind über die zukünftige Nutzung des Depots zu sprechen. Dabei können Fragen geklärt werden, ob der Sparplan weitergeführt oder die Anlagestrategie angepasst werden soll. Die Lebenssituation des Kindes spielt dabei eine wichtige Rolle.

Ausnahme: So haben Eltern trotz Volljährigkeit Zugriff auf das Kinderdepot

Möchten Eltern auch nach dem 18. Geburtstag weiterhin Transaktionen im Depot vornehmen können, ist eine schriftliche Vollmacht notwendig. Diese muss sowohl vom Kind als auch von den Eltern unterzeichnet werden. Allerdings kann das Kind diese Vollmacht jederzeit widerrufen.

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