Allgemeine Baderegel für mehr Sicherheit: Das solltest du beachten, um dich und andere nicht zu gefährden

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Es gibt allgemeine Baderegeln - zum Beispiel, wie du in Gefahrensituationen am Badesee am besten handelst.
Badesee, Baggersee, See, Baden
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Damit der sommerliche Badespaß nicht zum Albtraum wird, gibt es einiges zu beachten. Wie du am besten in einer Gefahrensituation handelst und was wichtig ist, um dich und andere nicht zu gefährden, erfährst du hier.

Damit im Sommer der Ausflug ans Wasser ein sicheres Vergnügen wird, gibt es einige Regeln, die du beachten solltest. Viele Badeunfälle passieren nicht, weil Personen nicht schwimmen können. Stattdessen liegt das Risiko häufig darin, dass sich Menschen überschätzen oder Gefahren nicht berücksichtigen. Ein sicheres Badevergnügen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Die allgemeinen Baderegeln

Die allgemeinen Baderegeln kennst du vielleicht schon, sie hängen in allen Schwimmbädern und Badestellen. Herausgegeben werden sie unter anderen von der Wasserwacht, dem ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) und der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft). Diese Träger nehmen auch die Prüfung für das Rettungsschwimmabzeichen ab und sind landesweit für die Wasserrettung zuständig.

Diese allgemeinen Baderegeln gelten für deinen Aufenthalt am und im Wasser:

  • Gehe stets nur gesund baden.
  • Gehe nur unter Aufsicht baden, am sichersten ist das Schwimmen und Baden an bewachten Badestellen. Unter keinen Umständen alleine schwimmen gehen. 
  • Im Notfall rufe laut um Hilfe, sodass andere Personen dir helfen können, indem sie einen Notruf bei der 112 absetzen und dir, falls möglich, Gegenstände zur Rettung reichen. 
  • Gehe weder mit vollem noch mit ganz leerem Magen ins Wasser. Gehst du mit leeren Energiespeichern und hungrig ins Wasser, fehlt dir die nötige Energie zum Schwimmen. Ist dein Magen noch sehr voll von der letzten Mahlzeit, könnte dies zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen.   
  • Achte auf einen schonenden Temperaturwechsel, gewöhne dich langsam an die Wassertemperatur. Wenn du sehr erhitzt, etwa durch ein langes Sonnenbad oder sportliche Aktivitäten bist, kann ein plötzlicher Temperaturwechsel einen Schock auslösen, der mit unter lebensgefährlich sein kann. 
  • Verlasse das Wasser, wenn du zu frieren beginnst, du dich müde fühlst, zitterst oder deine Hände und/oder Füße taub werden.
  • Springe nur dort ins Wasser, wo es ausdrücklich gestattet ist. Springe niemals in unbekannte Gewässer. Zu groß ist die Gefahr, dass die Wassertiefe nicht ausreicht oder du dich an Gegenständen auf dem Grund verletzt.
  • Nimm Rücksicht auf deine Mitmenschen und verständige Hilfe, wenn du mitbekommst, dass jemand in Not ist. 
  • Schwimmhilfen, Luftmatratzen oder anderes Wasserspielzeug schützen nicht vor dem Ertrinken. 
  • Bei Gewitter ist das Wasser sofort zu verlassen, die Blitze können lebensgefährlich sein. 
  • Überschätze nicht deine Kräfte oder Schwimmstrecken auf dem offenen Wasser. Entfernungen sind auf dem Wasser nur schwer einzuschätzen. Schwimme daher nie zu weit raus und orientiere dich eher an der bereits geschwommenen Zeit als an der optischen Entfernung. Schwimme nur auf die andere Uferseite eines Gewässers, wenn dir die Entfernung und das Gewässer bekannt sind.  

Am sichersten ist es immer, an bewachten Badestellen schwimmen zu gehen. Diese werden von Rettungsschwimmer*innen betreut. Die Wasserwacht-Bayern ist der größte Wasserwacht-Landesverband Deutschlands. Hierzu zählen 70.000 aktive Mitglieder, die in 556 Ortsgruppen organisiert sind und über 600 Wachstationen betreuen. 

Welche Gefahren gibt es?

