Die Erholungsphase kann Wochen bis Monate andauern. In dieser Zeit sind die Kinder meist noch sehr abgeschlagen und noch nicht wieder voll belastbar.
Diagnose der Erkrankung
Damit eine Diagnose erfolgen kann, muss hohes Fieber ungeklärter Herkunft für die Dauer von mindestens fünf Tagen bestehen. Zudem müssen mindestens vier von fünf der folgenden Symptome erkennbar sein:
- Akute Rötungen und Schwellungen an Händen und Füßen. Später erkennt man Hautabschälungen an Fingern und Zehen
- Am Stamm, also an Bauch und Rücken, zeigt sich ein Hautausschlag.
- Eine beidseitige, trockene und schmerzlose Augenbindehautentzündung.
- Die Lippen sind hochrot, trocken und aufgesprungen; Betroffene haben außerdem oft eine sogenannte Erdbeerzunge.
- Einseitige Schwellung der Halslymphknoten. Der Durchmesser liegt bei über 1,5 cm.
Liegen nur zwei bis drei der Symptome vor, wird von einem inkompletten Kawasaki-Syndrom gesprochen. Bluttests sowie ein Rachenabstrich helfen dem ärztlichen Personal, andere Erkrankungen mit ähnlichen symptomatischen Erscheinungen auszuschließen. Oft werden Spezialist*innen für Infektionskrankheiten oder Herzkrankheiten bei Kindern zurate gezogen.
Konnte eine Diagnose gestellt werden, wird bei dem Kind eine Elektrokardiografie (EKG) und eine Herzultraschalluntersuchung, auch Echokardiografie genannt, durchgeführt. Diese Verfahren dienen dazu, Entzündungen des Herzmuskels, Koronaraneurysmen, undichte Herzklappen oder eine Entzündung des das Herz umgebenden Beutels zu erkennen. Bei einer frühen Diagnose der Erkrankung kann es sein, dass die Anomalien erst später auftauchen. Deshalb ist es wichtig, die Tests zwei bis drei Wochen, sechs bis acht Wochen und gegebenenfalls noch einmal sechs bis 12 Monate nach Einsetzen der Symptome zu wiederholen. Wird eine Anomalie entdeckt, wird die weitere Behandlung individuell besprochen. So kann beispielsweise ein Herzkatheter zur Behandlung eingesetzt werden. In der Regel erholen sich Kinder, die behandelt werden, vollständig; zumindest dann, wenn die Herzkranzgefäße in den ersten acht Wochen der Erkrankung nicht betroffen waren. Ist letzteres der Fall, ist das Behandlungsergebnis von der Schwere der Krankheit abhängig.
Ein kurzer Überblick über die Behandlung
Nach einer Diagnose beginnt die Behandlung des Kawasaki-Syndroms schnellstmöglich. Wird bereits nach 10 Tagen nach Auftreten der ersten Symptome mit einer Behandlung begonnen, kann die Gefahr einer Herzkranzgefäßschädigung deutlich gesenkt werden. Auch die Dauer des Fiebers, des Ausschlags und der Schmerzen kann verkürzt werden.
Das medizinische Fachpersonal verabreicht meist ein bis vier Tage lang hoch dosiertes Immunglobulin. Dies geschieht intravenös, was bedeutet, dass es in die Venen verabreicht wird. Zusätzlich wird hoch dosiertes Aspirin oral eingegeben. Nach vier bis fünf Tagen ohne Fieber wird die Aspirin-Dosierung gesenkt, jedoch erfolgt sie weiterhin für mindestens acht Wochen nach Krankheitsbeginn. Gibt es keine Anzeichen mehr für eine Entzündung und keine Aneurysmen an den Herzkranzgefäßen, kann die Verabreichung von Aspirin gestoppt werden. Grundsätzlich entscheidet der Arzt oder die Ärztin immer im Individualfall, wie das weitere Vorgehen aussehen sollte.
Weist ein Kind ein großes Koronaraneurysma auf, kann dieses mit Medikamenten behandelt werden, welche die Bildung von Blutgerinnseln hemmen. Grundsätzlich entscheidet das Fachpersonal immer nach Fall, welches Vorgehen sinnvoll ist.