Warum du aufs Klo musst, wenn Wasser plätschert: Diese 3 möglichen Ursachen gibt es

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Tropfendes Wasser lässt den Druck auf die Blase steigen.
Toilette, Klo, Durchfall
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Bisher konnten Forschende noch keine Erklärung dafür finden, warum das Geräusch von Wasserplätschern beim Menschen Harndrang auslöst. Es gibt aber einige Theorien dazu.

Warum müssen manche Menschen urinieren, wenn sie Wasser plätschern hören? Gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Geräusch und dem Harndrang oder ist das nur ein Mythos?

Die Wissenschaft hat noch keine eindeutige Begründung gefunden. Es gibt jedoch einige Theorien, die dieses Phänomen erklären könnten.

Der Mythos stimmt, aber was ist die Ursache?

Warum wir beim Wahrnehmen von Wasserplätschern vermehrten Handrang verspüren, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Dass das Geräusch von Wasser dazu führt, dass wir auf Toilette müssen, ist hingegen durch mehrere Studien belegt. Laut Spektrum fand ein Arzt bereits Mitte der 70er Jahre heraus, dass das Abspielen von Wasserplätschern Menschen dabei hilft, Wasser zu lassen. Diese Methode wurde eingesetzt, um Patienten zu unterstützen, die Schwierigkeiten beim Wasserlassen hatten, beispielsweise nach einer OP. Forschende haben unterschiedliche Erklärungsansätze für dieses Phänomen.

Zunächst sind die Geräusche von Wasserplätschern und dem Geräusch, das entsteht, wenn wir Wasserlassen, sehr ähnlich. Im Gehirn ist also das Geräusch von plätscherndem Wasser von klein auf mit der Handlung des Pinkelns verknüpft, unser Gehirn ist konditioniert: Das Geräusch von Wasserplätschern führt zum Handrang und damit zur Handlung des Pinkelns. 

Ein anderer Erklärungsansatz geht davon aus, dass die Menschen früher vermeiden mussten, Spuren für ihre Feinde zu hinterlassen und so für ihre Sicherheit zu sorgen. Sich in der Nähe von Flüssen oder Seen zu erleichtern war da besonders günstig, denn hier wurden die Spuren direkt vom Wasser verwischt. Es könnte also ein Urinstinkt sein, der uns dazu bringt, bei dem Geräusch von Wasserplätschern pinkeln zu müssen. 

Viele Ideen, bisher aber keine Wahrheit

Schließlich lässt sich das Phänomen auch neurologisch erklären. Denn Wassergeräusche wirken entspannend auf den menschlichen Körper. Sie stimulieren den Parasympatikus und könnten deshalb Harndrang verursachen. Denn wir können die Muskulatur unserer Base nur bedingt bewusst steuern. Die Blasenmuskulatur wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert, bei dem der Parasympatikus für Entspannung sorgt und der Sympathikus wirkt entgegen. Das Anregen des Parasympatikus könnte daher für Harndrang sorgen.

Damit du überhaupt Harndrang verspüren kannst, muss die Blase jedoch auch ein bisschen gefüllt sein. Die Blase kann bis zu 600 Milliliter Urin sammeln. Ab einem Füllstand von etwa 200 Millilitern senden die Drucksensoren, die den Füllstand der Blase überwachen, einen Impuls an das Gehirn. Die Blase wird zusammengezogen und du verspürst Handrang.

Das bedeutet aber nicht, dass du sofort auf die Toilette musst, denn die direkte Entleerung der Blase wird von einem Schließmuskel verhindert, den du bewusst öffnen und schließen kannst. Dieser Schließmuskel verhindert, dass wir unkontrolliert urinieren. Übrigens: der Schließmuskel der Blase ist trainierbar. Viele Menschen leiden zudem unter Inkontinenz - alles, was du darüber wissen möchtest, findest du hier.

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