Je nach Gewässer, in dem du schwimmst, gibt es unterschiedliche Gefahren. Handelt es sich um einen See oder Weiher, können Unrat oder Wasserpflanzen ein Verletzungsrisiko bergen, ebenso wie der schlammige Boden oder abfallendes Ufer. In einem See kann es zu starken Schwankungen der Wassertemperatur kommen, die einen Schock auslösen können. Wenn du in einem fließendem Gewässer wie einem Fluss schwimmst, stellt die Strömung ein erhöhtes Risiko dar, die stark variieren kann. Besondere Vorsicht ist vor Wasserfällen oder Wehren geboten, da hier die oberen Wassermassen besonders schnell fließen und Personen schnell mitreißen können. Das Schwimmen ist hier strikt verboten. Dies wird in der Regel auch mit einem Schild markiert, das das Baden verbietet und auf Lebensgefahr hinweist. Auch das Meer als offenes Gewässer kann durch wechselnde Strömungen große Gefahr mit sich bringen. Hier solltest du auf bewachte Badestellen achten.

Je nach Witterung solltest du Vorsichtsmaßnahmen treffen, um dich zu schützen. Sehr hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung, wie sie der sommerliche Strandurlaub meist bereithält, erfordern besondere Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln. Die Hitze birgt das Risiko eines Hitzschlags, einer Hitzeerschöpfung, eines Sonnenbrands, eines Sonnenstichs und in Verbring mit kühlem Wasser einer Unterkühlung. Kommt es zu Platzregen, einem Gewitter oder Hagel, ist das Wasser direkt zu verlassen. Durch heftigen Regen, Hagel und auch Sturm wird das Wasser aufgepeitscht, sodass sich auf der Wasseroberfläche ein Gemisch aus Wasser und Luft bildet, auch als Gischt bekannt. Das Atmen wird zunehmend schwer und es besteht akute Erstickungsgefahr. Zudem wird die Sicht erheblich gemindert und die Orientierung erschwert. Eine weitere Gefahr geht von Blitzschlägen und ihrem Strom aus. Verlasse bei Sturm, Gischt und Gewitter das Wasser. 

Neben den äußeren Einflüssen, wie die Eigenschaften der Gewässer oder Witterungsbedingungen, kommt es häufig durch menschliches Fehlverhalten zu Badeunfällen. Risikoreich sind beispielsweise Situationen, in denen Nichtschwimmer*innen den Nichtschwimmerbereich verlassen, die Baderegeln nicht eingehalten werden, es zu Angstzuständen und Panik kommt, Schwimmer*innen nicht gesundheitlich fit sind oder es zu Krämpfen im Wasser kommt. 

Besondere Gefahren bei großer Hitze

Ein Hitzschlag kann durch körperliche Anstrengung bei feuchtwarmen Bedingungen auftreten. Die Witterung kann dazu führen, dass der Körper die Schweißbildung einstellt. Das natürliche Kühlungssystem des Körpers wird somit abgedreht und es kommt zum Wärmestau, die Körperkerntemperatur steigt an, ähnlich wie beim Fieber. Zu erkennen ist ein solcher Hitzschlag an:

  • einem hochrotem Kopf, geröteter, heißer und trockener Haut,
  • einem taumelndem Gang und starren Blick,
  • einer fieberartigen hohen Körpertemperatur,
  • Kopfschmerzen,
  • einer flachen und schnellen Atmung sowie
  • Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit.

Ein Hitzschlag kann zum Kreislaufversagen und zur Bewusstlosigkeit führen. Das ist sehr gefährlich und kann langfristige Folgen haben. Du solltest einen Notruf absetzen und die betroffene Person unverzüglich an einen kühlen Ort bringen und bei Anzeichen eines Schocks in die Schocklage. Die Kleidung sollte weit geöffnet werden, außerdem ist zusätzliches Kühlen mithilfe von feuchten Tüchern hilfreich. 

Eine Hitzeerschöpfung kann bei großer Hitze in Verbindung mit einer starken Schweißbildung, die zu Wasser- und Mineralienverlust führt, auftreten. Anzeichen sind:

  • eine Gesichtsblässe,
  • starke Schwäche und eventuell auch Muskelkrämpfe,
  • eine allgemeine Abgeschlagenheit,
  • Frösteln,
  • starkes Durstempfinden,
  • abnormaler Puls oder auch Atmung,
  • Kopfschmerzen,
  • Schwindel und Beeinträchtigung des Sehvermögens sowie
  • beginnende Schockanzeichen.

