Rentnerinnen und Rentner in Deutschland stehen vor finanziellen Herausforderungen, da sie ihre Rente versteuern müssen und Abzüge für Versicherungen berücksichtigen sollten. Eine echte Renten-Reform wird von politischer Seite angestrebt, um das System zukunftssicher zu gestalten.
Rentnerinnen und Rentner in Deutschland müssen ihre Rente ab einem gewissen Betrag versteuern. Der Grundfreibetrag der nicht zu versteuernden Rente ändert sich jedes Jahr. Für Ledige liegt dieser 2025 bei 12.096 Euro, bei Verheirateten gilt der doppelte Betrag. Wer weniger Rente erhält, muss diese gar nicht versteuern.
Die sogenannte nachgelagerte Besteuerung wird jedes Jahr etwas mehr. Ab 2058 wird die Rente zu 100 Prozent versteuert, wie die Deutsche Rentenversicherung informiert. Grund dafür ist unter anderem der demografische Wandel. Die neue Regierung möchte dem mit verschiedenen neuen Renten-Modellen künftig entgegenwirken, wie beispielsweise mit der "Frühstartrente". Der brandenburgische Finanzminister Robert Crumbach engagiert sich hingegen für die finanzielle Entlastung der Rentner: Laut einer Meldung der dpa setzt sich der Politiker des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) für eine steuerfreie Rente in Höhe von 2000 Euro ein. Der Sozialverband VdK nimmt hierzu kritisch Stellung.
1800 Euro Rente: Jahres-Brutto wird zu 83,5 Prozent versteuert - was bleibt noch?
Wer also 1800 Euro Rente im Monat erhält, hat eine Jahres-Brutto-Rente von 21.600 Euro. Da die Rente 2025 noch nicht zu 100 Prozent versteuert wird, sondern zu 83,5 Prozent, wird so eine zu versteuernde Rente von 18.036 Euro fällig.
Die Differenz zwischen diesem Betrag und dem Grundfreibetrag wird dann versteuert. Doch das ist noch nicht alles: hinzukommen Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge. Wer gesetzlich krankenversichert ist, zahlt die Hälfte des entsprechenden Beitrages; die andere Hälfte trägt die Deutsche Rentenversicherung.
Die Beiträge für die Pflegeversicherung gestalten sich unterschiedlich, da hier einbezogen wird, ob und wie viele Kinder man hat. Ab einem gewissen Einkommen und unter bestimmten Voraussetzungen müssen Kinder für die Pflegekosten der Eltern aufkommen und Elternunterhalt zahlen.
Zusätzlich: Krankenkassenbeiträge, Pflegekosten und Werbungskostenpauschale
Sind Steuern, Krankenkassen- und Pflegeversicherungsbeiträge abgezogen, steht noch eine jährliche Werbungskostenpauschale von 102 Euro an sowie ein jährlicher Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36 Euro.
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Berücksichtigt man alle Faktoren, bleiben am Ende von 1800 Euro Rente monatlich etwa 1520 Euro übrig. Bei 1600 Euro Rente ist es noch weniger; für 2000 Rente im Monat dient ein weiteres Rechenbeispiel. Ob du von deiner Rente gut leben und deinen Lebensstil weiterführen kannst, kann dir eine Rechnung veranschaulichen.