Befristete Arbeitsverträge werden gerne genutzt, um Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum auszutesten und schnell auf aktuelle Wirtschaftslagen reagieren zu können.
- Oft leiden junge Leute unter befristeten Verträgen
- Was ist die Befristung mit Sachgrund?
- Gründe für eine Befristung
- Verlängerung der Befristung
- Schwierige Zukunftsplanung durch befristeten Vertrag
Gerade in unsicheren Zeiten wie in der aktuellen Corona-Lage, nutzen Arbeitgeber häufiger denn je befristete Arbeitsverträge. Der Arbeitgeber kann mit befristeten Verträgen Mitarbeiter besser austesten und relativ schnell auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren - aus Sicht des Arbeitgebers völlig verständlich. Was aber bedeutet ein befristeter Vertrag für den Arbeitnehmer? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen und klären dich über die Vor- und Nachteile eines befristeten Arbeitsvertrages auf, sowie über deine Rechte. Der befristete Arbeitsvertrag ist ein Arbeitsvertrag, der nur über eine gewisse Zeit abgeschlossen wird. Mit dem Ende der Befristung läuft der Vertrag aus, was somit gleichzeitig das Ende des Arbeitsverhältnisses ist. Eine zusätzliche Kündigung und die damit verbundene Rechtfertigung ist somit für den Betrieb nicht nötig. Meistens betreffen befristete Arbeitsverhältnisse junge Leute zwischen 20 und 35 Jahren. Mehr darüber kannst du beim Deutschen Gewerkschaftsbund erfahren.
Arbeitsrecht: Diverse Arten von befristeten Arbeitsverträgen
Es gibt diverse Arten von befristeten Arbeitsverhältnissen. Unter anderem den kalendermäßig befristeten Vertrag: Dieser Arbeitsvertrag kann maximal bis zwei Jahre befristet werden. Der Arbeitgeber muss dafür keinen Sachgrund angeben. Der Vertrag darf nur über maximal zwei Jahre befristet werden, wenn es sich um den ersten Arbeitsvertrag des Arbeitnehmers beim Arbeitgeber handelt. Achtung: Für Start-Ups gibt es eine Ausnahmeregelung. Start-Ups dürfen eine Befristung beim Kalendermäßig befristeten Vertrag über vier Jahre ausüben, um ihren wirtschaftlichen Stand und ihre Stabilität auszuloten.
Befristung mit Sachgrund: Dieser Vertrag ist, wie der Name erahnen lässt, inhaltlich nur mit einem sachlichen Grund gültig. Gründe für diese Vertragsart können sein: Vertretung in Elternzeit, Vertretung im Krankheitsfall oder Vertretung in anderen Sachgründen. Ebenso kann ein Bedarf an Arbeitnehmern nur über einen bestimmten, begrenzten Zeitraum auch ein Grund für eine Befristung mit Sachgrund sein. Achtung: Selbst bei den meisten Trainee-Programmen ist der Arbeitsvertrag mittlerweile befristet und der Arbeitgeber lässt es sich offen, wie es für den Trainee im Betrieb weitergeht. Lese-Empfehlung: Die wichtigsten Fakten zum Arbeitsmodell der Brückenteilzeit erfährst du in unserem Artikel.
Bei befristeten Arbeitsverträgen darf eine Probezeit erhoben werden. Diese muss gegenseitig vereinbart werden. Tritt man aus dem Unternehmen aus, steht dem Arbeitnehmer grundsätzlich der anteilige Urlaub zu. Dabei spielen aber mehrere unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Im Falle einer Kündigung eines befristeten Arbeitsvertrags gibt es keinen besonderen Schutz für den Arbeitnehmer - nicht einmal für Schwangere oder Behinderte.
Am Ende der Befristung: Wie geht es weiter?
Insgesamt darf der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag in einer Zeitspanne von maximal zwei Jahren dreimal verlängern. In der Regel wird der erste Vertrag auf sechs Monate ausgelegt. Dann kann der Arbeitgeber den Arbeitsvertrag insgesamt nochmal dreimal um jeweils sechs weitere Monate verlängern. Ein nochmals befristeter Arbeitsvertrag darf auf die maximale Kalendermäßige Befristung nur dann erfolgen, wenn der Arbeitgeber einen Sachgrund angibt. Es kann jedoch auch passieren, dass ein befristeter Arbeitsvertrag ungültig wird. Das geschieht beim befristeten Vertrag, wenn
- nicht von beiden Parteien unterschrieben ist
- die Schriftform nicht passt
- Angaben von Sachgründen nicht expliziet aufgeführt werden
- vertragliche Details innerhalb des alten zum neuen befristeten Vertrages geändert werden