Bei einer Hitzeerschöpfung kann es durch den hohen Wasser- und Mineralienverlust zu Kreislaufstörungen kommen, die ähnlich wie beim Hitzeschlag im schlimmsten Fall zur Bewusstlosigkeit führen können. Die betroffene Person solltest du am besten in Schocklage bringen und sie bei Frösteln eventuell zudecken, verabreiche ihr zudem mineralhaltige Getränke wie zum Beispiel Brühe oder isotonische Sportgetränke. Sollte die betroffene Person das Bewusstsein verlieren, muss sofort ein Notruf abgesetzt werden.

Welche Gefahren birgt die Sonne?

Eine mögliche Gefahr, die von einer direkten Sonneneinstrahlung ausgeht, ist allgemein bekannt: der Sonnenbrand. Dabei handelt es sich um eine Verbrennung der Haut durch die Sonne. Durch die Reflexion des Wassers ist die Sonneneinstrahlung im Wasser häufig noch stärker. Wasser schützt also nicht vor einem Sonnenbrand. Ein Sonnenbrand äußert sich häufig erst zeitverzögert, dann kommt es zu:

  • brennendem Schmerz der betroffenen Stellen,
  • Rötung und Wärmebildung der Haut und eventuell
  • Schwellungen und Bläschenbildung.

Daher gilt: Halte dich möglichst im Schatten auf und achte auf ausreichend Sonnenschutz. Auch wenn der Himmel bewölkt ist, kannst du dich verbrennen, denn die gefährlichen UV-Strahlen dringen auch durch Wolken. Schütze dich mit Sonnencreme, Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Bei einem Sonnenbrand kannst du die betroffenen Stellen mit nassen Tüchern kühlen oder entsprechende After-Sun-Lotionen auftragen. Verwende kein Eis oder Kühlpacks, da diese oft zu kalt sind. Des Weiteren ist es ratsam, viel zu trinken, da die Haut durch den Sonnenbrand viel Wasser verliert. Bilden sich Blasen, solltest du eine*n Ärzt*in aufsuchen, denn dann besteht die Gefahr einer Infektion oder Entzündung der Haut. 

Ein Sonnenstich kann durch eine längere direkte Sonneneinstrahlung auf den Kopf entstehen. Dann kann die Hirnhaut gereizt sein und es kommt zu:

  • einem heißen Kopf,
  • Unruhe und Verwirrtheit,
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen,
  • Übelkeit, Erbrechen,
  • vermindertem Bewusstsein und
  • möglicherweise Kreislaufbeschwerden.

Besonders gefährdet sind Kleinkinder und Menschen mit dünnen Haaren bzw., Glatze. Bei Anzeichen eines Sonnenstichs solltest du die betroffene Person in den Schatten bringen und den Oberkörper, bzw. Kopf erhöht lagern. Kühle den Kopf mit nassen Tüchern, die du regelmäßig erneuerst, sollte die Person das Bewusstsein verlieren, setze einen Notruf ab.

Verhalten bei hohen Temperaturen

Führ den Aufenthalt in der Sonne oder bei großer Hitze gilt allgemein:

  • Halte dich, wenn möglich, im Schatten auf.
  • Trage eine Kopfbedeckung, um deinen Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
  • Verwende Sonnencreme, um deine Haut vor einem Sonnenbrand zu schützen.
  • Achte auch im Wasser auf genügend Sonnenschutz, durch geeignete Kleidung und wasserfeste Sonnencreme.
  • Achte bei großer Hitze auf angemessene Kleidung.
  • Trinke ausreichend und greife dabei auch darauf mineralhaltige Getränke zurück, um den Mineralverlust durch Schweiß auszugleichen. 
  • Treibe nur Sport, wenn du dich gesund und fit fühlst und achte hier besonders darauf, dass du deinen Körper nicht überhitzt.

