Sparen für die Rente - Mehrheit verzichtet auf private Vorsorge

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Die private Vorsorge ist für die meisten Menschen sehr wichtig. Dennoch hält sich über die Hälfte der Deutschen zurück.

Die Botschaft ist eigentlich ziemlich klar: Die gesetzliche Rente wird für die meisten Menschen nicht reichen, damit sie auch im Alter ihren Lebensstandard halten können. Dennoch zeigt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov, dass die Mehrheit der Deutschen ihr Geld lieber in Rücklagen für besondere Anschaffungen statt in ihre Altersvorsorge stecken möchte. TeamBank hatte die Erhebung in Auftrag gegeben.

Laut der Umfrage haben 64 Prozent der Befragten wahrscheinlich oder ganz sicher vor, für größere Einkäufe zu sparen, statt Geld fürs Alter zurückzulegen. Insbesondere die 30- bis 49-Jährigen (69 Prozent) wollen sich in den kommenden zwölf Monaten ein finanzielles Polster anschaffen. 56 Prozent der Befragten wollen nichts oder wahrscheinlich nichts für ihre private Altersvorsorge ausgeben. Bei den Frauen sind es sogar 59 Prozent.

Private Altersvorsorge: So viele Rücklagen braucht man

Viele denken, dass sie erst sehr hohe Rücklagen benötigen, um mit der privaten Altersvorsorge anzufangen. Doch mit dem Investieren kann schon angefangen werden, wenn ein Notgroschen von drei Nettomonatsgehältern auf dem Konto liegt. Mithilfe dieser Rücklagen und einem ETF-Sparplan kann der Vermögensaufbau gestartet werden. Welche ETFs und Fonds besonders beliebt sind, kannst du hier nachlesen.

Die Umfrage von YouGov hat außerdem herausgefunden, dass die Bereitschaft gesunken ist, in Gesundheits- und Pflegeleistungen zu investieren. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Verbraucher wird wahrscheinlich in den kommenden zwölf Monaten kein Geld für diese Art der Vorsorge aufwenden.

In dieser Gruppe sind vor allem alleinlebende Menschen mit geringem Einkommen und Personen, die im Ruhestand oder nicht berufstätig sind. Lediglich 14 Prozent aller Befragten wollen ganz sicher in Gesundheits- und Pflegeleistungen investieren.

Bürger könnten 2024 wieder mehr Sicherheit verspüren

Woran liegt diese Entwicklung? "Natürlich haben steigende Preise und die politischen Unsicherheiten die Menschen dazu veranlasst, ihre Ausgaben in allen Bereichen zu reduzieren. Doch führende Wirtschaftsforschungsinstitute trauen der deutschen Volkswirtschaft im kommenden Jahr zumindest ein kleines Wachstum zu", sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank.

"Diese Aussicht, die sinkende Inflation und ein stabiler Arbeitsmarkt sollten in den nächsten Monaten den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit geben, sodass sie wieder langfristig Vorsorge betreiben können."

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