Eine Rente zum Leben – eine einfache Regel zeigt, wie viel man braucht

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Die finanzielle Planung für den Ruhestand birgt oft unerwartete Herausforderungen. Aber wie viel Geld braucht man als Rentner mindestens zum Leben?

Den Lebensstandard in der Rente zu halten, ist gar nicht so einfach. Die Rente ist oft deutlich niedriger als das letzte Gehalt, weshalb du zusätzlich etwas ansparen solltest. Wir sagen dir, wie viel Geld du mindestens jeden Monat zur Verfügung haben solltest und warum das trotzdem nicht reichen könnte. 

Du brauchst mindestens 80 % deines Gehalts

So viel Rente solltest du mindestens bekommen: Du kannst dich an der Faustregel orientieren, dass du mindestens 80 % des letzten Nettogehalts, welches du direkt vor der Rente erhalten hast, als monatliche Rente zur Verfügung haben solltest. Im Alter fallen einige Ausgaben weg, da beispielsweise die Fahrtstrecke zum Büro nicht mehr zurückgelegt werden muss. Wenn du also zum Beispiel ein Nettogehalt von 2000 Euro pro Monat erhalten hast, dann sollte deine Rente ungefähr 1600 Euro betragen. 

Wer Eigentum hat, für den sind die Fixkosten im Alter deutlich niedriger, als für Menschen, die weiterhin zur Miete wohnen. Addiere deine Fixkosten mit den Ausgaben für private Aktivitäten und ziehe davon Ausgaben ab, die als Rentner nicht mehr anfallen. Dieser Wert definiert ungefähr deine Lebenshaltungskosten im Alter. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, setzt du 80 % deines letzten Nettogehaltes als Richtwert an und überbrückst die 20 % Differenz durch private Vorsorge.

Die Lebenserwartung in Deutschland liegt aktuell bei 78,3 Jahren für Männer und 83,2 Jahren für Frauen. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter beträgt 67 Jahre. Im Durchschnitt musst du also weit über zehn Jahre eine Differenz zwischen Rentenzahlung und 80 % des letzten Nettogehalts oder bei Bedarf auch bis zu 100 % des letzten Nettogehalts ausgleichen, um deinen Lebensstandard zu erhalten. Anhand dieser Angaben kannst du ungefähr ausrechnen, wie viel zusätzliches Geld du zurückgelegt haben solltest.

So viel solltest du zusätzlich ansparen

Um die finanzielle Situation während der Rente möglichst präzise einzuschätzen, solltest du weitere Punkte beachten: So nehmen beispielsweise im Alter in der Regel die gesundheitlichen Probleme zu und die Kosten für medizinische Behandlungen und Medikamente steigen. Ebenso steigen die Energiekosten, da du nicht mehr acht Stunden am Tag auf der Arbeit verbringst und somit mehr Strom und Gas verbrauchst.

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Ebenso können durch die frei gewordene Zeit neue Hobbys hinzukommen, die zusätzliches Geld in Anspruch nehmen. Auch umfangreiche Reisen sind weitere Kosten, die einzuplanen sind. Komplett auf deine Rente solltest du dich nie verlassen. So empfiehlt die Allianz Versicherung, dass du monatlich beziehungsweise jährlich etwa 10–15 % deines Nettoeinkommens für die Rente ansparen solltest.

Als Beispiel: Eine Bürofachangestellte, die 50 Jahre alt ist und seit 30 Jahren arbeitet, hat im Durchschnitt 20.000 Euro netto pro Jahr verdient. Mit dem 50. Lebensjahr sollte diese Person also ungefähr 60.000 Euro an Rücklagen gebildet haben. 

Warum es schwer wird diese Rentenhöhe zu erreichen

Junge Menschen sollten aktuell beachten, dass das Rentenniveau schrittweise sinkt. So ist beispielsweise bereits für das Jahr 2030 ein Rentenniveau von lediglich 47,6 % prognostiziert. Das bedeutet: Wenn du 2030 in Rente gehst und 45 Jahre lang auf Basis des Durchschnittseinkommens in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt hast, dann erhältst du 47,6 % des durchschnittlichen Einkommens als gesetzliche Rente ausbezahlt.

Das sind jedoch lediglich Prognosen, die auch höher oder niedriger ausfallen können. Darüber hinaus ist es immer empfehlenswert, sich nicht auf Durchschnittswerte zu verlassen, sondern bei der Rentenkasse direkt die eigene und individuelle Rentenberechnung anzufordern. Dabei solltest du jedoch Preissteigerungen und mögliche Steuern berücksichtigen.

Auch eine anhaltende Inflation kann die Kaufkraft noch einmal drücken. Sobald die prognostizierte gesetzliche Rente 80 % deines Nettogehaltes unterschreitet, besteht dringender Handlungsbedarf. Du solltest in diesen Fällen privat vorsorgen – durch private Rentenversicherungen oder durch Sparen.

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