Bei besonders hohen Temperaturen und einem sonnigen Tag ist die Erfrischung im kühlen Wasser besonders schön. Doch Vorsicht, wenn du dich zu lange im kühlen Wasser aufhältst, kann das zu Unterkühlungen führen. Im Wasser kann die Körpertemperatur absinken. Das sind die Folgen niedriger Körpertemperaturen: 

  • Frieren, Kältezittern, Gänsehaut
  • Müdigkeit
  • bei fortschreitender Abkühlung, Verlangsamung von Puls und Atmung
  • steife Gliedmaßen
  • bei einem Absinken der Körpertemperatur von unter 32 Grad ist ein Verlust der Bewusstlosigkeit wahrscheinlich

Bei einer Unterkühlung solltest du für Wärme sorgen, indem du dich oder die betroffene Person zum Beispiel in ein Handtuch wickelst, etwas Warmes trinkst und dich an einen warmen Platz begibst, aber nicht in die direkte Sonne. Kinder sind häufig von Unterkühlungen betroffen, weil sie oft noch nicht einschätzen können, wann sie frieren oder etwa zu sehr mit Spielen beschäftigt sind. Hier müssen die Aufsichtspersonen darauf achten und bei Anzeichen wie Kältezittern oder blauen Lippen handeln. 

Verhalten in der Nähe von Schiffen oder Wassersportgeräten

Grundsätzlich darfst du – rein rechtlich, nach dem bayrischen Wassergesetz (BayWH) – in allen fließenden und stehenden Gewässer baden und schwimmen, wenn ein öffentlicher Zugang vorhanden ist und das besagte Gewässer oder der Gewässerabschnitt nicht behördlich gesperrt ist. Nicht gestattet ist das Baden und Schwimmen innerhalb von Schilf- und Röhrichtbeständen, im Umkreis von 100 m um Hafeneinfahrten und Anlegestellen der Fahrgastschifffahrt außerhalb öffentlicher Badeplätze, in den Bundeswasserstraßen auf der ganzen Breite von 100 m oberhalb bis 100 m unterhalb von Wehr- und Schleusenanlagen, einschließlich Schleusenvorhäfen, Kraftwerksanlagen, Hafeneinfahrten und Brücken sowie von 50 m oberhalb bis 50 m unterhalb von Sperrtoren, Schiffsliegeplätzen, Parallelhäfen, Umschlagstellen, Anlegestellen, Schiffswerften und Fähranlagen, in bundeseigenen Schutz- und Bauhäfen, im Umkreis von 100 m von schwimmenden Geräten sowie von 50 m von Pegeln und sonstigen gewässerkundlichen Messeinrichtungen, in ausgewiesenen Strecken für Wasserski oder Wassermotorräder in einem Abstand von mehr als 10 m vom Ufer. Außerdem darfst du nicht an ein fahrendes Fahrzeug heranschwimmen oder dich daran hängen, ausgenommen Fahrzeuge ohne eigene Triebkraft, also Ruderboote, Kanus o. a. (BadeVOBWStrSüd)

Wasserstraßen sind immer mit bestimmten roten und grünen Tonnen markiert. Die roten Tonnen begrenzen eine Fahrrinne auf der rechten Seite, die grünen auf der linken. Als Schwimmer*in musst du dich von diesen Fahrrinnen fernhalten, durch den Schiffsverkehr besteht hier Lebensgefahr. Die Fischerei benutzt Bojen zu Markierungen von Netzen, Leinen und anderen Fanggerätschaften. Dabei werden die Bojen in regelmäßigen Abständen gesetzt, diese sind meist orange-rot. Sollten dir Bojen auffallen, die in regelmäßigem Abstand zueinander stehen, solltest du sie meiden, damit du dich nicht in Netzen oder Leinen verfängst. Taucher*innen haben bei Tauchgängen Schwimmbojen dabei, die auf dem Wasser treiben und ihren Standort anzeigen. Diese Signal-Bojen haben in der Regel ein Fähnchen in oranger Farbe mit einem weißen Querstreifen. Lasse mindestens 25 Meter Abstand zu der Boje, um die Taucher*innen unter Wasser nicht zu gefährden.

Bestimmte Strandabschnitte sind häufig für die Nutzung von Freizeit- und Sportgeräten reserviert. Sie sind bereits an Land mit einer schwarz-weißen Fahne markiert. In diesem Strandabschnitt ist das Baden und Schwimmen nicht gestattet. Auf manchen Gewässern kann es zur Hochsaison schon mal sehr voll werden. Dann tummeln sich Surfer, SUPs, Schwimmer*innen und Badefreudige auf Luftmatratzen und in Schlauchbooten auf dem Wasser. Als Schwimmer*in bist du hier am unscheinbarsten, denn im Normalfall ist nur dein Kopf sichtbar. Mit einer Schwimmboje kannst du dich für andere Wassernutzer*innen sichtbarer machen, wenn du deine Runden drehst. 

