Alles über Hochbeete: Tipps für den Bau, Anlage und Bepflanzung, um auch auf kleinstem Raum Gemüse und Obst anzubauen.
Hochbeete sind platzsparend und rückenfreundlich
Für Balkon, Terrasse und Garten
Die Mischung an Obst- und Gemüsesorten ist wichtig
Hochbeete sind eine einfache Alternative zu herkömmlichen Beete. Viele Gärtner wollen auf Gemüse, Kräuter und Co. aus dem eigenen Garten nicht verzichten. Doch das ständige Bücken, um die Beete herzurichten, das Unkraut zu jäten oder Obst und Gemüse zu ernten, sind nicht gerade rückenfreundlich. Das geht aber auch anders, denn man kann sich die Arbeit vereinfachen und sich ein Hochbeet anlegen. Doch nicht nur für den Garten ist ein Hochbeet praktisch, auch für den Balkon ist ein Hochbeet eine prima Lösung.
Ein Hochbeet richtig anlegen
Bei dem Bau oder der Gestaltung eines Hochbeets sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Man kann sich ein klassisches Hochbeet aus Holzbalken bauen, oder aber eine alte größere Holzkiste oder Holzschublade, Steingabionen, Mauersteine oder Holzfässer dafür verwenden. Für Hobbygärtner mit Handwerksfähigkeiten bietet es sich an, einfach ein Kastenbeet selbst zu bauen. Zahlreiche Anleitungen findet man im Internet. Man kann das Hochbeet aber auch schon fertig als Bausatz kaufen.
Damit das Hochbeet auch fest im Garten steht, sollte an der gewünschten Stelle eine 20 bis 30 Zentimeter tiefe und circa 150 Zentimeter lange Grube ausgehoben werden. Um unerwünschte Eindringlinge wie Wühlmäuse und Maulwürfe vom Hochbeet fernzuhalten, kann der Boden mit engmaschigem Drahtgitter ausgelegt werden. So ist gewährleistet, dass sich keine Wühlmäuse von unten an dem Gemüse zu schaffen machen. Besonders Einfassungen aus Holz sollten am Boden mit einer dicken Schicht Gewebefolie abgedeckt werden. Somit verhindert man schnelles verrotten und schafft einen ebenen Untergrund.
Der ausgewählte Standort sollte sonnig sein und in Nord-Süd-Richtung platziert werden. Ansonsten lässt sich ein solches Beet im Garten, aber – wie oben bereits erwähnt – auch auf einer Terrasse oder einem Balkon errichten. Zu beachten ist allerdings, dass ein Hochbeet mehr Wasser benötigt als ein normales Gartenbeet. Ein Wasseranschluss in der Nähe ist also sinnvoll. Außerdem sollte der Untergrund eben sein - und der Standort so gewählt, dass von allen Seiten auf das Beet zugegriffen werden kann.
Die richtige Schichtung im Hochbeet
Ein großer Vorteil des Hochbeets ist nicht nur das rückenfreundliche Arbeiten, sondern auch der wertvolle Verrottungseffekt in den unteren Schichten des Hochbeetes. Die Rotte erzeugt natürliche Wärme, und so kann es im Hochbeet zu Temperaturunterschieden von 1 bis 4 Grad Celsius im Vergleich zum Bodenbeet kommen. Die Pflanzen keimen und wachsen dadurch besser, bringen höhere Erträge und sind deutlich früher erntereif. Ein weiterer Vorteil der Rotte ist eine natürliche Nährstoff-Freigabe, die von den Pflanzen genutzt werden kann. Damit die natürliche Heizung im Hochbeet funktioniert, ist es wichtig, das Hochbeet richtig zu befüllen. Hierzu sollten vier Schichten zu etwa gleichen Teilen eingefüllt werden:
Als Basis eine dünne Schicht aus Kies auslegen, diese sorgt für die richtige Drainage am Boden. Dann gröbere Äste, und Zweige, sowie Häckselgut hinzufügen.
Dann folgt eine Schicht reife Komposterde.
Darüber kommt eine Schicht mit feineren Grünabfällen wie Rasenschnitt und nicht verrottetem Kompost oder Herbstlaub. Alles erneut mit einer Schicht Erde bedecken.
Abschließend kommt die Pflanzenschicht aus einer Mischung von Kompost und Blumenerde
Es ist wichtig, die beiden unteren Schichten gut zu verdichten, weil das Hochbeet durch den Verrottungsprozess nach einem Jahr etwa 10 bis 20 Zentimeter zusammenfällt. Die Schicht kann man einfach mit Erde wieder auffüllen. Etwa alle fünf Jahre sollte man die Schichtung des Hochbeets komplett austauschen.
