Eine Blasenschwäche bzw. Harninkontinenz kann unterschiedliche Gründe haben. In manchen Fällen kann ein gezieltes Blasentraining helfen, die Beschwerden zu lindern.
Bei einer Harninkontinenz kommt es zu einem ungewollten Harnverlust. Die Menge des Urinverlusts kann dabei unterschiedlich stark ausfallen.
Die Gründe für dieses ungewollte Urinieren können sehr unterschiedlich sein. Das muss aber nicht so bleiben, denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten der Behandlung.
Harninkontinenz: Was sind die Ursachen für das ungewollte Wasserlassen?
Eine Harninkontinenz wird von den Fachleuten in unterschiedliche Formen eingeteilt. Die drei häufigsten sind die Belastungsinkontinenz, die Dranginkontinenz und eine Mischform dieser beiden. Grundsätzlich kann Inkontinenz dauerhaft auftreten oder zeitlich beschränkt sein.
Bei einer Belastungsinkontinenz kommt es zu unwillkürlichem Urinverlust durch Druck im Bauchraum, der zum Beispiel durch Niesen, Husten, Lachen, Tragen schwerer Gegenstände oder Pressen ausgelöst werden kann. Dies kann zum Beispiel auch beim Sport der Fall sein. Besonders bei intensivem Training ist ein unwillkürlicher Urinverlust nicht unüblich. Gerade unter Frauen, die High-Impact-Sportarten wie Gewichtheben, Ballsportarten, Turnen, Ballett oder Trampolinsport betreiben, sind viele Athletinnen von einer Urininkontinenz betroffen. Der Urinverlust bei deiner Belastungsinkontinenz kann unterschiedlich stark ausfallen.
Bei der Dranginkontinenz spüren Betroffene plötzlich übermäßig starken Harndrang, obwohl die Blase noch nicht gefüllt ist. Die Zahl der Toilettengänge steigt und die Abstände zwischen ihnen verkürzen sich. Im Regelfall muss eine gesunde erwachsene Perso bis zu 8 Mal pro Tag wasserlassen. Bei einer Dranginkontinenz kann bereits auf dem Weg zur Toilette ein Urinverlust eintreten. Es bestehe ein Ungleichgewicht der Nervenimpulse, die die Blasenmuskulatur stimulieren. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich, beispielsweise können bestimmten Nervenerkrankungen oder ein Schlaganfall dafür verantwortlich sein. Aber auch Erkrankungen wie Blasensteine können zu einer unwillkürlichen Entleerung führen. Häufiger jedoch gibt es keine körperliche Ursache, dann wird von einer überaktiven Blase gesprochen. Möglich sind auch psychische Auslöser wie Stress und Aufregung für den erhöhten Harndrang.
Belastungsinkontinenz: Wie du durch Training deine Schließmuskulatur stärkst
Die Belastungsinkontinenz tritt auf in Folge von biomechanischen Belastungen. Die auftretenden Kräfte im Bauchraum können die Beckenbodenmuskulatur überlasten. Der Beckenboden ist ein Muskel, der sich vom Schambein bis zum hinteren Kreuz- und Steißbein erstreckt und bei den Sitzbeinhöckern ansetzt. Der Muskel verleiht den Bauch- und Beckenorganen Halt und unterstützt die Schließmuskulatur von Harnröhre und After. Dieser Beckenbodenmuskel kann trainiert werden. Nicht nur für gebärende Personen vor und nach der Geburt ist ein Beckenbodentraining vorteilhaft.
Beim Backenbodentraining ist die richtige Atmung wichtig, denn der Beckenboden ist genau wie das Zwerchfell bei der Atmung aktiv. Wenn sich beim Einatmen das Zwerchfell senkt, dehnt sich der Beckenboden, um den Orangen, die zwischen Zwerchfell und Beckenboden im Bauchraum liegen, Platz zu machen. Beim Ausatmen hebt sich dann das Zwerchfell und der Beckenboden steigt nach oben und zieht sich wieder zusammen. Um deinen Beckenboden trainieren zu können, musst du den Muskel im ersten Stritt wahrnehmen. Du musst spüren, wann du den Muskel anspannst und wann du ihn entlastest. Wenn du den Schließmuskel deiner Harnröhre bewusst zusammenkneifst, so als wolltest du dir das Wasserlassen verkneifen, kannst du spüren, wie sich dein Beckenboden hebt, also anspannt. Es gibt viel unterschiedliche Übungen, die den Beckenboden trainieren und im Sitzen und oder Ligen durchgeführt werden können. Im Folgenden stellen wir dir 5 Beispielübungen vor. Welche Übungen sich für dich eignen, kannst du am besten mithilfe von medizinischem Fachpersonal herausfinden, die häufig auch spezielle Kurse für das Beckenbodentraining anbieten.