Das kannst du tun, wenn eine Person im Wasser in Gefahr ist

Wenn du mitbekommst, dass eine Person im Wasser in Gefahr ist, solltest du nicht übereilt handeln. Das Wichtigste ist, keine Panik zu bekommen und bedacht zu handeln.

  1. Erkenne, was genau passiert ist. Beobachte, die Person in Not ist und setze einen Notruf bei der 112 ab. Gib genau an, wo du dich befindest (welches Gewässer, auf welcher Uferseite, in der Nähe welcher Straße). Die Rettungsleitstelle wird dir alle weiteren notwendigen Fragen stellen.
  2. Überlege, welche Gefahren durch das Gewässer, in dem sich die Person befindet, bestehen. Gibt es Strudel oder starke Strömungen? Ist das Ufer unbefestigt? Welche Wassertemperatur ist zu erwarten (Sommer vs. Winter)? Welche Witterung herrscht aktuell (Sturm, Starkregen, Gewitter)? Besteht Schiffsverkehr oder sind Wasserfahrzeuge in der direkten Umgebung? Schätze dich und deine Kräfte nicht falsch ein. Wenn du eine Rettungsmaßnahme triffst, sei dir sicher, dass du in der Lage dazu bist und dich nicht selbst in Gefahr bringst. 
  3. Handle, wenn es möglich ist. Es gibt drei Möglichkeiten, Ertrinkende zu retten. Erstens vom Ufer aus, zweitens durch Schwimmen und drittens mithilfe eines Boots. Du kannst der Person in Not vom Ufer aus helfen, indem du mit ihr kommunizierst. Rufe ihr zu, dass du Hilfe gerufen hast. Halte nach Gegenständen Ausschau, die du als Rettungsmittel verwenden kannst. Gibt es an der Badestelle einen Rettungsring, eine Rettungsstange oder Rettungsleine? Kannst du ähnliches als solches verwenden, zum Beispiel einen langen Ast, ein Paddel oder ein anderes Seil? Wirf die Rettungsmittel der Person im Wasser zu oder halte sie entgegen und versuche die Person ans Ufer zu ziehen. Eine Rettung durch Schwimmen kommt nur dann infrage, wenn du dir ganz sicher bist, dass du dich selber nicht in Gefahr bringst. Außerdem musst du dir sicher sein, dass du der Person im Wasser schwimmend überhaupt helfen kannst. Solltest du dich dazu entscheiden, der Person im Wasser schwimmend zu helfen, solltest du davor deine Kleidung und Schuhe ausziehen. Denn wenn sich diese mit Wasser vollsaugen, werden sie schwer, ziehen dich in die Tiefe und behindern dich beim Schwimmen. Ist die Person ansprechbar und bei Bewusstsein, nähere dich der Person nicht mehr als 2 bis 3 Meter, damit du nicht Gefahr läufst, durch eine Umklammerung der panischen Person ebenfalls zu ertrinken. Ertrinkende halten sich reflexartig an allem fest, was sie greifen können. Halte Abstand, sprich die Person an und biete deine Hilfe an. Nähere dich dann von hinten. Greife in die Achseln und schwimme in Rückenlage Richtung Ufer. Wenn die Person bereits bewusstlos ist, versuche sie zum Ufer zu schleppen, achte darauf, dass der Kopf über Wasser bleibt und leite an Land die Erste Hilfe ein. Mithilfe eines Boots kannst du der Person ebenfalls zu Hilfe kommen. In diesem Fall solltest du die Person nur über das Heck des Boots bergen, da du sonst Gefahr läufst zu kentern.  

Für alle Rettungsmaßnahmen gilt: Deine Sicherheit steht vor der Rettung. Der Person im Wasser ist nicht damit geholfen, wenn du dich selber in Gefahr begibst. Du kannst immer helfen, indem du einen Notruf absetzt. Wenn du lernen möchtest, schwimmend zu retten, kannst du zum Beispiel bei der Wasserwacht oder der DLRG eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer bzw. zur Rettungsschwimmerin machen. Die Ausbildung umfasst theoretische und praktische Anteile und dauert 16 Stunden. Für einen Kurs und die Prüfung kannst du dich beim zuständigen Ortsverband anmelden. Den findest du zum Beispiel hier. Die Kosten des Kurses variieren je nach Ortsgruppe.