Das Hochbeet auf dem Balkon
Die Realisierung eines Hochbeets ist auch für ungeübte Personen durchaus machbar. Im Fachhandel können fertige Modelle gekauft werden. Je nach Ausführung verfügen diese über Beine oder werden direkt auf den Boden gestellt. Die tischähnlichen Modelle haben den Vorteil, dass du dein Equipment darunter verstauen kannst. Außerdem sind diese Hochbeete leichter, da sie deutlich weniger Pflanzensubstrat fassen und bringen somit weniger Belastung für die Balkonplatte mit.
Entscheidet man sich für ein Hochbeet, das auf dem Boden steht, bietet es sich an, den Boden mit einem Filtervlies auszulegen. Es ersetzt den Bodenkontakt und verhindert, dass Erde ausgespült wird, wenn es regnet.
Allerdings haben die Bausätze eine feste Größe und sind eher ungeeignet für asymmetrische Flächen oder enge Nischen. Wer möchte und die nötigen Handwerksfähigkeiten besitzt, kann sich ein eigenes Hochbeet bauen. Gerade, wenn der Balkon eine besondere Form hat, bietet sich das an. Wenn du das Hochbeet in Eigenregie erstellst, kannst du den Rahmen individuell an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. Mehr Tipps zum Balkon-Hochbeet findest du in unserem separaten Artikel. Die vier Schichten funktionieren genauso wie bei dem oben beschriebenen Hochbeet im Garten. Da es sich bei dem Balkon-Hochbeet um eine Minivariante handelt, müssen die Schichten aber natürlich nicht so dick sein.
Das Hochbeet richtig bepflanzen
Nun kann es mit der Bepflanzung losgehen! Jedoch gibt es auch hier ein paar Dinge beachten. Da das Hochbeet in den ersten beiden Jahren durch die Komposterde und die Rotte die meisten Nährstoffe enthält, sollten in den ersten Jahren nur sogenannte Starkzehrer angebaut werden, um die Anreicherung von Nitrat zu vermeiden. Im zweiten Jahr können Mittelzehrer ergänzt werden und im dritten Jahr können auch Schwachzehrer folgen.
Starkzehrer sind zum Beispiel Tomaten, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Rhabarber, Sellerie, Kürbis und Lauch
Zu den Mittelzehrern zählen Salat, Paprika, Knoblauch, Kohlrabi, Möhren, Rettich, Spinat, Fenchel, Zwiebeln, Porree und Mangold
Schwachzehrer sind unter anderem Kräuter, Rucola, Radieschen, Buschbohnen, Feldsalat, Kresse und Erbsen
Damit die Pflanzen gut gedeihen, sollte man darauf achten, dass sie in der richtigen Mischung gepflanzt werden. Denn nicht alle Gemüsesorten vertragen sich miteinander. Kartoffeln vertragen sich beispielsweise sehr gut mit Buschbohnen, Kohlrabi, Spinat oder Zuckermais. Radieschen mag hingegen nicht neben der Zwiebel gepflanzt werden und Tomaten haben lieber gerne Nachbarn wie Kohlrabi, Kopfsalat oder Lauch anstatt Kartoffeln, Möhren oder Roter Beete.
Gerade bei selbst angebautem Gemüse bietet sich eine Mischkultur an, die einander unterstützt, biologischen Pflanzenschutz bietet und für gesunde Pflanzen sorgt. Wer zum Beispiel Basilikum neben Gurke und Zucchini pflanzt, bietet einen natürlichen Schutz vor Mehltau. Kerbel kann Ameisen, Schnecken, Läuse und Mehltau vertreiben. Und wenn Erdbeeren neben Petersilie gepflanzt werden, hilft das gegen Schnecken. sl/Mona Bolkart
Die Rasenmäher-Saison ist wieder in vollem Gange. Aber du solltest das Gras nicht einfach so kürzen. Für alle Gartenliebhaber haben wir einen kuriosen Geheimtipp parat - hier erfährst du, wie eine Bierflasche unter dem Rasenmäher für perfekten Rasenschnitt sorgen kann. Ebenso wichtig ist das Entfernen von Moos und Pflanzen von Pflastersteinen. Bei dieser Arbeite hilft dieses günstige Hausmittel.
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